Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Ansprache von Dr. Wilhelm Ripke zum 50. Jubiläum der Internatsschule "Schloss Bischofstein" (1958)

Am 23. August 1958 hielt Dr. Ripke, der mit großen Schwierigkeiten von „drüben“ herüber gekommen war in der festlich geschmückten Wanfrieder Turnhalle vor 125 Bischofsteinern diese denkwürdige Rede, die für uns noch heute richtungsweisend erscheint.

„Liebe Bischofsteiner Kameraden, verehrte Gäste und Freunde!

Die Keudelsburg auf der Keudelskuppe, ein Edelstein des Eichsfeldes (1906)

Schon zu Ende des verflossenen Jahrhunderts entdeckte ich auf der Keudelskuppe (von wo man eine Aussicht ins herrliche Werratal und das malerische Eichsfeld genießt, die wahrhaft himmlisch ist und nirgends im prächtigen Thüringen an Großartigkeit übertroffen wird), durch die Formation des Bodens die Überreste der mittelalterlichen Keudelsburg, die Stammburg der altthüringisch-hessischen Familie von Keudel.

Aus der Vergangenheit unserer Heimat: Wüstungen am Rande der Faulunger Flur

Am Rande der Faulunger Flur liegen mehrere Wüstungen untergegangener oder zerstörter Dörfer. Sie wurden von den damaligen Bewohnern nicht oder an anderer Stelle wieder aufgebaut. Auch Flur- und Hofnamen sind besonders in Lengenfeld und Faulungen, ehemals Burg Stein, doppelt – wie Hasenborn, Kälberberg und andere.

Lengenfelder gehen auf die Barrikaden: Bahn-Viadukt soll bleiben (1990)

Dass es noch existiert und dass sich die Bevölkerung aus Lengenfeld heute für seinen Erhalt ein-setzen kann, das ist unbestritten das Verdienst des früheren Bürgermeisters Franz Müller sowie „seines“ Ortsdieners Karl Braun: Die Rede ist vom Lengenfelder Viadukt, das am 1. September 1879 vollendet wurde.

Letzte Warnzeichen vom historischen Viadukt

Bürgermeister kämpft für Erhalt der Bahnstrecke: „Weitblick und Konzept fehlt“. Studie misst Kanonenbahn touristische Bedeutung bei.

Planer setzen auf den Schienenverkehr (1992)

Die Erhaltung der Nebenbahnen wird in einem Entwicklungskonzept für die Kreise Mühlhausen, Heiligenstadt und Worbis gefordert, das gestern Nachmittag in Lengenfeld vorgestellt wurde.

Eichsfelder Bäckermeister anerkannter Naturforscher - Lambert Rummel zum Geburtstag (1954)

Der Volksmund sagt: „Wenn einer tot ist, wird er gelobt.“ Warum aber wollen wir die Verdienste eines Menschen immer erst dann windigen, wenn er bereits aus unserer Mitte geschieden ist? Es ist doch nur ein Akt der Dankbarkeit, wenn ein Lebenswerk, dessen Abschluss bedrohlich näher rückt, schon von der Mitwelt gekannt und anerkannt wird.

Adam Richwien – ein früh Vollendeter (1954)

Wir hatten schon manche seiner gemütvollen Gedichte, Plaudereien und Erzählungen gelesen, als wir uns auf den Weg nach Lengenfeld begaben und Adam Richwien an einem schönen Sommermorgen vor seinem blitzsauberen Häuschen gegenüber saßen. Ein kranker, hagerer Mann mit versonnenem Gesicht und abgeklärtem Herzen, geläutert durch Leid und doch so voll Freude, erzählte aus seinem Leben und pries die schöne Heimat an der jungen Frieda. Lassen wir ihn selbst sprechen.

Trauerflor am Lengenfelder Viadukt (1993)

Gestern vollbesetzter Sonderzug zwischen Geismar und Dingelstädt

Heute sollen zum letzten Mal Züge auf der Kanonenbahnstrecke zwischen Geismar und Dingelstädt verkehren. Während der allerletzte Zug gegen 17:08 Uhr über den Lengenfelder Viadukt in Richtung Leinefelde rollen wird, fahren am Tag zwei mit Dampfloks bespannte Züge (9:38 bzw. 12:15 Uhr ab Leinefelde, Rückfahrten: 12:07 bzw. 13:30 Uhr ab Geismar).

Inhalt abgleichen