Daos sall ha wöhl

De aale Schule werd frisch gesträchen –
Schunn lichten wee nuiwe de äbberschten Flächen.
Do kracht’s - un es sterzt daos Gerist mät Getöse
Uff äimo z’sammen. ’S worr wähl waos löse.
Gewiß wor än Fahler d’bie ungerläufen.
D’r Schulze kommt graode v’rbie an dam Häufen;
Ha mäint: Daos sollte d’r Mäister wisse,
do gäbb’s, de Jungen, doch sicherlich Schmisse –
Do krehlt dach d’r Stift, sö’n lüsig junger:
„Daos sall ha wöhl wisse – ha litt je drunger!“

D’ musikalische Spritzen

Uff d'r Äichsfaller Höh' das Fierhorn gett:
Zu Hilfe! Halb Lengefald in Flammen stett!
Sitzt uff ühre Fierwehrmitzen,
un langt herbie ühre Spritzen!
Do spannten se ahn mät Hüh un Hott,
un worrn im Dunkel an en Orgelwäun gerott –
Dan hotte en Speelmann do ungergebroocht.
-Ar hett'en Schulzen im Erläibnis gefroogt.
Wie d'r Spritzen nun ans Pfarrkippchen kam,
sait Bartel: "Nun, Jaokob, schrüb ahn!"
Wie daar nun am Krickel sich queelt,
de Spritzen uff äimo speelt –
Derch de Naocht, so näbblich un grau,

Wann's Kärmse äs...

Wann's Kärmse äs,
Wann's Kärmse äs,
Do schlacht min Vaoter än Bock.
Do taanzt minne Mutter,
Do taanzt minne Mutter,
Do fleecht dar wiete Rock.

Wann's Kärmse äs,
Wann's Kärmse äs,
Do genn me alle hän.
Do lacht minne Mutter,
Do taanzt minne Mutter,
Und Vaoter trinkt sich än.

Glockeninschrift - Kleine Glocke

LENGENFELD U. STEIN 1928

DEM RUHME DES HÖCHSTEN
BIN ICH GEWEIHT,
ZUR DER HELDEN GEDENKEN
ERTÖNT MEIN GELÄUT,
DER KRIEG ZERBRACH MEINER
SCHWESTER ERZ,
STATT IHRER NUN LÄUT ICH
DER FREUDE - DEM SCHMERZ.

Die Hagemühle

Schon seit frühester Zeit hat Lengenfeld unterm Stein immer drei Mühlen besessen. Im Oberdorf, der Friedaquelle am nächsten, liegt die Lengenfelder Obermühle als erste Mühle, welche die Frieda treibt. (Die Faulunger Mühlen werden durch das "Rohrwasser", dem ersten Nebenbach der Frieda, betrieben.) Im Mitteldorf Lengenfelds liegt die Mittelmühle und am Ende des Dorfes, unterhalb Bischofsteins, die "Hain"- oder Hagelmühle.

Der Hülfensborn

Wenn man von Geismar aus den Hülfensberg besteigt, so trifft man zwischen der achten und neunten Station des Kreuzweges, der den Pilger zum Berg hinaufgeleitet, auf eine Quelle, die dem Muschelkalkboden entspringt. Es ist der Hülfensborn, dessen Wasser man eine heilkräftige Wirkung zuschreibt. Die kleine Quelle führte ursprünglich einmal den Namen Jesusbrünnlein. Sie soll auf folgende Weise entstanden sein:

Lengenfelder „Wanerwark“

Unsere Großeltern erzählten uns noch folgende Wanergeschichten:

Einleitung – Sagen & Geschichten

Die Sagen sind ein kulturhistorisches Zeugnis des werktätigen Volkes und gehören zum kulturellen Erbe. Sie sind uraltes Volksgut und spiegeln die Lebensverhältnisse, Denkweisen, Empfindungen, Sehnsüchte und Hoffnungen wieder, die die Menschen unserer Heimat bewegten. Sie vermitteln uns Sitten und Gebräuche, Not und Unterdrückung des einfachen Volkes.

Was ist Pudding?

"Was äß dann Pudding?", hätt mol änn ahler Mann gefrogt. "Kann meh dann se änn Zeich ebberhaupt gegasse?"

Onkel Albert und die süße Schweineschnauze

Franz-Josef war Eichsfelder und wohnte in Leipzig. Es erging ihm so wie vielen Eichsfeldern. In der Fremde bekam er Sehnsucht nach eichsfeldischen Schlachtesachen.
Gute Bekannte erboten sich auf ihrem Gehöft ein Schwein zu schlachten.
Zum Schlachtefest kam er dann angereist mit seinem Freund Albert. Da sich der Leipziger Kaplan auch derzeit auf dem Eichsfeld befand, kam auch dieser, um einem zünftigen "Eichsfelder Schlachten" beizuwohnen. Vom Hausherrn ward er gefragt, was denn süßer als das Wort Gottes sei. Da er das nicht wusste, sagte der Hausherr: "Schweineschnauze!"

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