Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Der Sturm auf Kloster Zella 1848

Der Frühlingssturm, welcher im Jahre 1848 Deutschland durchbrauste, hat sich in Mühlhausen und Umgebung nicht allzusehr bemerkbar gemacht.

Der Sturm auf Kloster Zella im Jahre 1848 (Nachtrag)

Unser verehrter Mitarbeiter Herr Professor Dr. Jordan in Mühlhausen hatte die Freundlichkeit, mir einen Artikel von Amtsgerichtsrat Gerischer im Mühlhauser Anzeiger 1902 Nr. 69 und 70 (22. und 24. März 1902), in dem auf Grund der Gerichtsakten der Sturm auf Kloster Zella behandelt wird, zuzusenden. Ich teile daraus als Nachtrag zu meinem Aufsatze im 1. Heft dieses Jahrganges noch einiges mit.

Der Sturm auf Kloster Zella im Jahre 1848 - Zur Geschichte des tollen Jahres auf dem Eichsfelde (Auszug)

Der nachfolgende Textauszug beschränkt sich auf die Beschreibung des Kloster Zella im Revolutionsjahr 1848

„[…] Danach ging der Plan von Struth aus, von wo „die Stimme des Aufruhrs auch in die anderen Dörfer des Südeichsfeldes gedrungen war und in aller Herzen ein Echo gefunden hatte.“

Das Ende des 2. Weltkrieges in Lengenfeld unterm Stein – Erinnerungen von Karl Hagemann (2025)

Kriegsende im Eichsfeld: Amerikanische Panzer in der Frieda und ein ungewöhnliches Frühstück
Karl Hagemann erlebte als Zehnjähriger das Kriegsende in Lengenfeld unterm Stein. Seine Eltern Konrad und Katharina betrieben dort eine Fleischerei.

Karl Hagemann erlebt als Zehnjähriger das Kriegsende in Lengenfeld unterm Stein. Er durchlebt Schreckmomente mit den Besatzern, aber auch Augenblicke zum Schmunzeln.

Der 2. Weltkrieg in Lengenfeld unterm Stein (Anton Fick, 1951)

Die Versorgung mit Lebensmitteln klappte, sodass niemand Hunger zu leiden brauchte. Kriegsgefangene aus Frankreich, Belgien, Russland, Polen, Italien, sowie Mädchen aus der Ukraine wurden zur Arbeit eingestellt. Gegen Ende des Krieges war ein Lager mit englischen Gefangenen im Dorfe.

Die gefallenen und vermissten Soldaten der Gemeinde Lengenfeld unterm Stein im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945)

1.     Bauer, Arthur                     -  Schütze - ledig                                       

Lengenfeld unterm Stein am Ende des II. Weltkrieges (finale Version, 1995)

Das Bild von den Zuständen in Lengenfeld unterm Stein während der letzten Tage des II. Weltkrieges und kurz danach wird im Wesentlichen kaum anders ausgesehen haben als sonst irgendwo auf dem Eichsfelde. Auf allen Gebieten der Wirtschaft war das Letzte für eine aussichtslos gewordene Kriegsführung herausgepresst worden. Die Landwirtschaft, die Industrie, der Handel, der Verkehr, das Handwerk, die Verwaltung und die menschliche Arbeitskraft hatten die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit nicht nur erreicht, sondern längst überschritten.

Das Kreuz auf dem Faulunger Stein (1992)

Ein langgehegter Wunsch unseres Pfarrers Ernst Witzel (1978 bis 1992 in Lengenfeld unterm Stein), ein hohes Kreuz als sichtbares Zeichen eines starken und unerschütterlichen christlichen Glaubens der Bewohner des Friedatales im Obereichsfeld zu errichten, ist endlich in Erfüllung gegangen. So wurde in der letzten Woche des Monats Mai ein acht Meter hohes Eichenkreuz, das von der Firma Josef Busse in Lengenfeld unterm Stein gezimmert worden war, auf der Westseite des „Faulunger Steins” (450 m NN, 1900 m OSO von Lengenfeld unterm Stein) errichtet.

Verstreute Zeitungsmeldungen zur Lengenfelder Kirmes (1894 - 1925)

Lengenfeld, 1894

Wegen dem Tode meines Mannes will ich ein in sehr gutem Zustande erhaltenes, mit schöner Decoration versehenes

Caroussel

mit großer Orgel, welche 15 sichtbare Zauberflöten enthält, sowie 3 Stück dazugehörige Wagen und 2 Pferde sofort verkaufen.

2487
Georg Beck Wittwe,
Lengenfeld unterm Stein (Eichsfeld)

(Quelle: Der Komet, 1894)

Der eichsfeldische Landbewohner und seine Grußform

Der eichsfeldische Landbewohner war früher — und der alteingesessene ist es noch heute, — einfach, schlicht in seinen Sitten und Gebräuchen, sowie in all seinem Tun und Lassen. Dies zeigt sich auch besonders in der Grußform. Schöne Worte und Phrasen find ihm verhaßt; am liebsten spricht er „wie ihm der Schnabel gewachsen ist“. Für Knix und Bückling fehlt ihm der Kautschukrücken und deshalb gebraucht er auch „hohen Herren“ gegenüber seine alte Grußsitte.

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