Erzählungen & Sagen

Das Glöckchen im Walperbühl

Mein Großvater väterlicherseits hatte einen jüngeren Bruder, der Kaufmann war und in seinem Haus einen kleinen Lebensmittelladen unter dem Namen „Kaiser-Kaffee-Geschäft" betrieb.

Bonifatiusweg und Frauensteg

4505_200.jpg Bonifatius, der im Herbst des Jahres 722 die Werragegend verlassen hatte, war plötzlich wiedergekehrt, hatte in Schwebda gepredigt und dabei verkündet, dass er in den nächsten Tagen die geheiligte Donareiche auf dem Stuffenberge fällen werde. Das war den germanischen Bewohnern denn doch zu viel. Sie kamen überein, Bonifatius an seinem Vorhaben mit Gewalt hindern zu wollen.

Donars Ziegenböcke

4505_200.jpg An demselben Tag, als der hl. Bonifatius die Donareiche fällen wollte, herrschte auf dem Hülfensberg reges Leben. Schon in aller Tagesfrühe zogen die Bewohner der Umgegend scharenweise hinauf, mit Äxten bewaffnet und zornigen Blickes die einen, betend und mit freudestrahlenden Gesichtern die andern. Auch von Geismar aus suchte ein Mann, abseits des Weges, den Berg zu erklimmen.

König Dagobert heil

Des Eichsfeldes Hauptstadt heißt Heiligenstadt, und über das ganze Land weht es wie Weihrauchduft, klingt es wie Klosterglocken. Der Stadt und dem Lande webt die Sage manch goldnen Heiligenschein. Das rührt aus frühen, frühen Zeiten her.

Die wilde Kirche

Auf den Ohmberg im Eichsfeld kam auf seinem Bekehrungsgange durch Thüringen auch der heilige Bonifazius und zerstörte dort eine heidnische Opferstätte auf einem Felsen, der noch jetzt der große Stein heißt. Dort pflanzte er ein Kreuz auf und predigte von einem grausam steilen Felsen, der, vom Ohmberge abgerissen, ganz einzeln sich erhebt, fast wie der erst spät wieder zugänglich gemachte Bonifaziusfels beim Schlosse Altenstein, und dieser Fels und Ort heißt noch heute die wilde Kirche.

Des Teufels Kanzel

Unter den vielen Kanzeln, deren Besitzes der Teufel sich erfreut, ist eine der schönsten im Eichsfeld gelegen, und zwar unweit der Ruine des uralten Berg- und Stammschlosses Hanstein in der Germarmark.

Der Stuffenberg

In der Gegend von Eschwege und Wanfried liegt ein hoher Berg, zu dem geschehen alljährlich viele Wallfahrten, absonderlich aus dem Eichsfeld, darauf erbaute Winfried eine Kapelle. Da nun der Bau im Gange war, kam zum öftern ein fremder Mann gewandert, der fragte die Maurer und Zimmerer, was es denn geben solle, und diese antworteten: Ei, eine Scheuer soll es geben! -

Der Mönch von Reifenstein

Im Eichsfeld zwischen Worbis und Mühlhausen lag ein Kloster des Namens Reifenstein, das war uralten Ursprunges. Ein Kriegsobrist des Hunnenkönigs Attila, welcher Rive hieß, kam in diese Gegend, ersah sich einen Berg und baute eine Burg darauf, die er Rivestein nannte. Noch ist ihre Stätte gekannt und heißt die alte Burg, der Wald um sie her wird der Burghagen genannt.

Der braune Bühel

Auf dem Wege von Nordhausen und vom Harze her im Eichsfelde nach Duderstadt liegt ein zuckerhutförmiger Hügel, der das Ansehen hat, als sei er von Menschenhand also pyramidal aufgetürmt, den nennen die Einwohner der umliegenden Dörfer den brunen Büdel - braunen Beutel - hat aber "wohl ursprünglich Bühel gelautet, und die Vornehmen nennen ihn den Riesenhügel. Einst stand ein Riese da oben, der sah hinunter in die goldne Mark nach Duderstadt, und gefiel ihm baß, nur drückte ihn etwas in den Schuhen, und schüttete es aus, da war's der Sand, der Bühel. -

Das Gnadenbild im Klüschen Hagis

4431_200.jpg Eines schönen Frühsommertags zog ein Schäfer mit seiner Herde das Tal unterhalb der Burg Gleichenstein hinauf. Es war nicht die beste Weide, auf die er seine Tiere führte, aber immerhin wurden sie satt. Wasser gab es auch ein wenig, weit entfernen konnten sich die Schafe nicht und so führte er sie gerne an diesen Ort. Am Ende der Wiesen, dort, wo der Wald das Tal abschloss, wo der steile Anstieg auf die Höhe begann, machte er Halt.

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