Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Fahrendes Volk und ambulantes Gewerbe

In den Jahren um 1900 trieb sich noch allerlei fahrendes Volk in den Landgegenden umher: Zigeuner oder Tater, eine wahre Landplage, Gaukler (Tippchenspeeler), Schirm- und Kesselflicker, Bärenführer, Stromer, dazu Handwerksburschen aller Schattierungen, vom ehrbaren wandernden Gesellen bis zum arbeitsscheuen Tippelbruder, Speckjäger und Klinkenputzer. Da war z. B.

Schwedengräber bei Keßlingerode

Reinhold Strauß, Stadtsekretär in Wanfried, an den unser heutiger Beitrag in der „Eichsfelder Ehrentafel“ erinnert, schrieb vor Jahren eine Notiz, in der er über Schwedengräber bei Keßlingerode berichtet, die zugleich eine wichtige Ergänzung zu v. Wintzingerodas „Wüstungen" Nr. 96 und 217 (Keßlingerode und Grünrode) ist:

Nur das bemooste Mühlrad blieb übrig

Aus der Geschichte der Klostermühle bei Großbartloff

Schauen wir am Rande des Bahnplateaus stehend vom Bahnhof Effelder den steilen Berg hinab, fällt uns besonders das rot leuchtende Mansardendach der im Jahre 1927 in musterhafter Weise neuerbauten, sich an den Mühlberg anschmiegenden Klostermühle, auch Mittelmühle genannt, ins Auge.

Schwedenkirchhöfe

Wo gekämpft wird, da fließt leider auch Blut und verliert mancher Streiter das Leben. Darum sehnt die Menschheit den Frieden herbei, zumal die Sinnlosigkeit der Kriege den Bürgern des zwanzigsten Jahrhunderts endlich zum Bewusstsein gekommen ist. Das „Ruhen in fremder Erde“ und das Vergessenwerden sollte endgültig der Vergangenheit angehören.

Das Stuffenloch auf dem Hülfensberg

Vorbemerkung des Verfassers:

Die Höhlenforscher Hessens haben sich im Rahmen ihres Forschungslagers in Nordhessen im März 1991 auf Höhlensuche begeben. Dazu gehörte es auch, dem Wahrheitsgehalt von Höhlensagen nachzuspüren. Einem »Stuffenloch« wollte ich auf die Spur kommen, das trotz einiger Literaturquellen nicht lokalisiert werden konnte. Das Land jenseits des Eisernen Vorhangs war für uns ja fast immer noch terra incognito, so dass wir kaum Hinweise über das Stuffenloch in den Händen hatten.

Fahrendes Volk und ambulantes Gewerbe

In den Jahren um 1900 trieb sich noch allerlei fahrendes Volk in den Landgegenden umher: Zigeuner oder Tater, eine wahre Landplage, Gaukler (Tippchenspeeler), Schirm- und Kesselflicker, Bärenführer, Stromer, dazu Handwerksburschen aller Schattierungen, vom ehrbaren wandernden Gesellen bis zum arbeitsscheuen Tippelbruder, Speckjäger und Klinkenputzer. Da war z. B. der „rote Stromer" mit branntrotem Haar und gutmütigen blauen Augen, der mit Kind und Kegel, nach einem gewissen Zeitraum, mit großer Regelmäßigkeit auf der Bildfläche erschien und in Schenk Stall „Herber“ (Herberge) nahm.

Heisemärtens Kämmerchen oder Heisens Kämmerlein

Nach dem Dreißigjährigen Krieg suchten die Großbartloffer, so die Überlieferung durch die Chronik, nach Schutz und Unterkunft in den Felsenklüften und Spalten des Klusberges im sogenannten „Heisenskämmerlein", um nicht den marodierenden Banden, die hier noch durchzogen, in die Hände zu fallen. Doch „Heisenskämmerlein“ oder „Heisemärtens Kämmerchen", was ist das eigentlich und wo kann man es finden? Noch um die Mitte des 20. Jahrhunderts gab es wohl kaum einen Jungen im Dorf, der das besagte Kämmer-

Das "Herrode" bei Großbartloff - einst Treffpunkt der Jugend

Die Geschichte und die Inhaber desselben

Das Herrode, volkstümlich auch „Heirödchen" genannt, liegt 1700 m südwestlich in der in die Fluren von Lengenfeld und Geismar hineinragenden Südspitze der Großbartloffer Gemarkung, links an der Landstraße L 2032. Vor der Zusammenlegung der beiden Eichsfeld-kreise wurde 500 m weiter südlich, durch einen Grenzpfahl an der rechten Straßenseite, das Ende des Kreises Worbis angezeigt. Von hier trennen uns nur noch 200 m von der Entenmühle.

Die Geschichte unserer Mühlen

Einleitung:
Schon seit frühester Zeit hat Lengenfeld unterm Stein immer drei Mühlen besessen. Im Oberdorf, der Friedaquelle am nächsten, liegt die Lengenfelder Obermühle als erste Mühle, welche die Frieda treibt. (Die Faulunger Mühlen werden durch das „Rohrwasser“, dem ersten Nebenbach der Frieda, betrieben.) Im Mitteldorf Lengenfelds liegt die Mittelmühle und am Ende des Dorfes, unterhalb Bischofsteins, die „Hain“- oder Hagelmühle.

Die Kanonenbahn - Teil 22: Der Frieda-Tunnel & der Viadukt bis 1945

In der Zeit zwischen den Weltkriegen begann man bei der Reichsbahn an die Kosten zu denken. Aus diesem Grund wurde im Jahre 1928 ein Verbrennungs-Benzol-Triebwagen aus der Serie VT 756 Kassel in Eschwege stationiert, von der überhaupt nur 2 Exemplare gebaut worden sind. Dieser Triebwagen wurde in den verkehrsarmen Zeiten überwiegend auf den Strecken Eschwege-Schwebda-Ershausen und Eschwege-Schwebda-Treffurt eingesetzt.

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