Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Quer durchs Eichsfeld - Erinnerungen an Jugendtage in Geismar und Lengenfeld unterm Stein (1926)

Dort, wo der Hase seine Jugend verbracht hat, zieht es ihn immer wieder hin, so erzählt man sich. Ob es wahr ist, kann ich nicht beurteilen, da mir alle Eigenschaften abgehen, die den Jäger zum Jäger machen. Aber dass es dem Menschen genau so ergeht, wie besagtem Hasen, das weiß ich aus vielfacher Erfahrung. Da nun der Schauplatz meiner Jungenstreiche das Südeichsfeld ist, so benutzte ich gern die Gelegenheit, die mich im Herbst nach Geismar führte.

Die Gründung des „Radfahrervereins Lengenfeld unterm Stein 1901“

Eng mit der Entwicklung des Fußballsports in unserer Gemeinde ist die Gründung anderer Sportvereine verbunden. So fanden sich am 20. Dezember 1901 mehrere Radfahrer im Gasthaus „Deutsches Haus“ – heute (1972) Friseurgeschäft Gerhard Buchwald – ein, um über die Förderung des Radfahrsports zu sprechen. Das Ergebnis war die Gründung des „Radfahrervereins Lengenfeld unterm Stein 1901“ mit einer Anfangsmitgliederstärke von 24 Sportlern.

Zeitungsmeldungen zur Geschichte des Lengenfelder Radfahrvereins

Lengenfeld, 24. Januar 1902

Am 20. des Monats hielt der Radfahrer-Verein sein erstes Stiftungsfest ab, verbunden mit Reihenfahren. Letzteres wurde von sechs Fahrern bestens zur Ausführung gebracht, wobei besonders der Einzelfahrer M. Fischer hervortrat.

(Quelle: „Eichsfeldia – Tageblatt für das Eichsfeld und die Katholiken in Thüringen und Sachsen“, Ausgabe vom 26.01.1902)

Der Hülfensberg die Werra grüßt ... (1957)

Schon vor Jahrhunderten bestiegen unsere Ahnen den heiligen Berg

Die Entwicklung der evangelischen Kirche in Lengenfeld unterm Stein (1984)

Im Jahre 1893 wurde in Lengenfeld unterm Steineine Zigarrenfabrik eingerichtet. Infolge des dadurch gebotenen Verdienstes waren zwanzig evangelische Christen, darunter auch fünf Kinder, nach Lengenfeld gekommen, die etwas sehr schmerzlich vermissten, den evangelischen Gottesdienst.

Eine Adventsfeier in Lengenfeld unterm Stein (1952) - Über den Beginn der evangelischen Pfarrgemeinde in unserem Heimatdorf im Jahre 1897

Die Pfarrchronik von Großtöpfer erzählt, dass im Jahre 1897 die evangelischen Gemeindemitglieder von Lengenfeld unterm Stein an den Pfarrer von Großtöpfer mit der Bitte herantraten, er möge auch in Lengenfeld Gottesdienst halten. Der Geistliche ging auf diesen Wunsch ein. Freilich wollte sich, so berichtet die Chronik, kein geeigneter Raum finden lassen, aber der damalige Revierförster auf dem Bischofstein erbot sich, sein Wohnzimmer kostenlos für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen.

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen (2003) - Erinnerungen an die Weihnachtszeit nach dem 1. Weltkrieg

Wenn man jetzt in der vorweihnachtlichen Zeit in Kaufhäuser und Supermärkte kommt, über Weihnachtsmärkte und Einkaufszonen der Innenstädte bummelt, so findet man ein Riesenangebot an Aren und Geschenkartikel vor.

Die Werbeslogans vom „Preishammer“ über den „Dinosaurier“ er staunt, die „Möbelpiraten, die Preise entern usw. überschlagen sich in konkurrierender Form des Wettbewerbs in der „freien Marktwirtschaft“.

Der 1. Weltkrieg (1914 - 1918) – Aus der Chronik des südeichsfeldischen Dorfes Großbartloff, aufgezeichnet von Nikolaus Görich 1923 (Auszug)

Nach dem siegreichen Französischen Kriege folgte eine Periode des Friedens von mehr als 40 Jahren, zunächst kamen die Gründerjahre in wirtschaftlicher Beziehung und die Kulturkampfjahre in religiöser Hinsicht, hierauf erfolgte ein Umschlag. Nach der wirtschaftlichen Blüte, die sich bei uns in Großbartloff speziell äußerte in den tollen Jahren des Bahnbaus, trat seit ca.

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