Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Kurze Geschichte der Familie Simon in Lengenfeld

Der Familien- oder Sippenname Sim on ist hervorgegangen aus dem Vornamen Symunt-Sigismund. Sigismund bedeutet: Kühner Sieger. Als Familienname findet er sich schon 1230 in einer Öhringer Urkunde (Württembergisches Urkundenbuch III 267).

Die Schmiedehandwerks-Familie Simon in Lengenfeld unterm Stein (1994)

Seit dem 4. Februar 1765, als der Schmiedemeister Johannes Simon, geboren am 25. Januar 1931 in Uder (Eichsfeld), die Anna Maria Witzel in Lengenfeld unterm Stein heiratete, wird das Schmiedehandwerk von dieser Familie in der siebenten Generation in unserer Gemeinde ausgeübt.

Erdgeschichtlicher Aufbau des oberen Friedatals (1945)

Im Mittelalter der Erde bildete sich als erste und unterste Gesteinsschicht der mittlere Buntsandstein. Derselbe tritt am Schafhof, unter dem Kirchberg, am Heinrain und bei der Hagemühle sichtbar zu Tage. Er schließt nach oben ab mit dem unregelmäßig geschichteten, fleischroten, kieselsäurehaltigen und festeren Karniolsandstein, wie er im Steinbruch westlich des Bahnhofs steht. Im Gegensatz zu diesem bildeten sich auch kieselsäurearme und lose Schichten. Eselsweg - Bilstal.

Erweiterung des Bischofsteiner Bergfriedhofs im Jahre 1948

[…] Wir wandern also über die Viehweide am Bischofsteiner Friedhof vorbei, den wir gerade in diesen Tagen haben erweitern lassen, da er nicht mehr genügend Raum bietet für die, die einst dort ihre letzte Ruhestätte finden sollen. Die steile Wand oberhalb des Friedhofs (weißt du noch, wie wir da Wolfsmilch gezupft haben?) und andere Teile der Weide, die als Ödland angesprochen werden müssen, werden zurzeit mit Buchen, Eschen, Ahorn und Fichten aufgeforstet.

Mundartliche Namen für Tiere und Pflanzen der Heimat (1941)

Wie überall in deutschen Landen, gibt es auch auf dem Eichsfelde für gewisse Tiere und Pflanzen bodenständige Bezeichnungen, die vom Hochdeutschen abweichen und heute noch mehr oder weniger in der Umgangssprache des Landvolkes in Gebrauch sind. Zuweilen derb, dafür aber umso anschaulicher, zeugen sie von einer guten Beobachtungsgabe und treffen für gewöhnlich den Nagel auf den Kopf, wie die folgenden Beispiele zeigen:

Gewittermonat Juli: Wolf berichtete über ein Juligewitter vor 225 Jahren (1655)

Die Juligewitter haben es in sich. Auch in den letzten Jahrzehnten sind kleinere und größere Teile des Eichsfeldes von katastrophalen Unwettern im Juli heimgesucht worden. Erinnert sei an die Überschwemmungen von 1926. In der Geschichte Heiligenstadts berichtet Johann Wolf auf Seite 93 und 94 über eine Überschwemmung, die am 15. Februar 1655 die ganze Stadt unter Wasser setzte. Die wilde Flut habe Brücken umgeworfen, tiefe Gräben gerissen und an Gärten und Häusern großen Schaden getan.

Bisher höchste Investition: Schule – Ein Lengenfelder Reportage und zugleich Zeitbild aus dem Wende-Jahr 1989

TT-Besuch in Lengenfeld unterm Stein
Auf viele Ergebnisse kluger Kommunalpolitik kann Bürgermeister Augustin Dienemann verweisen – Bürger und Betriebe halfen mit

Der große Tag an der Grenze (1990)

Der Tag des „Deutschen Wunders“ ist nun schon ein Jahr vorbei. Es hat sich in der Zwischenzeit so viel ereignet, an Erfreulichem und weniger Erfreulichem, an Überraschungen positiver – sowie negativer – Art, an Erinnerungen an längst vergangene Zeiten, aber auch an die große Gewissheit, dass die Talsohle und damit das Ende der deutschen Zweistaatlichkeit erreicht ist, und man nun nach 45 Jahren „Nachkriegszeit“ wieder daran gehen kann, ein einiges Deutschland aufzubauen.

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