Der Spitzbube vun Kalle
Ues dem Tunel im Bulschtale
Kimmt der Zug met Dampgebrüs,
Schnübt entlang dem Tübenzoilche
Wie Gewitterstormgesüs,
Dunnert uf de iser Bricken
Daß se in den Nieten kracht,
Fiest verbi am Warterhischen,
Wö Vettr Nikleis helt de Wacht.
Ues dam Hischen word ne Halle,
Wö der Zug mut hahle still,
Ues dam Rukleis Haltpunksvehrstand
Met am größen Beamtenbrill.
Knippste de Karten, knippste de Fiegel
Vehrstand un Schaffner in enner Parson,
Solz empfung a de Fielinger Liete
In sim Schlos- und Spiesesalon.
Nikleis war ene treue Seele,
Tat kenner Fliegen en Harzeläid,
Ging sö bedüsen, dach ennes Tages Wagg war alle Besunnenhäit.
Schwabde ahnklingelt: "En Spitzbub im Zug,
Werschte un Mustöpp in Kalle stibitzt,"
Ufstülpt verkehrt ha de röte Kappen,
Sö es ha rüs uf'n Bahnstieg geflitzt.
"Saras, dich pack ich am Gnick", un ha funkelt
Ebberkappsch ebber de Brillen hin
Riest in de Woine mit Dunnerstimme:
"Es dann da Spitzbube von Kalle nit drin?"
Da sprung flink uf der annern Sitten
Rüs un jäckert' ins Dienbargsholz,
Luß de Lokomotive fiefe,
Aß sine Worscht met Must un met Stolz.
Un de Lengenfaller Jungen
Fräijten sich, daß söen Spaß
War in ehren Derf gelungen,
Dach nit lange dürte das.
Ene Wermtetrane troppte
In dan Fräijdenbacher heiß,
Als es huß, daß üs der Fühlung
Stammt Vetter Nikeleis.