Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Dorfklubarbeit – aber wie? (1962)

In vielen Gemeinden werden immer wieder durch die örtlichen Organe Fragen über die Entwicklung und die Tätigkeit des Dorfklubs aufgeworfen. Wer gehört eigentlich zum Dorfklub, wie arbeitet er, wie wird er gelenkt und angeleitet, wer ist für die Tätigkeit verantwortlich? Alle diese Fragen sollen an dem Beispiel des Dorfklubs der Gemeinde Lengenfeld u. Stein dargelegt werden.

Vollbesetzte Sonderzüge setzen den Schlusspunkt der „Kanonenbahn“

Hunderte von Schaulustigen und Hobbyfotografen hatte es am 30. und 31. Dezember nach Lengenfeld gelockt, um Abschied zu nehmen von der 112 Jahre alten „Kanonenbahn“. Am 30. Dezember hatte man einen Sonderzug für die Bahnhöfe Geismar und Lengenfeld bis Dingelstädt und zurück eingesetzt.

Winterfreud und Winterleid (1993)

Seit Jahren hatten wir keinen richtigen Winter. Nun, jetzt in den letzten Januartagen war es mal wieder so weit. Über Nacht hatte es tüchtig geschneit. Das Thermometer war außerdem auf 16 Grad minus gefallen. Nun war ein fröhliches Treiben an den Hängen des Dünberges und am Hasenborn. Schlitten und Skier wurden von unseren Kindern hervorgeholt, und sie konnten sich mal so richtig austoben, bei diesem herrlich sonnigen Winterwetter.

Neujahrssingen (1993)

Gern erinnere ich mich gerade in diesen Tagen – zwischen Weihnachten und Neujahr – an das Neujahrssingen während unserer Kindheit, welches wir am Silvestertag in den Vormittagsstunden veranstalteten. Wir – das waren die Schulkinder – zogen am frühen Vormittag los, zu Verwandten, Bekannten, Geschäftsleuten, zum Lehrer, dem Pfarrer und unserer Meinung nach sonstwie Betuchten. Meine Brüder und ich bekamen von unserer Mutter jeder einen selbstgenähten weißen Leinenbeutel, und so zogen wir los.

Bau-, Kunst- und Kulturdenkmale in Lengenfeld unterm Stein (1977)

1. Gesamtes Gelände der ehemaligen Burg Stein und der Stadt zum Stein mit den darin liegenden Mauerresten, 12. Jahrhundert.

2. Brunnen am Schlossberg, am Zerfallen, gehörte einstmals zum Vorwerk der Burg Stein.

3. Schloss Bischofstein mit Park, erbaut 1747, ab 1948 FDGB-Ferienheim.

4. Grabstein, „Frauenstein“ genannt, Fragment, 14. Jahrhundert, in seiner Art selten, in die Kirchhofsmauer eingemauert.

5. Pieta, Höhe mit Sockel 118 cm, klassisch gotisch, Standort in der katholischen Kirche.

Wanderungen in die Umgebung von Schloss Bischofstein (1977)

Wer mit offenen Augen in die Natur der Umgebung Lengenfelds hinauswandert, dem wird dieses Erlebnis zur bleibenden Erinnerung an das schöne Eichsfeld. Das von verschiedenartigen Bergkonturen begrenzte Friedatal mit seinen Wäldern, felsigen Kuppen und einsamen Tälern liegt dem Ort so nahe, dass es in kurzer Zeit erreichbar ist.

Aus der Chronik von Lengenfeld unterm Stein (1318 – 1970)

Lengenfeld unterm Stein liegt im Friedatal im Obereichsfeld, 19 Kilometer westlich von Mühlhausen, Thomas-Müntzer-Stadt. Mit der Bahn ist der Ort in einstündiger Fahrt vom Eisenbahnknotenpunkt Leinefelde leicht zu erreichen.

Wo sind die Stücke geblieben? Die Kirche Kloster Zella war Privatmuseum (1959)

Vor 25 Jahren, im Frühjahr 1934, war die altehrwürdige Klosterkirche in Zella zu einem historischen Mittelpunkt des südlichen Eichsfeldes geworden. In diesem Zeitabschnitt hatte das weltabgeschiedene Klostergut die höchsten Besucherzahlen aufzuweisen. Der damalige kunstliebende Besitzer scheute keine Mühe, um historische Eigenarten zu sammeln und sie in seiner Privatsammlung über der Krypta der Kirche auszustellen.

Das Unwetter vom Jahre 1852

Am 26. Mai 1852 wurden manche Teile des Eichsfeldes und der angrenzenden Gebiete, insbesondere die Ortschaften im Unstruttale von einem schrecklichen Unwetter heimgesucht. Im Frühling dieses Jahres sah es sehr schlecht aus mit dem Saatenstande, da derselbe durch die allzugroße Nässe des Winters und durch die ungewöhnliche Kälte im Monat April sehr gelitten hatte.

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