Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Beschreibende Darstellung der Burg Stein und ihres Vorwerkes aus dem Jahre 1664

Zum Geleit

Die nachfolgende Beschreibung der alten Burg (Bischof-)Stein und ihres Vorwerkes ist die einzige bekannte ihrer Art und stammt aus der Feder des Amtsvogtes Georg Wilhelm Zwehl, der in seiner Funktion von 1663 – 1664 auf dem Bischofstein waltete.

Letzte Briefe des Bischofsteiner Lehrers Walter Bondy aus dem 1. Weltkrieg und Berichte über seinen Tod (1916)

Am 29. September ist Walter Bondy in Siebenbürgen als Führer einer Patrouille im Kampf mit rumänischer Reiterei gefallen. Er war zu Beginn des Krieges als Freiwilliger eingetreten, erst bei einem Artillerieregiment in Altona, und da es ihm hier zu lange dauerte, bis er ins Feld geschickt wurde, so ließ er sich zu dem Dragonerregiment Nr. 11 in Allenstein in Ostpreußen versetzen.

Walter Bondy: Schloss Bischofstein im 1. Weltkrieg (1915)

Ich bin wieder daheim, wieder in Deutschland! Die meist traurigen Kriegserlebnisse verlieren ihre Schärfe, ihre Lebendigkeit. Die Freude der Heimkehr machte mich frisch und frei. Wie einen schönen Traum empfinde ich das friedliche Leben in Deutschland, doch wirklich nur traumhaft, denn später, als ich aufwachte aus dem ersten Freudenrausche, erschien mir dieser Frieden oft als Gleichgültigkeit. Es schien mir fast, als ob manche der Daheimgebliebenen zu wenig empfunden hatten von der Schwere und den Schrecken des Krieges.

Was bedeutet Bischofstein für das Obereichsfeld?

Mancher von denen, für die Bischofstein Heimat geworden ist, wird sich verwundert fragen, welcher Zusammenhang zwischen Bischofstein und dem Eichsfeld soll denn da bestehen? Wir kannten doch nur die Lengenfelder, haben uns vertragen oder auch nicht vertragen, wie es eben jeder Einzelne damals verstand. Mit den Lengenfelder Jungens vertragen wir uns auch heute noch nur „mehr oder weniger“.

Sage und Geschichte von Bischofstein

Auf halber Höhe des Berges, mit seinen dunkelroten Dächern sich malerisch in das Grün der Wälder einschmiegend, liegt das Schloss, das uns allen eine zweite Heimat geworden ist. Es ist eine Heimat ganz besonderer Art. Wir erinnern uns wohl alle des Augenblicks, als wir zum ersten Mal über die ausgetretenen Steine in den dämmrigen Hausflur traten und dann mit heimlicher Ehrfurcht die dunkle Treppe hinaufstiegen. Vielleicht denken wir auch an das alte Kurmainzer Wappen, das sich über der Tür befindet.

Bischofstein, die Perle des Eichsfeldes

Bischofstein liegt im Eichsfeld. Massiv und wuchtig sehen die nahen Berge aus, die entfernteren dagegen heben sich blau und dunstig ab. Meistens sind die Höhen von Nebel eingehüllt. Durch die Täler, von Meisterhand errichtet, ziehen sich schmale Landstraßen. Zu den Seiten stehen Bäume. Dorf liegt an Dorf. Es sind Häuser mit großen, schmalen Giebeln, echt thüringische Häuser.

Das Amt Bischofstein (veröffentlicht 1921)

Zum Amt Bischofstein gehörten früher 32 eichsfeldische Dörfer, jetzt existieren davon noch 20, 12 sind untergegangen. In der Urkunde von 1318 heißt es: "Isti sunt redditus pertinentes ad castrum Steyn: Vryde, Gronebich, Geysmara, Bortdorff, Lengeveld, Swopveld, Wyldebeche, Oberwyldebeche, Unterwyldebeche" usw.

20 Jahre Mariengrotte in Lengenfeld unterm Stein - Festlicher Höhepunkt an unserer „Mariengrotte“ am Dünberg (2000)

Der Monat Mai - als Wonnemonat bekannt - machte in diesem Jahr auf Grund der günstigen Witterung seinem Namen alle Ehre. Der Mai - Monat gilt daher auch der besonderen Verehrung unserer Gottesmutter Maria.

Unsere Kirche trägt ja ebenfalls den Namen „Mariä Geburt“. Unsere sehr schöne, am Dünberg gelegene Mariengrotte erfreute sich daher wegen des günstigen Wetters eines großen Zuspruchs. So fanden bei herrlichstem Wetter eine von Gläubigen gut besuchte Maiandachten statt.

Naturnahe Bachgestaltung (2002)

Die Einstellung zu unseren Fließgewässern war in der Geschichte der Menschheit vielfältigen Schwankungen unterworfen. Leonardo da Vinci verglich die Flüsse mit den Adern des menschlichen Körpers, in denen das Wasser gleich dem Blute die Erde durchzieht.

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