Erzählungen & Sagen

Das seltsame Wirtshaus

Vor vielen Jahren ritt ein Musikant aus Jützenbach nach Bischofferode zur Kirchweih. Nachdem er dort drei Tage zum Tanz aufgespielt hatte, machte er sich am späten Abend auf den Heimweg. Seine Geige hatte er in einer ledernen Tasche um die Schulter gehängt. Er war müde und abgespannt. Sein Pferd aber, das sich gut ausgeruht und dem während der Kirmestage nicht an Futter gefehlt hatte, schlug bald einen flotten Trab ein. Als das Pferd im Wald auf den Kreuzweg kam, fing es gewaltig an zu schnauben. Plötzlich hörte der Musikant, wie es einen scharfen Hieb bekam.

Der nächtliche Reiter

"En Lengenfaller Borsche brengt mol en Gäismerschen verwags bis an de Lütterbicken. Da Gäismersche get in der starnehallen Summernacht üm 10 Ühr rüm nach 100 Schrete witter, do hert ha vun der "halben Fräube" har, wö's Wiebchen vun England vun zwäi Pfahren es üsenanner gedunsen worn, äinen ahngerätten kumme. S'werd am ganz schwarz vern Äuwen. Der Ritter brühst dühne an am verbi wie en Hagelwatter bis ebber de Bricken ungefahr. Do tits en Knall wie en Dunnerschlag, un's Hubisen klappern es wie obgeschnetten.

Enne gude Freejate

Bartel hotte in än größes Büerschwark ningefreet. Dar Hob loagk in äm kläinen Naaste uff'm Eichsfalle. Sinne Fräube worr daos äinzigste Keend un worr de Richste im Derfe. Alsö, ha hotte sich gud aohngebroocht; abber z'saigen hotte ar nüscht. Bin enner Holzauktion hotte ha än paor Schulkameroden üs sim Häimaotderfe getroffen. Sö koam eß, daos ha 'n büschen aohngehäitert häim kaom. Sinne Fräube, dar d'r Giz üßen Auwen gückte, fung aohn z' wattern: "Dü ahles Süffschwien! Dü Haselante, versüffst meh nach Haob und Gut!

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