Gedanken zum 1. Brücken- und Angerfest (1993)

Vom 6. – 8. August 1993 fand in unserer Gemeinde das 1. Brückenfest statt. Schon im vorigen Jahr war ein solches Fest geplant, dann aber durch das Schwimmbadfest ersetzt worden. Trotz zweier nicht durch uns verschuldeter Terminverschiebungen konnte aber nun unter der Brücke und um den Anger unser 1. Brückenfest starten.

Zunächst waren am Freitagabend für unsere „jüngsten“ Einwohner und Gäste zwei Veranstaltungen vorbereitet worden. Der Fackelzug - so wurde von vielen eingeschätzt - war ein voller Erfolg, und auch das anschließende Lagerfeuer kam bei Groß und Klein gut an. Was fehlte: Am Anfang hätte vielleicht der eine ödere andere sich gewünscht, dass „Maras Imbiss“ mit „Feuerwasser“ oder aber auch alkoholfreien Getränken den Veranstaltungsbeginn kurzweiliger gestaltet hätte.

Auch am Lagerfeuer ein paar Sitzmöglichkeiten oder Bänke haben gefehlt. Die „Zackerländer Blasmusik“ aus Heyerode – erstaunlicherweise oder aber auch erfreulicherweise selbst noch fast im „Fackelzugsalter“ – gestaltete den Abend hervorragend. Nur schade, dass wir in unserem Ort keinen solchen Klangkörper mehr haben, denn neben der Freizeitbetätigung der dort Mitspielenden würde das so einen Abend natürlich auch finanziell günstiger gestalten.

Im Schwimmbad ging es währenddessen bei einer Beach-Party heiß her. Die Kombination aus Disco und Liveband war gelungen und viele Jugendliche – diesmal besonders aus dem Bereich des Obereichsfeldes – waren zufrieden. Auch der Wind stand diesmal relativ günstig, sodass nicht wieder der ganze Ort mithören musste.

Am Samstagnachmittag fehlte dann eine Veranstaltung, so dass nur der Schausteller unter der Brücke dazu beitrug. Hier sollte eventuell der am Vormittag sich andeutende kleine Markt ausgebaut werden und am Nachmittag eine Art Kinderfest mit Malstraße u. ä. veranstaltet werden.

Am Abend war eine Tanzveranstaltung angesagt. Eine wiederum recht junge Band aus Diedorf, die Formation „Marcant“, zeigte, dass auch diese Generation versteht, ihr Musikprogramm auf das diesmal leider nicht sonderlich zahlreich erschienene Publikum zuzuschneiden. So hatten zumindest alle anwesenden Gäste viel Spaß und es war eine sehr gute Stimmung, die natürlich bei etwas besser besetztem Saal noch ausgelassener hätte werden können.

Der Sonntag, als „Hauptveranstaltungstag“ des Brückenfestes, begann mit dem Versuch, einen 237 m langen Stammtisch aufzubauen. Wenn es auch diesmal – aus den unterschiedlichsten Gründen – nicht ganz gelang, die volle Länge zu erreichen, so war es doch einen Versuch wert, der beim nächsten Mal ganz einfach wiederholt werden sollte.

Um auch die Frauen an diesen Tisch zu bekommen, muss das Mittagessen durch unsere Gastronomen vielleicht mit einer „Großen Gulaschkanone“ zubereitet werden. Die Diedorfer Blasmusik erfreute hier mit ihrer Musik.

Unsere Feuerwehr hatte sich Gäste eingeladen, die Freunde der Feuerwehr aus Morschen, die somit natürlich den Stammtisch nicht unwesentlich vervollständigten.

Ursprünglich sollte ja zu diesem Stammtisch der geplante Sonderzug – wegen dessen zweimaliger Terminverschiebung auch das Brückenfest zweimal verschoben wurde – noch etwa 450 Gäste bringen, für die unser Ort nach der romantischen Fahrt mit der Bahn für ca. 4 Stunden Gastgeber sein wollte. Leider waren im Vorverkauf nur ca. 30 % der Karten abgesetzt worden, was den Mitveranstalter dieser Sonderzugfahrt, die „PRO Bahn“ aus finanziellen Gründen zwang, den Zug nicht nur zu unserem Leidwesen, sondern auch dem vieler Eisenbahnfreunde abzusagen. Aber wir werden es schon sehr bald wieder versuchen.

Nach dem gelungenen Frühschoppen wurde der Veranstaltungsplatz von der „Straße“ auf den Platz „rund um den Anger“ verlegt und am Nachmittag sehr rege besucht. Die Blasmusik aus Silberhausen, sie sollte eigentlich mit dem Sonderzug anreisen, sorgte für gute Unterhaltung und die drei Stunden vergingen wie im Flug. Schade nur, dass sich der Platz erst nach 15:00 Uhr füllte, aber wir werden das beim nächsten Mal mit einem anderen Veranstaltungsbeginn berücksichtigen.

Sicher gab es auch an diesem Nachmittag einige „kleine Pannen“, aber es kann nur besser werden. Insgesamt möchte ich sagen, das Brückenfest in Lengenfeld sollte zu einer festen Tradition werden. Nur wenige Orte haben solch ein technisches Bauwerk, auf das sie mit so einem Fest reagieren können.

Ein herzliches Dankeschön von dieser Stelle aus allen Besuchern unseres Festes, aber auch den Helfern dieser Veranstaltung.

Und dass im nächsten Jahr neben dem Termin (nicht in den Ferien) der eigentliche „Festträger“ – unsere Brücke – geschmückter sein wird als diesmal, vielleicht auch von Scheinwerfern angestrahlt wird und für unsere Kinder noch einige Attraktionen mehr geboten werden können, verspricht schon jetzt die Auswertung mit den Organisatoren des ersten Brückenfestes. Nun heißt es, die notwendigen Schlussfolgerungen vom Brückenfest zur Vorbereitung unserer Kirmes, aber auch unseres 3. Lengenfelder Weihnachtsmarktes zu nutzen.


Walter Schröder, Fremdenverkehrsamt
(Quelle: „Obereichsfeld-Bote“, Nr. 34/1993 vom 20. August 1993)