Walter Bondy: Schloss Bischofstein im 1. Weltkrieg (1915)

Ich bin wieder daheim, wieder in Deutschland! Die meist traurigen Kriegserlebnisse verlieren ihre Schärfe, ihre Lebendigkeit. Die Freude der Heimkehr machte mich frisch und frei. Wie einen schönen Traum empfinde ich das friedliche Leben in Deutschland, doch wirklich nur traumhaft, denn später, als ich aufwachte aus dem ersten Freudenrausche, erschien mir dieser Frieden oft als Gleichgültigkeit. Es schien mir fast, als ob manche der Daheimgebliebenen zu wenig empfunden hatten von der Schwere und den Schrecken des Krieges.

Was bedeutet Bischofstein für das Obereichsfeld?

Mancher von denen, für die Bischofstein Heimat geworden ist, wird sich verwundert fragen, welcher Zusammenhang zwischen Bischofstein und dem Eichsfeld soll denn da bestehen? Wir kannten doch nur die Lengenfelder, haben uns vertragen oder auch nicht vertragen, wie es eben jeder Einzelne damals verstand. Mit den Lengenfelder Jungens vertragen wir uns auch heute noch nur „mehr oder weniger“.

Sage und Geschichte von Bischofstein

Auf halber Höhe des Berges, mit seinen dunkelroten Dächern sich malerisch in das Grün der Wälder einschmiegend, liegt das Schloss, das uns allen eine zweite Heimat geworden ist. Es ist eine Heimat ganz besonderer Art. Wir erinnern uns wohl alle des Augenblicks, als wir zum ersten Mal über die ausgetretenen Steine in den dämmrigen Hausflur traten und dann mit heimlicher Ehrfurcht die dunkle Treppe hinaufstiegen. Vielleicht denken wir auch an das alte Kurmainzer Wappen, das sich über der Tür befindet.

Bischofstein, die Perle des Eichsfeldes

Bischofstein liegt im Eichsfeld. Massiv und wuchtig sehen die nahen Berge aus, die entfernteren dagegen heben sich blau und dunstig ab. Meistens sind die Höhen von Nebel eingehüllt. Durch die Täler, von Meisterhand errichtet, ziehen sich schmale Landstraßen. Zu den Seiten stehen Bäume. Dorf liegt an Dorf. Es sind Häuser mit großen, schmalen Giebeln, echt thüringische Häuser.

Das Wappen am Bischofstein (1957)

Das jetzige Schloss Bischofstein wurde im Jahre 1747 und 1748 unter Kurfürst Johann Friedrich v. Ostein (1743/63) in halber Berghöhe als Amts- und Wirtschaftsgebäude von Meister Heinemann aus Dingelstädt errichtet. Leider benutzte man bei dieser Gelegenheit, sowie beim Bau der Lengenfelder Mittelmühle und des sogenannten Gewölbes die damals noch stattliche Burg (den alten Bischofstein) als Steinbruch.

Das Amt Bischofstein (veröffentlicht 1921)

Zum Amt Bischofstein gehörten früher 32 eichsfeldische Dörfer, jetzt existieren davon noch 20, 12 sind untergegangen. In der Urkunde von 1318 heißt es: "Isti sunt redditus pertinentes ad castrum Steyn: Vryde, Gronebich, Geysmara, Bortdorff, Lengeveld, Swopveld, Wyldebeche, Oberwyldebeche, Unterwyldebeche" usw.

20 Jahre Mariengrotte in Lengenfeld unterm Stein - Festlicher Höhepunkt an unserer „Mariengrotte“ am Dünberg (2000)

Der Monat Mai - als Wonnemonat bekannt - machte in diesem Jahr auf Grund der günstigen Witterung seinem Namen alle Ehre. Der Mai - Monat gilt daher auch der besonderen Verehrung unserer Gottesmutter Maria.

Unsere Kirche trägt ja ebenfalls den Namen „Mariä Geburt“. Unsere sehr schöne, am Dünberg gelegene Mariengrotte erfreute sich daher wegen des günstigen Wetters eines großen Zuspruchs. So fanden bei herrlichstem Wetter eine von Gläubigen gut besuchte Maiandachten statt.

Naturnahe Bachgestaltung (2002)

Die Einstellung zu unseren Fließgewässern war in der Geschichte der Menschheit vielfältigen Schwankungen unterworfen. Leonardo da Vinci verglich die Flüsse mit den Adern des menschlichen Körpers, in denen das Wasser gleich dem Blute die Erde durchzieht.

90 Jahre Heilandkapelle Lengenfeld unterm Stein (1926 - 2016)

Die Geschichte unserer Heilandkapelle begann zwar vor 90 Jahren, aber die der evangelischen Gottesdienste in unserem Heimatort ist ca. 30 Jahre älteren Ursprungs. Viele Provisorien und oft beengte Verhältnisse machten es den evangelischen Christen nicht immer leicht, gemeinsam das Wort Gottes zu hören.

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