Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Die Kanonenbahn - Teil 14: Der Lengenfelder Viadukt

Bei km 30,55 treffen wir auf das wohl imposanteste Bauwerk der Kanonenbahn im Streckenabschnitt zwischen Leinefelde und Treysa, den Lengenfelder Viadukt. Mit einer Länge von 244,10 m und einer Höhe von 24 m überspannt er das Friedatal und den Ort Lengenfeld/Stein und teilt somit den Ort gewissermaßen in 2 Teile.

Der Frauenstein

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Eines der größten Rätsel der Lengenfelder Heimatgeschichte ist der sogenannte "Frauenstein". Diese massive Steinplatte stellt neben den spärlichen Resten der mittelalterlichen Burg Stein das älteste menschliche Kulturgut des Friedatales dar.

Der Frauenstein

Unweit der Hagemühle und nahe der noch 1577 bis 1677 nachgewiesenen Dorfstelle Amsrode (Amscherode), stand, am Zufluss der Lutter in die Frieda sowie am Aufgang zur Burg und zum Hülfensberg, in der Wüstungsflur ein frühgotischer Grabstein, der wohl der Bildkunst des 14. Jahrhunderts angehört.

Der Frauenstein

In der Kirchhofmauer zu Lengenfeld unterm Stein befindet sich der mittelalterliche Grabstein einer adeligen Frau, im Volksmunde „der Frauenstein“ genannt. Eine Kalksteinplatte von etwa einem m Breite und vielleicht 1,10 - 1,15 m Höhe zeigt in gotischer Linienführung eingemeißelt, Christus am Kreuze, links darunter Maria und Johannes, rechts eine Frau, die Verstorbene darstellend, welche die Hände zum Kreuze hin ausstreckt. Der Raum zwischen diesen Gestalten und dem Querbalken des Kreuzes ist mit zwei einander zugeneigten Wappenschilden ausgefüllt.

"Was noch nie ein Mensch gesehen hat ..."

Zur Bedeutung der Tagebuchaufzeichnungen des Joseph Hahn

„Das Beste, was wir von der Geschichte haben,
ist der Enthusiasmus, den sie erregt."
(Johann Wolfgang von Goethe)

Nachbetrachtung zum Tagebuch des Joseph Hahn

Mit dem 3. Februar 1881 enden die Tagebuchaufzeichnungen des Joseph Hahn, die in den letzten Lebensjahren nur noch selten und sporadisch erfolgten. Wie an der Handschrift der letzten Eintragungen zu ersehen ist, hat das Alter des Tagebuchverfassers deutliche Spuren hinterlassen. Kraftlos, zittrig und ermattet wirkt das Schriftbild der letzten Eintragungen. Vielleicht auch Anzeichen einer fortschreitenden Krankheit. Joseph Hahn starb rund zwei Jahre nach seinem letzten Tagebucheintrag, am 30. Juli des Jahres 1883.

Das Tagebuch des Joseph Hahn

Bauer und Ziegeleibesitzer in Lengenfeld unterm Stein

Editorische Notiz:
In eckige Klammern [...] gesetzte Wörter stellen Verbesserungen, Ergänzungen oder Worterklärungen dar. Bei Unsicherheiten bezüglich der Tagebuch-Übertragung wurde ein Fragezeichen in die Klammern gesetzt [?].

Die Tagebucheinträge des Joseph Hahn von 1832 bis 1881

Anno 20. November pro 1832 haben wir einen neuen Krauthobel von Effelder gekauft.

Wie das Tagebuch des Joseph Hahn gefunden wurde

Einleitung

Die Geschichte […], die wir erzählen wollen, ist sehr lange her. Sie ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen. Das wäre kein Nachteil für eine Geschichte, sondern eher ein Vorteil. Denn Geschichten müssen vergangen sein, und je vergangener könnte man sagen, desto besser für sie. Die hochgradige Verflossenheit unserer Geschichte rührt daher, dass sie vor einer gewissen Leben und Bewusstsein tief zerklüftenden Wende und Grenze spielt.

Das Rittergut Keudelstein

5201_300.jpgBis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts lag zwischen den grünen Bergen des Südeichsfeldes, in schönster Einsamkeit, das alte Rittergut Keudelstein. Geschützt und in vollkommener Idylle ruhte das Gut am Fuße der 484 m hohen Keudelskuppe. Nur aus der Ferne hallten von Zeit zu Zeit die Glocken des Hülfensberges durch die stille Luft.

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