Lengenfeld unterm Stein im Spiegel der Statistik um 1840
[Lengenfeld unterm Stein ist] Sitz einer königlichen Domänen-Rentmeisterei und Forstkasse, sowie auch eines königlichen Unterförsters.
Eine Schule mit 1 Lehrer, 147 Knaben und 107 Mädchen, l.283 katholische und 6 evangelische Einwohner. 160 Wohnhäuser mit 203 Ställen und Scheunen, 3 Gemeindehäuser. Zu Lengenfeld gehört das Domänen-Erbpachtgut Bischofstein des Herrn Müller.
Im Dorf sind: 4 Schankwirte, 3 Krüge, 4 Musikanten, 12 Victualienhändler, 1 umherziehender Krämer, 2 Bäcker, 1 Fleischer, 8 Schuhmacher, 1 Riemer, 2 Schneider, 2 Tischler. 2 Stellmacher, 2 Böttcher. 3 Maurer, 2 Ziegeldecker, 2 Töpfer, 2 Glaser, 2 Grobschmiede, 3 Kalkbrennereien. 2 Ziegeleien, 4 Mahlmühlen mit 4 Mahlgängen, 4 Ölmühlen, 47 Wollen- und 2 Leinwebstühle, 2 Schönfärber, 4 Hausschlächter, 2 Weißbinder, 2 Besenbinder, 3 Barbiere, 1 Bierbrauerei, 1 Essigbrauerei. 3 Gipsbrennereien, 49 Handweberstühle, 1 Fellhändler, l Lumpensammler, 11 Knechte, 12 Mägde, 2 Mädchen. Die Flur enthält mit Bischofstein 3 .728 Morgen, davon 1.492 Acker- und 43 Gartenland, 95 Wiese, l 522 königlichen und 313 Gemeindewald, 263 Wüstland.
Dreifelderwirtschaft mit besömmerter Brache. Ertrag gering. Wiesen ziemlich ergiebig, etwas Gemüse-, mehr Obstbau. Viehstand: 60 Pferde. 154 Rindvieh, 534 Schafe. 88 Ziegen, 104 Schweine, etwas Fischerei (Forellen).
Quelle: Ausführliche geographisch-statistisch-topographische Beschreibung des Regierungsbezirkes Erfurt. Bearbeitet und herausgegeben von Carl August Noback. Erfurt, 1840.