Das größte Unwetter, welches die Gemeinde Helmsdorf je betroffen hat, dürfte wohl am 26. Mai 1852 eingetreten sein. Der damalige Ortspfarrer Rheinländer (1848 bis 1857) hat darüber im hiesigen Kirchenbuche Nr. 4 folgende Aufzeichnung gemacht, welche hier auszugsweise folgen möge:
Dieses bei dem eichsfeldischen Dorfe Lengenfeld gelegene Schloss hieß ursprünglich „Stein“ oder „Steyn“ und ist etwa in der Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut worden.
Bereits im Jahre 1318 besaß der Kurfürst in Crambeche das zum Bischofsteiner Amtsbezirk gehörte, 19 ½ Hufen Land (1 Hufe = 30 Morgen = 7 ½ ha) und bekam von jedem Hause in Crambeche ein Rauchhuhn als Jahreszins. 1326 kaufte er den ganzen Amtsbezirk. Im Jahre 1420 belehnte Kurfürst
Geschichte und Sage ranken um das alte Gemäuer dieses ehemaligen Gutsschlosses in Lengenfeld unterm Stein, das im Jahre 1747 ein Mainzer Kurfürst für seinen Amtsvogt auf einem Bergsattel unterhalb des „Steins" (später „Schloßberg“ genannt) im Eichsfeld bauen ließ. Man muss schon von Süd oder Ost her nach Lengenfeld kommen, um des Bauwerks Schlosscharakter ahnen zu können und zu verstehen, warum der damalige Bauherr gerade diese Stelle als seinen Zwecken passendste aussuchte.
Das im Jahre 1747 erbaute Herrenhaus, ehemals Sitz des mainzischen Amtes Bischofstein, bildet mit den im Rechteck angeordneten Wirtschaftsgebäuden ein stattliches Gehöft.
Joseph Hahn war Bauer und Ziegeleibesitzer, der auf der Ziegelhütte in Lengenfeld unterm Stein lebte. Er führte ein handschriftliches Tagebuch von 1831 – 1881 und zeichnete in diesem Werk alle Merkwürdigkeiten und Kuriositäten seiner näheren Heimat auf.
So haben wir ihm u. a. einen historisch wertvollen Bericht über die Erstürmung und Ausraubung des Klosters Zella im Revolutionsjahr 1848 zu verdanken.
Am 20. September 1960 ist nach tapfer ertragener Krankheit Rektor i. R. Anton Fick im Alter von fast 70 Jahren gestorben.
Er stammte aus Lengenfeld unterm Stein, war beruflich in Westfalen tätig und lebte seit 1945 in Duderstadt.
Seine ganze Liebe galt seiner Geburtsheimat. Unermüdlich und unter großen Opfern hat er geschichtliches und volkskundliches Material auf ausgedehnten Reisen zu den Quellen und Archiven zusammengetragen.
„[…] Am 27. August 1945 werden die Bürger der Gemeinde Lengenfeld u. Stein, Michael Mühr (1888) und Martin Riese (1904), von den Sowjets verhaftet und verschleppt. Beide kehren nach furchtbaren Leiden und völlig krank im Juli 1948 aus Waldheim bzw. Buchenwald zurück. Josef Eberhardt (1890), ebenfalls am 27. August 1945 verschleppt, überlebte die Torturen nicht. Er verstarb 1947 im KZ Mühlberg. […]“