Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Als im Eichsfeld Eisenbahn und Auto noch etwas Besonderes waren

Direkt am Fuße des Obereichsfelder Domes, von wo der Blick über den Westerwald zum Hülfensberg und den in blauer Ferne aufragenden Hohen Meissner geht, lagen Schule und Dorflehrerwohnung, wo ich Mitte der 20er geboren wurde. 4 Jahre alt, kannte meine Aufregung keine Grenzen, wenn es mit der Eisenbahn in das Unstrutstädtchen Dingelstädt zu meiner Großmutter ging. Die tief unten im Tal gelegene Bahnstation Effelder unterschied und unterscheidet sich kaum von einer klassischen Western-Bahnstation: klein, flaches Dach, beengter Schalter- und Warteraum.

Gerechtigkeitshäuser in Lengenfeld unterm Stein (Teil 2)

Bearbeitet nach dem Grundbuche und den Gemeindeakten von Georg Leister (1. Fortsetzung)

Gerechtigkeitshäuser in Lengenfeld unterm Stein (Teil 1)

Bearbeitet nach dem Grundbuche den Gemeindeakten von Georg Leister

In den vergilbten Auszügen der eichsfeldischen Grundbücher war die Bezeichnung „Gerechtigkeitshaus“ eingetragen. Die jüngere Generation wird mit diesem Namen wohl kaum die richtige Vorstellung verbinden. Deshalb mögen die folgenden Ausführungen über Lengenfelds Gerechtigkeitshäuser mit den Berechtigten dazu angetan sein, zur Klärung dieser Bezeichnung beizutragen.

Die Meierei in Lengenfeld unterm Stein

Die Meierei in Lengenfeld u./Stein ist die älteste bäuerliche Siedlung des oberen Friedatales. Der Name „Meierei“ ist fränkischen Ursprungs und läßt daher auf eine Siedlung durch die Franken schließen. - Im allgemeinen haben wir eine Siedlung durch die Franken schließen. - Im allgemeinen haben wir wenige Anhaltspunkte für Frankensiedlungen in unserem Gebiet. Nur noch der Nordwesthang des Entenberges oberhalb des „Heyrödchens“, der mit Tannen aufgeforstet ist, hat den Flurnamen „Frankenberg“.

Aus Ingarland wurde Engeland

Der Frauenstein in der Kirchenmauer zu Lengenfeld unterm Stein

Rechts am unteren Treppenaufgang zur Kirche in Lengenfeld sieht man einen sehr alten Grabstein in die Mauer eingefügt. Es ist das Verdienst des ehemaligen Lengenfelder Pfarrers Großheim, der diesen sagenumwobenen und rätselhaften Stein, welcher vordem als Trittstein eines Hauses in der Keudelsgasse gedient hatte, an dieser Stelle um die Jahrhundertwende hat einmauern lassen. Der gleiche Dank gebührt Pfarrer Aloys Höppne, welcher am 8.

Weitere Fundstellen mit Bezug zum Frauenstein

Fundstelle 1

Hier sei auch der Frauenstein in der Kirchhofsmauer erwähnt, in dem das Bild des Gekreuzigten mit Maria, Johannes und zwei Wappen eingehauen ist. Noch 1850 lag er an der „Hagelieten“ gegenüber der „Frauenhecke“, der Sage nach als Grabstein des „Fräubchens von England“, das hier seine letzte Ruhestätte gehabt haben soll. Nachdem er lange Jahre im Hause Höppner in der Herrengasse als Trittstein gedient hatte, wurde er auf Veranlassung des Pfarrers Großheim in die Kirchhofsmauer eingesetzt.

Burg Stein bei Lengenfeld

Vergleicht man die wenigen alten Urkunden, die sagenhaften Überlieferungen, so wie die noch vorhandenen Ruderas mit den immer weniger werdenden Mauerresten und Veränderungen im Gelände der Burg und Stadt zum Stein – nun auch noch mit der schon beschriebenen Grenzregulierungskarte von 1583, so kommt man zu folgenden Erkenntnissen:

Neuere Erkenntnisse über die Burg Stein (Teil 1-3)

- Teil I -

Um neuere Erkenntnisse über unsere Burg Stein zu gewinnen, müssen wir zurück in die Zeit des thüringisches Grafen Ludwig mit dem Barte, als dieses Grafengeschlecht zu Vizedomen vom Kurfürsten von Mainz über die Thüringer und Hessen gesetzt wurde. Unter seinen Söhnen Ludwig der Springer und Beranger kam erst das östliche und nördliche Eichsfeld an Thüringen (Rommel, Geschichte der Hessen).

Eine Bildkarte des Eichsfeldes aus dem 16. Jahrhundert

In den 50er Jahren schenkte Herr Paul Waldmann aus Worbis dem damals im Entstehen begriffenen Worbiser Heimatmuseum eine äußerst wertvolle Bildkarte aus der 2. Hälfte des 16. Jh. Sie ist wohl das mit Abstand wertvollste Exponat der Einrichtung und hat die Beachtung und das Erstaunen vieler tausender Besucher erfahren.

Eine bisher unbekannte Karte vom Eichsfeld aufgefunden

Anlässlich eines Besuches in meiner Heimatstadt Worbis wurde ich auf eine Karte hingewiesen, die sich noch im Privatbesitz des Unionsfreundes Paul Waldmann befände. Herr Waldmann war so freundlich, mir Einblick in diese Karte zu gewähren; Ich fühle mich als Lokalhistoriker verpflichtet, von dieser Stelle aus Herrn Paul Waldmann dafür herzlichst zu danken.

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