Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Christoph Völker (1890 – 1945) zum Gedächtnis

Der furchtbare Luftangriff auf Paderborn am 22. März 1945, der die Paderborner Bevölkerung völlig unvorbereitet traf, hat der Paderborner Abteilung des Vereins einen schweren Verlust gebracht: Christoph Völker, Mitglied des Vorstandes und Archivar unserer Sammlungen, erlitt in seiner Wohnung einen Schädelbruch, an dessen Folgen er am 24. März starb.

Befestigte Kirchhöfe im mittelalterlichen Bistum Paderborn (1937, Auszug, mit Verbindungen zum Eichsfeld)

Die Sitte, Kirchen zu befestigen und sich ihrer als Zufluchtsstätten zu bedienen, scheint bis ins christliche Altertum zurückzugehen. […]

Auf dem Eichsfelde werden noch in einem Lehnbriefe von 1608 Hütten- und Kastenstätten auf zwei Kirchhöfen als Bestandteil des Lehens aufgeführt. (Fußnote 28)

Text der Fußnote 28:

Der Hilfensberg – Eine historische Beschreibung aus dem Jahre 1888

Eine Stunde nördlich von Wannfried, vier Stunden südlich von Heiligenstadt, fünf Stunden westlich von Mühlhausen und drei Stunden östlich von Eschwege liegt der Hilfensberg, 1024 Pariser Fuß hoch. Dicht am Berge, und zwar nach allen vier Himmelsgegenden hin, liegen vier Dörfer: Geismar nördlich, Töpfer westlich, Bebendorf südlich und Döringsdorf östlich. Von allen diesen Ortschaften aus führen Pfade auf die Höhe, der beliebteste und daher am häufigsten besuchte ist der von Geismar aus.

Es muss nicht immer Amerika sein – Eichsfelder Siedler in Hessen (2012)

Wer vom Eichsfeld kommend, im Werratal der Bundesstraße 27 in Richtung Süden folgt, erblickt kurz vor Hünfeld ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Steinbach 3 km“. Dieses Steinbach bei Hünfeld, seit 1972 der Gemeinde Burghaun zugeordnet, war im 19. Jahrhundert beliebter Siedlungsraum für eichsfeldische Familien.

Amt Bischofstein - Südeichfelder Land und Leute (1924, unvollständig)

I. Der Stein

Was funkelt vom hohen Felsengrat

hinauf in des Himmels Blau?

Was blinket wie Zinnen- und Dächergewirr

hinab in die Frieda-Au

Im Frührotschein? -

Die Burg zum Stein.

Was schmiegt sich der trutzigen Feste so traut,

Umfriedet von Mauer und Wall

Aloys Höppner: Thuneres ak Keudelstein und Urkundliches zur Christianisierung des Eichsfeldes (1928)

Die Glocken des Hülfensberges
Nach einem Vortrage im Eichsfelder-Verein Bremen am 27. März 1927
„Noch liegt der Berg im Dämmergrau
Kaum ahnt der Ost den ersten Strahl..
Da wird es laut zu Berg und Tal ...
Zum heilgen Berge wallt es dar
Mit Kreuz und Fahne.“..

(Hermann Iseke.)

Das Jahr 1848 auf dem Südeichsfelde

In dem Jahre 1848 ging durch ganz Deutschland eine Bewegung, die sehr verhängnisvoll zu werden drohte. Wie auf einen Ruf stand überall die Bevölkerung auf, um von der Regierung die Gewährung ihrer Forderungen zu erzwingen. Das Volk verlangte Mitregentschaft, Preßfreiheit, Volksbewaffnung und dergl.

Die Bewegung ging von Baden aus und pflanzte sich über Hessen-Darmstadt und Württemberg nach dem Norden und dem Osten fort. In kurzer Zeit flammte der Aufruhr in allen deutschen Gauen.

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