'S Korn bleht1

Blauer Hämmel - de Sunne lacht -
Es bleht daos Korn un vuller Pracht
Un dar Weend stricht Blehtenstüibschwer
Äbber daos wogende Halmenmeer.
Kornblum’n un ä Rittersporn,
Blehn bau im höchen Korn -
Un in dar Junisunnenglut,
Do licht d'r Mohn, sö röt wee Blut.
Un Grasmicken, verstuckt im blehenden Fald,
Schmattern ehr Lied in de sunnige Walt.

Rauhreif

Bedeckt sind Wiesen und Wälder
Vom Rauhreif und vom Eis
Es leuchten Berge und Felder
In silbern glänzenden Weiß.

Unter der Eislast sich neigen
Die Äste die Fichten die Tannen
Es glitzert an Nadeln und Zweigen
Als wie mit Diamanten behangen.

Es blinkt und strahlt wie Edelstein
Auch könnten es tausend von Sternlein sein.
Ich steh, und bestaune, und schaue die Pracht -
Schau - und bewundert Gottes Allmacht.

Pfingsttag

Gleißender Sonnenstrahl
Flimmert auf bunten Wiesen:
Silberne Bäche fließen
Durch das blühende Tal.

Drüben über dem See
Hängen Birken und träumen –
Rings, herab von den Bäumen
Fallen Blüten – wie Schnee.

Liegen verstreut im Sand;
Weiße zierliche Bräute...
Fernes Glockengeläute
Grüßt das festliche Land.

Lieblich dazu im Chor
Singt es von allen Zweigen,
Und zu der Sonne steigen
Lerchen jubelnd empor.

Ostern

Schwellende Baumknospen, sprießende Saaten,
Erste Frühlingsblumen und singende Vögel
Künden den einziehenden Frühling.
Aus diesem Schlafe ist die Natur erwacht
Und aus dem Dunkel der Winterzeit ist Licht geworden.

Feierliches Osterglockengeläut erfüllt Herz
Und Seele mit geweihtem Frohlocken.
Ein Sursum Corda durchweht die Lüfte.
Auferstehung!

Nebel im Winter

Über dem Tale
So dicht und so schwer
Wogen die Wellen
Im neblichen Meer.

Vom Nebel umschleiert
Verhüllt und verdeckt
Liegen die Fluren
Im Meere versteckt.

Die Gipfel der Berge
Im Wintergewand
Leuchten und schimmern
Aufs neblige Land.

Und meerumschlungen
Im schneeweißen Flor
Ragen die Kuppen
Wie Inseln empor.

Meine Heimat

Wo am grünen Kirchbergshang
Die kleinen Häuser träumen,
Und alte Höfe blink und blank
Gass und Straße säumen,
Und wo die Wellen rauschen
An kühlem Bache Strand,
Da ist meine Heimat -
Im schönen Eichsfeldland.

Leid und Glück

Neide nicht des Anderen Glück
Wenn dich mal Leid und Sorge drückt,
Denn hinter Glück und Herrlichkeit
Verbirgt sich oft noch größeres Leid.

Kreuz auf dem Hülfensberge

Hoch überm Friedatale,
Von steiler Felsenwand,
Ein Kreuz vom Hülfensberge
Schaut weit ins Eichsfeldland.

Das Kreuz es steht dort oben,
so mächtig hoch und hehr,
Und nur der Himmelsbogen
Der wölbt sich drüber her.

Den Blick dem Eichsfeld zugewandt,
Grüßt es hoch vom Gipfelrand,
Und das Volk im Eichsfeldland -
Hat den Blick zum Kreuz gewandt

In Leid

Wenn in trüben Sorgenstunden
Nirgends hast ein Trost gefunden,
dann gehe in dein Kämmerlein,
tritt vor des Heilands Kreuzesbild.
Er schaut auf dich so lieb und mild,
er wird dein Not und Klag verstehn
und auch dein Leid und Sorge sehn.
Er gibt dir Mut und hilft dir tragen
Ohne Murren ohne Klagen.
So hab ich mich stets aufgerüttelt,
wenn Lebensstürme mich geschüttelt.
Denn im festen Gottvertrauen
lässt sich alles anders schauen.

In Freud

Wenn dir des Lebenssonne lacht
Wenn's Glück ist eingekehrt
Und Frohsinn dich beschert
Dann gehe zu dem Kreuze hin
Und Dank dem Herrgott still
Weil er an dich gedacht.
So hab auch ich es stets gehalten
Und lasse ihn auch weiter walten
In Leid und Freud' denke ich
Was er schenkt, ist gut für mich.

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