Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Beginn und Durchführung des Lengenfelder Kirchenneubaues von 1882 – 1884: Ein Auszug aus der Kirchchronik von Walther Fuchs (1984)

Endlich war es nun so weit! Ein langgehegter Wunsch aller Lengenfelder Einwohner ging in Erfüllung. Nach langwierigen Verhandlungen, die unsere Pfarrer Johann Michael Huschenbeth von 1852 bis 1858, Heinrich Adam Spieß von 1858 bis 1878 und Nicolaus Großheim von 1878 bis 1882 und auch der jeweilige Kirchenvorstand mit dem Kommissariat in Heiligenstadt und der Königlichen Regierung in Erfurt in 32 langen Jahren führten, wurden am 6. März 1882 mit dem Kirchenneubau begonnen.

Internatsschule Schloss Bischofstein: Der älteste lebende Schüler erinnert sich (1982)

Wir baten Bernhard Ashelm, der heute fast 80-jährig in Baden-Baden (Sofienstraße 26) im Ruhestand lebt, uns einige Erinnerungen aus seiner Schülerzeit in Bischofstein zu vermitteln.

Mein Weg nach Bischofstein (1924 – 1929) – Ein ehemaliger Schüler erinnert sich …

Meine Eltern waren meinen Minderwertigkeiten nicht mehr gewachsen, die damals üblichen, häuslichen Erziehungsmethoden reichten weder hin noch her, um einen Sohn „aus gutem Hause“ fürs Leben vorzubereiten. Damals war ich 14 Jahre alt und „man sah sich um, wohin man den Jungen verbringen konnte“, man wollte mich eben „aus dem Haus“ geben.

Schloss Bischofstein 1945

In diesem Jahr gedachten alle Massenmedien der Ereignisse, die vor 35 Jahren die Welt veränderten. Es erscheint angebracht, einen Rückblick zu tun auf die Erlebnisse, die Wilhelm und Hedwig Ripke in Bischofstein 1945 hatten, deren Auswirkungen dazu führten, dass das Kleinod unserer Jugendjahre für die meisten von uns in unerreichbare Ferne entschwand.

Die Bischofsteiner Landwirtschaft Anno Domini 1952

Diese Überschrift ist eigentlich etwas zu allgemein gehalten; sie müsste, wenn man sich auf die wichtigsten Ereignisse beschränkt, richtiger lauten: Weihnachtsweizen, Novemberkartoffeln, Schneerunkeln.

Bischofstein vor 30 Jahren (1952)

Beim Durchblättern der Weihnachtschronik 1952 ergreift einen die Mühe und Plage, die Hedwig und Wilhelm Ripke auf ihre alten Tage auferlegt wurde, und man empfindet dankbar den beschaulichen Ruhestand, der den meisten von uns heute beschieden ist.

Immer seltener fanden Besucher den Weg in das Grenzgebiet. Die Briefe früherer Schüler und Lehrer kündeten davon, dass diese nach und nach im westlichen „Wirtschaftswunderland“ wieder Fuß gefasst hatten.

Reparaturen am Dach der katholischen Pfarrkirche in Lengenfeld unterm Stein im Zeitraum von 1938 und 1958 (Auszug aus der Kirchenchronik)

Reparaturen am Kirchendach im Zeitraum von 1938 und 1948

[…]

Da das Kirchendach im Laufe der Jahre trotz mehrmaliger Reparaturen sehr schadhaft geworden war, fasste der Kirchenvorstand auf Grund des Gutachtens und des Kostenanschlages des Dachdeckermeister Heinrich Dölle zu Bernterode vom 12. Juli 1937 den Beschluss, das Kirchendach neu zu decken.

Grundsteinlegung für das Hotel Hagemühle (1993)

Hotel „Hagemühle“ soll mit 16 Zimmern entstehen

Am vergangenen Freitag wurde für das Hotel „Hagemühle“ in Lengenfeld unterm Stein der Grundstein gelegt. Begrüßt wurden die Gäste durch den Bauherrn Wilfried Goslar, der dann das Wort an den für die Planung und Bauleitung Verantwortlichen übergab. Anhand von Bauzeichnungen erläuterte Manfred Richwien das Projekt.

Bischofsteiner Persönlichkeiten: Wilhelm Frisch (1868 – 1952), Internatsleiter und Oberst a. D.

Oberst a.D., als Kriegsversehrter nach dem Ersten Weltkrieg aus der Armee entlassen, dann Mitarbeiter am Landerziehungsheim Schloss Bischofstein (Lengenfeld unterm Stein, Eichsfeld). Frisch arbeitete und hatte dort schnell eine einflussreiche Stellung inne. Vertrauter, finanzieller und ideeller Unterstützer von Berthold Otto sowie später Mitglied im Bund für Inneren Frieden. Autor für verschiedene Zeitungen, auch für den Hauslehrer.

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