Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Der eichsfeldische Landbewohner und seine Grußform

Der eichsfeldische Landbewohner war früher — und der alteingesessene ist es noch heute, — einfach, schlicht in seinen Sitten und Gebräuchen, sowie in all seinem Tun und Lassen. Dies zeigt sich auch besonders in der Grußform. Schöne Worte und Phrasen find ihm verhaßt; am liebsten spricht er „wie ihm der Schnabel gewachsen ist“. Für Knix und Bückling fehlt ihm der Kautschukrücken und deshalb gebraucht er auch „hohen Herren“ gegenüber seine alte Grußsitte.

Walter Rassow: Beschreibende Darstellung des Dorfes Lengenfeld (1909)

Großes katholisches Pfarrkirchdorf mit 1295 Einwohnern, liegt 18,5 km südlich von Heiligenstadt, am Fuße des Burgberges des Bischofssteins, an dem Bache Frieda. 897 erlaubt Kaiser Arnulf, daß Graf Konrad dem Kloster Fulda tauschweise das Reichsgut in Lengenfelt im Gau Eichesfelden in der Grafschaft Ottos übergeben darf. Das Dorf gehörte in geistlicher Hinsicht zum Banne Ers­hausen, in weltlicher zum Burgamte Bischofsstein.

Einiges zur Lengenfelder Kirmes (1925)

Allmählich verglühen die letzten Kohlen in den Backöfen. Die Bäcker atmen auf. Hier, wo das Leben flutete, nun gähnende Leere. Im Dorfe ist nun auch die Parole: Besen in Ruh.

Viel verheißend für unsere Kleinen steht in der Backsgasse in majestätischer Ruhe „Wolfs Pracht-Doppelkarussell“. Dort  warten unter verhängter Plane Kirmesfreuden. Daneben ragt der buntbewipfelte Angerbaum.

Eine Kirmesfeier nach altem Brauch (1925)

Mit der Beendigung des unseligen Krieges glaubte man schon, aller Humor sei geschwunden, und alle Sitten und Gebräuche aus Väter Zeiten würden nie wieder rechte Lebenskraft erhalten. Das ist nicht so. In den Spinnstubenabenden hört man wieder harmlose alte Scherze und Lieder, und manches Jugenderlebnis wird aus versteckten Winkeln herausgekramt. Besonders sind es unsere Kirmesfeiern, die die alte Gemütlichkeit wieder aufkommen lassen. Diese Zeilen sollen in kurzen Umrissen den Verlauf einer Kirmesfeier schildern.

Ein unbesungener Held - Eichsfelds großer Kulturkampfpater Marzellus (1925)

Die nachfolgende Skizze bildet die Fortsetzung zu dem bereits erschienenen Artikel unter gleicher Überschrift. Ich habe Eichsfelds Gaue von Nord nach Süd durchstreift und mir Kunde geholt von den noch immer im Gedächtnis des Eichsfelder Volkes wach gebliebenen Erinnerungen an den Heldenpater. Besonderer Dank verpflichtet mich dem an Jahren so reich gesegneten Frl. E. K. aus D., der neunzigjährigen, noch jugendlichen Dame, die in den Kulturkampfjahren oft mit Pater Marzellus auf dem Keudelstein zusammen war.

Die „Kanonenbahn“ als lebenswichtige Verkehrsader (1941)

Sie führt durch landschaftlich sehr schöne Gebiete des Eichsfeldes

Anton Fick: Das Dorf entlang (1952)

Das Dorf entlang

BEITRÄGE ZUR VOLKSKUNDE EINES

EICHSFELDISCHEN DORFES

von

A.  FICK

 Berge Kreis Meschede

Im Selbstverlag

Auslieferung durch

Anton Fick: Die weiße Trauerfarbe (1958)

Die

weiße Trauerfarbe

Von A. Fick

Im Selbstverlag (20b) Duderstadt Marktstr. 80

           I n h a l t s v e r z e i c h n i s

Hansmertens Kramladen (1958)

Hansmertens Kramladen konnte man in der Vorstellungswelt der Kinder mit einer Schatzkammer vergleichen, um deren Wunderdinge ihre Wunschträume kreisten. Dort gab es alles, was in damaliger Zeit ein Kinderherz begeisterte: Malsteine (= Malzzuckersteinchen), Johannesbrot, Süßholz, bengalische Streichhölzer, Spielpistolen, Knallplätzchen, Trillerpfeifen, Hauch- und Abziehbilder, Knicker (Schösse), Schlagreifen, Puppen, Bälle ...

Hansmärtens - 75-jähriges Jubiläum der ältesten Kolonial- und Materialwarenhandlung in Lengenfeld (1928)

Lengenfeld u. St., 2. Juli

Am 1. Juli (1928) waren 75 Jahre seit der Gründung der ältesten Kolonial- und Materialwarenhandlung am Platze verflossen.

Wenn der schon lange verstorbene Begründer, der Vater des jetzigen Inhabers Franz Hagemann, allgemein von Leuten, die bei Lebzeiten geschäftlichen Umgang mit ihm gepflegt hatten, als ein reeller und rechtschaffener Geschäftsmann genannt wird, so kann man das Gleiche auch von dem jetzigen Inhaber sagen.

Inhalt abgleichen