Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Reisebestimmungen im Sperrgebiet (1994)

Am 26. Mai 1952 erließ der Ministerrat der DDR die „Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und den westlichen Besatzungszonen Deutschlands“.

Nachdem dann am nächsten Tag, dem 27. Mai 1952, die „Polizeiverordnung über die Einführung einer besonderen Grenzordnung“ folgte, wurde an der gesamten Grenze der „10-m-Streifen“, das „500-m-Sperrgebiet“ und die „5-km-Sperrzone“ festgeschrieben.

Verstärkte Sicherung der Zonengrenze im südlichen Eichsfeld ab dem 1. Dezember 1946 – Erläuterungen – (1994)

A. Standorte der sowjetischen Grenztruppen

I. Stab der sowjetischen Grenztruppen in Geismar

II. Verwaltungsgebäude – Holzbaracken – einschließlich Kaserne in einer getarnten Mulde am Südwesthang des Rollsberges, 400 m südostwärts von Geismar, mit einem großen Triumphbogen – im Volksmund genannt: „Klein Moskau“.

III. Sowjetische Grenztruppen in Döringsdorf

Sperr- und Sicherungsanlagen der DDR-Grenze – Erläuterungen (1994)

1. Grenze der DDR zur Bundesrepublik |__|

2. Grenzsteine Kur-Hessen KH - Kur-Mainz, ehemals thüringisch-hessische Grenze

3. Grenzmarkierungsstein der DDR

4. Grenzschild der DDR

5. Grenzsäule der DDR, schwarz-rot-gold mit Emblem der DDR

6. Nicht beweglicher Grenzschlagbaum, schwarz-rot-gold

Die Ortsgeschichte der Gemeinde Hildebrandshausen (1992)

Hildebrandhausen ist ein mittelgroßes Dorf im Südeichsfeld. Es liegt im Tal eines Muschelkalkgebirges. Der Boden ist – wie überall im Eichsfeld – lehmig, tonig, steinig, meist feucht und kalt. Auch das Klima ist nicht so warm wie im angrenzenden Thüringen oder Hessen.

Kinder aus dem entfernten Tschernobyl auf dem Eichsfeld (1992)

Vom Verein „Hilfe für Kinder aus Tschernobyl“ des Kreises Mühlhausen wurden für vier Wochen 27 Kinder und 3 Betreuer aus der Region Tschernobyl eingeladen.

Die ersten 14 Tage wurden gemeinsam im Schullandheim „Waldschlösschen“ verbracht. Deutsche und russische Betreuer sorgten sich hier gemeinsam dieser Kinder. Viele Betriebe, Einrichtungen und Institutionen trugen unentgeltlich für das leibliche und seelische Wohl dieser Kinder bei.

Hochsommerlicher Badespaß im Schwimmbad Lengenfeld unterm Stein (1992)

Es fällt einem das Sprichwort ein: „Was dam Einen sin Uhl, es dam Annern sin Nachtigall“, wenn man zum Wochenende die Mühlhäuser Nachrichten verfolgt hat, so musste das „Schwanenteichbad“ aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen werden. Dagegen herrschte zum Wochenende vom 21./28. Juni im herrlich gelegenen „Waldrandbad“ von Lengenfeld unterm Stein im wahrsten Sinne des Wortes „Hochbetrieb“.

Der letzte Zehntschnitter (1959)

Ich hab in der Jugend einen Schnitter gekannt,
ein leinener Kittel war sein Gewand.
Einfach und schlicht hat er gelebt
und hat die Frucht für ein Zehntel gemäht.
Als Erster am Morgen, als Letzter im Feld
hat er Garben gebunden, in Reihen gestellt.
Von der Arbeit gebeugt, schwielig die Hand –
so hab ich den alten Schnitter gekannt,
der als Letzter im heimischen Feld
für Zehntel gemäht — er war ein Held!

Lengenfelder Quellen der Inspiration (2022)

Einleitung

Austrittsstellen des Grundwassers in der Landschaft sind nicht nur Wasserspender für Pflanzen, Tiere und Menschen. Um sie ranken sich zahlreiche Mythen, Geschichten und Berichte.[1] Sie regen unsere Phantasie an. Ihre Namen verraten uns oftmals bestimmte Quellenmerkmale, die festgestellt wurden. Diese Hinweise können die Umgebung, Wassereigenschaften oder die Wassernutzung betreffen.

Quellennamen als Hinweisgeber

Erklärung des Spitznames "Lengenfelder Butterknoten"

Quelle 1

Wie wohl überall in deutschen Landen gibt es für die Einwohner jedes Dorfes einen scherzhaften Sammelnamen. So werden die Lengenfelder in den Nachbardörfern als „Botterknoten“ bezeichnet.

Anton Fick
(Quelle: „Das Dorf entlang“)

Quelle 2

Der Bau des neuen Kindergartens (1981)

In den vergangenen Jahren wurde oft der Bau einer Kinderkrippe beschlossen. Die Verhältnisse in der Kinderkrippe sind zwar die Besten, jedoch reicht der Krippenplatz nicht für alle Bewerber und viele Muttis müssen mit ihrem Kind zu Hause bleiben.

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