Onkel Albert und die süße Schweineschnauze
Franz-Josef war Eichsfelder und wohnte in Leipzig. Es erging ihm so wie vielen Eichsfeldern. In der Fremde bekam er Sehnsucht nach eichsfeldischen Schlachtesachen.
Gute Bekannte erboten sich auf ihrem Gehöft ein Schwein zu schlachten.
Zum Schlachtefest kam er dann angereist mit seinem Freund Albert. Da sich der Leipziger Kaplan auch derzeit auf dem Eichsfeld befand, kam auch dieser, um einem zünftigen "Eichsfelder Schlachten" beizuwohnen. Vom Hausherrn ward er gefragt, was denn süßer als das Wort Gottes sei. Da er das nicht wusste, sagte der Hausherr: "Schweineschnauze!"
Onkel Albert hatte noch nie eine Schweineschnauze gegessen, dieses mal wollte er sich die Kostprobe nicht entgehen lassen. Als es dann soweit war und das erste Frühstück mit dem dampfenden Kesselfleisch und der Schweineschnauze auf dem Tisch stand, neben dem Gehackteteller, da ergriff er ein Stück Schweineschnauze. Er nahm den Pfefferstreuer zur Hand, streute etwas Pfeffer darauf und verfuhr mit dem Salzstreuer ebenso.
Sprachlos stellte er fest, dass die Schweineschnauze ja wirklich süß sei!
Auch der Hausvater benutzte den Salz- und Pfefferstreuer und rief entsetzt: "Was habt ihr denn mit dem gemacht, da ist ja Zucker drin?!"
Das hatte das Nesthäkchen der Familie Tags zuvor heimlich, still und leise für sich fertiggebracht gehabt.