Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Die Mühle an der Teufelsnase

Schon in der ältesten Gemeinderechnung vom Jahre 1700 finden wir das Grundstück als Eigentum der Gemeinde erwähnt, auf dem später die Teufelsnasen - Mühle errichtet worden ist. Hier heißt es u.a. in der „Desination der Commun Lengenfeld“:

„Hat besagte Gemeinde 1 Acker morastig Wiesen Flecken, die Teufelsnase genannt, muß jährlich zum Bischofstein zahlen 2 Schnb. Erbenzins.“

Die Mittelmühle zu Lengenfeld unterm Stein

Die Hofseite liegt im Grundbesitz der Meierei eingebettet, zu der sie einst gehört hat. Erzbischof Daniel von Mainz gestattete im Jahre 1581 dem Vogte zu Bischofstein Philipp Falk, die Mühle zu bauen (Lagerbuch der Vogtei Bischofstein 1664).

Joachim Jakob hat sie von Philipp Falk eingetauscht (Jurisdiktionalbuch 1586 -1609). Man könnte meinen, Falk hätte die Mühle eigens, vielleicht auf Grund einer früheren Abmachung für Jakob gebaut.

Die Hagemühle

11927_500.jpg

Schon seit dem frühen Mittelalter hat Lengenfeld unterm Stein immer schon drei Mühlen besessen. Im Oberdorf, der Friedaquelle am nächsten, liegt die Obermühle, auch „Herrenmühle“ genannt, da der Besitzer derselben als „Herrenmüller“ den Herren von Keudell lehnspflichtig war. Im Unterdorf, im Grundstück der Meierei eingebettet, steht die „Mittelmühle“. Ältere Urkunden über die Erbauung der Mittelmühle sind uns nicht bekannt.

Die Wüstungen des Eichsfeldes (Auszug)

Großbartloff

Kr. H. Gemeindebezirk. Hier befand sich eine Zeit lang die anscheinend mehrfach verlegte Gerichtsstätte innerhalb des Amtes Bischofsstein. Möglich wäre es, dass gleichzeitig in verschieden Orten des Amtsbezirkes Gericht abgehalten wurde.

Der Naturschutz unserer Heimat (1958)

Unsere Eichsfelder Wälder, hervorgegangen aus den Urwäldern ferner Zeiten, bilden einen Mischwald. Es muss unser Bestreben sein, diesen Mischwald zu erhalten und nicht in den Fehler zu verfallen, nur einseitig mit Nadelholz aufzuforsten. Drei Viertel aller Forstschädlinge leben in Nadelhölzern. Die Waldvernichtungen erlebten wir z. B.

Die Flurnamen von Lengenfeld unterm Stein nach dem Flurbuch vom Jahre 1822

In meiner handgeschriebenen Chronik von Lengenfeld befindet sich eine von Herrn Joseph Richwien gezeichnete Flurkarte. Ich selbst machte mir die Mühe, alle Flurteile mit Nummern zu bezeichnen, so dass jeder, der die Karte zur Hand nimmt, weiß, wo diese oder jene Flurteile zu finden sind. Leider ist es uns nicht möglich, diese Karte auch im „Lengenfelder Echo“ abzubilden. Andererseits aber ist es von Wert, diese alten Flurbenennungen zu veröffentlichen, da die meisten alten Flurnamen schon von der heutigen Generation vergessen, verballhornt (umgemodelt) und umgedeutet sind.

Aus "Ingarland" wurde "Engeland"

Der Frauenstein in der Kirchenmauer zu Lengenfeld unterm Stein

Rechts am unteren Treppenaufgang zur Kirche in Lengenfeld sieht man einen sehr alten Grabstein in die Mauer eingefügt. Es ist das Verdienst des ehemaligen Lengenfelder Pfarrers Großheim, der diesen sagenumwobenen und rätselhaften Stein, welcher vordem als Trittstein eines Hauses in der Keudelsgasse gedient hatte, an dieser Stelle um die Jahrhundertwende hat einmauern lassen. Der gleiche Dank gebührt Pfarrer Aloys Höppne, welcher am 8.

Politische Geschichte Lengenfelds und Bischofsteins

Ab 1600 wird in den nun folgenden Fortsetzungen die Geschichte Lengenfelds und Bischofsteins unter diesem Titel weitergeführt.
Zwischen 1400 und 1802 hatte das Amt Bischofstein seine eigenen vorgeschriebenen Maße und Gewichte:

Berliner Gemäß = 16 Metzen = 1 Scheffel, um 24 Scheffel = eine Mispel.

Heiligenstädter Gemäß = vier Köppchen = eine Metze, vier Metzen = ein Scheffel und sechs Scheffel = ein Malter, ein Malter ist ungefähr drei Zentner.

Ein Malter Heiligenstädter Gemäß = drei Scheffel, sechs 2/5 Metzen Berliner Gemäß.

Unser Nachbardorf Hildebrandshausen

Viele Dörfer des Südeichsfeldes sind schön; doch haben manche ihre eigenen, besonderen idyllischen Reize. – Ein solches Dorf ist auch unser Nachbarort Hildebrandshausen. Es kuschelt sich wie ein Kücken an ihre Gluckhenne, den Gayberg. So liegt es ganz versteckt im Tale des Rösebachs (der Name des Baches mag von Flachsrösen= reusen ausgegangen sein). Der Rösebach mündete früher in das breite Wasser der Frieda, wo nachweislich in früheren Zeiten der Flachs gewässert, weich gemacht, also geröst wurde. Auch wurden früher an dieser breiten Stelle der Mündung im Sommer die Schafe gewaschen.

Inhalt abgleichen