Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

20 Jahre Mariengrotte in Lengenfeld unterm Stein - Festlicher Höhepunkt an unserer „Mariengrotte“ am Dünberg (2000)

Der Monat Mai - als Wonnemonat bekannt - machte in diesem Jahr auf Grund der günstigen Witterung seinem Namen alle Ehre. Der Mai - Monat gilt daher auch der besonderen Verehrung unserer Gottesmutter Maria.

Unsere Kirche trägt ja ebenfalls den Namen „Mariä Geburt“. Unsere sehr schöne, am Dünberg gelegene Mariengrotte erfreute sich daher wegen des günstigen Wetters eines großen Zuspruchs. So fanden bei herrlichstem Wetter eine von Gläubigen gut besuchte Maiandachten statt.

Naturnahe Bachgestaltung (2002)

Die Einstellung zu unseren Fließgewässern war in der Geschichte der Menschheit vielfältigen Schwankungen unterworfen. Leonardo da Vinci verglich die Flüsse mit den Adern des menschlichen Körpers, in denen das Wasser gleich dem Blute die Erde durchzieht.

90 Jahre Heilandkapelle Lengenfeld unterm Stein (1926 - 2016)

Die Geschichte unserer Heilandkapelle begann zwar vor 90 Jahren, aber die der evangelischen Gottesdienste in unserem Heimatort ist ca. 30 Jahre älteren Ursprungs. Viele Provisorien und oft beengte Verhältnisse machten es den evangelischen Christen nicht immer leicht, gemeinsam das Wort Gottes zu hören.

Von dem ehemals blühenden Fuhrmannsgewerbe auf dem Eichsfelde (1939)

Zwischen den beiden aufragenden Gebirgen des Harzes und des Thüringer Waldes liegt das Eichsfeld eingebettet, jenes anmutige Hügelland, das leider immer noch zu wenig bekannt ist. Seit uralter Zeit schneiden sich in diesem Landstrich zwei wichtige Handelswege: Die eine Verkehrsstraße läuft von West nach Ost, es ist die „Rheinstraße“, die von Köln – Kassel kommend nach Nordhausen, Halle, Leipzig und Berlin weitergeht.

Das große Bonifatius-Jubiläum auf dem Hülfensberge (1924)

Das Eichsfeld, im Herzen Deutschlands gelegen, hat im Jahre 1924 dreimal die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Vom goldenen Priesterjubiläum des bischöflichen Kommissarius des Obereichsfeldes, vom Eichsfelder Tag und dem Bonifatius-Jubiläum auf dem Hülfensberge musste die gesamte Presse Notiz nehmen. In zahlreichen illustrierten Blättern erschienen Bilder, sodass wir in dem Bestreben, unser Heimatländchen populärer zu machen, ein gutes Stück weitergekommen sind.

Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt (1994)

Jährlich, wenn um „Gertruden“ oder „Josefstag“, General Winter und Miss Frühling nochmals um die Macht streiten, kommt mir ein Erlebnis aus meiner Mühlhäuser Lehrzeit in den Sinn. Es war während des Krieges. Ein wunderbarer sonniger Märztag ließ überall Frühlingsgefühle aufkommen. Die Märzenbecher und andere Frühlingsblüher kündeten den Frühling an.

Erstes Gemeindefest mit unserem neuen Pfarrer Lothar Förster (1992)

Mit der Einweihung unseres „Sankt-Joseph-Heimes“ (Bauzeit: 1981 bis 1984) am Sonntag, dem 2. September 1984 ist es unter unserem damaligen Pfarrer Ernst Witzel (1978 – 1992) zu einer guten Tradition geworden, dass zur Spätsommerzeit das Gemeindefest unserer Pfarrgemeinde gefeiert wurde.

Erstmals wurden alle Gemeindemitglieder nun durch unseren neuen Pfarrer Lothar Förster am Sonntag, dem 30. August 1992 um 14:00 Uhr zu diesem Fest zum Gemeindezentrum ins „Sankt-Joseph-Heim“ ganz herzlich eingeladen.

Einweihungsfeier des neuen Bildstockes „Auf der Heide“ zwischen Lengenfeld unterm Stein und Hildebrandshausen (2002)

Der sogenannte Wonnemonat Mai ist für uns Eichsfelder der Monat der Wallfahrten und Bittprozessionen. Zum Beispiel die Wallfahrt zum Hülfensberg und die drei Bitttage vor Himmelfahrt, Männerwallfahrt zum Klüschen Hagis, Frauenwallfahrt zum Kerbschen Berg, Fußwallfahrt nach Walldürn, Jugendwallfahrt zum Erfurter Dom und noch einige kleinere, regionale. Sie bilden im gewohnten Rhythmus eine umfassende Einheit.

Die DDR und ihre Zwänge anders erlebt - Widerspruch zu Meyers Wortmeldung (2007)

Rolf Meyer aus Erfurt hatte auf den TLZ-Gastbeitrag von Hildigund Neubert mit einem Leserbrief reagiert, der den Titel trug „Visionen gibt es nicht bei den Schwarzen“. Darauf erwidert jetzt ein Zeitzeuge:

Notizen zur Entwicklung des Fleischerhandwerks in Lengenfeld unterm Stein (1619 – 2022)

1619
1 Pfund Kalbfleisch kostet in Lengenfeld 6 Pfennige. Die Zahl der Bauern ist nicht groß, doch besitzen die meisten Einwohner noch einige Acker Landes, sodass der Jahresbedarf an Brot, Speck und Wurst durch eigene Erzeugung gedeckt werden kann.


1710
Der Gemeindeschenkwirt besitzt das alleinige Recht, „für den Verkauf“ zu schlachten, dafür musst er ebenfalls 1 Thaler an Steuern dem Amt Bischofstein zahlen.

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