Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Wo sind die Stücke geblieben? Die Kirche Kloster Zella war Privatmuseum (1959)

Vor 25 Jahren, im Frühjahr 1934, war die altehrwürdige Klosterkirche in Zella zu einem historischen Mittelpunkt des südlichen Eichsfeldes geworden. In diesem Zeitabschnitt hatte das weltabgeschiedene Klostergut die höchsten Besucherzahlen aufzuweisen. Der damalige kunstliebende Besitzer scheute keine Mühe, um historische Eigenarten zu sammeln und sie in seiner Privatsammlung über der Krypta der Kirche auszustellen.

Das Unwetter vom Jahre 1852

Am 26. Mai 1852 wurden manche Teile des Eichsfeldes und der angrenzenden Gebiete, insbesondere die Ortschaften im Unstruttale von einem schrecklichen Unwetter heimgesucht. Im Frühling dieses Jahres sah es sehr schlecht aus mit dem Saatenstande, da derselbe durch die allzugroße Nässe des Winters und durch die ungewöhnliche Kälte im Monat April sehr gelitten hatte.

Osterfeuer (1890)

Alljährlich pflegen um Ostertage in grossen Theilen von Deutschland mächtige Feuer auf den Bergen u. s. w. aufzulodern. Ich hatte zum ersten Male Gelegenheit, sie vom Harze aus zu beobachten, und als ich der Reihe die Feuer nachging, fand ich, dass sie nach Süden plötzlich aufhören und sich weiter nach Westen und Osten hin erstrecken.

Werterhaltungsmaßnahmen im Schloss Bischofstein von 1972 - 1979

Um Bischofstein nach neuesten gastronomischen Bedingungen als Ferienheim zu gestalten, den Urlaubern ein modernes und komfortables Wohnen zu garantieren, den Angestellten die Arbeit zu erleichtern und Bischofstein als Kulturdenkmal zu erhalten, wurden folgende Werterhaltungsmaßnahmen durchgeführt:

1972

Das Wunder vom Lengenfelder Schwimmbad - Ungeahnte Rettung der Freibadsaison 2021 nach erneutem Hochwasser

Lengenfeld und sein Freibad bilden eine besondere Schicksalsgemeinschaft. Mehr denn je war dies spürbar, als am Nachmittag des 5. Juni weite Teile des oberen Friedatals infolge eines Unwetters überschwemmt wurden. Nach dem verheerenden Hochwasser vom 23. Juli 2004 war dies bereits die zweite Überflutung des touristisch so wichtigen Areals innerhalb weniger Jahre.

Die alten Steinkreuze um Mühlhausen (1959)

Jedem Heimatfreund sind schon im Umkreis von Mühlhausen die alten Steinkreuze begegnet. In vielen Orten treffen wir sie am Anger, oft aber auch an vielbegangenen alten Straßen. In ganz Thüringen sind noch über 500 solcher Kreuze festzustellen, und wir müssen annehmen, dass weitere hunderte dem Zahn der Zeit oder dem Unverstand zum Opfer gefallen sind. Stumm, ernst und verwittert stehen sie, als Zeugen vergangenen Volksbrauches und Volkssitte. Natürlich hat sich die Sage ihrer angenommen.

Das Zugunglück im Rottenbachtal vom 4. September 1937

Großbartloff

Ein Zug entgleiste. Auf der Strecke Leinefelde – Eschwege entgleiste am Samstagnachmittag gegen 3 Uhr der Nachmittags-Personenzug von Leinefelde. Die Lokomotive und die Wagen, mit Ausnahme der zwei letzten, sprangen aus den Schienen. Zwei Personen wurden verletzt, und zwar trug einer eine Verletzung am Arm, der zweite eine Verletzung an der Kniescheibe davon. Der Zugführer und der Heizer, die sich beide in der umgestürzten Lokomotive befanden, blieben unverletzt.

Kloster Zella und das ehemalige Klosterdorf Effelder nach 1810 (2002)

Nach der Errichtung des französischen Satellitenstaates unter Napoleons Bruder Jerome schlug laut Dekret vom 13. Mai 1810 neben den Frauenklöstern Anrode und Beuren auch für Zella die Schicksalsstunde. Am 4. Juni 1810 teilte Domänendirektor Reiche den ganz niedergeschlagenen 22 Benediktinerinnen mit, dass sie sich für einen anderen Aufenthaltsort entscheiden müssten. Mit einer bescheidenen staatlichen Pension bedacht, suchten sie Zuflucht bei ihren Angehörigen.

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