Beiträge von Heimatborn

Der Bischofstein und die hl. Elisabeth

Der Novembermonat gibt alljährlich besondere Veranlassung, uns mit der großen Heiligen, der Wohltäterin der Armen und Notleidenden, Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, zu beschäftigen. Seitdem ich die Dichtung von Dr. Hermann Iseke kenne: „Aus Eichsfelds Vorzeit in Geschichte und Sage“, verbinde ich stets mit der Vorstellung vom Schloss Bischofstein, genau wie mit der Wartburg, solche von der hl. Elisabeth, weil ich nicht vermute, sondern bestimmt annehme, dass die große Heilige hier auf Bischofstein, ihrem einstigen persönlichen Besitz, gewandelt ist.

Schwedengräber bei Keßlingerode

Reinhold Strauß, Stadtsekretär in Wanfried, an den unser heutiger Beitrag in der „Eichsfelder Ehrentafel“ erinnert, schrieb vor Jahren eine Notiz, in der er über Schwedengräber bei Keßlingerode berichtet, die zugleich eine wichtige Ergänzung zu v. Wintzingerodas „Wüstungen" Nr. 96 und 217 (Keßlingerode und Grünrode) ist:

Die Schranne

Das romantische Tal, in dem das ehemalige Kloster Zella liegt, wird im Süden begrenzt von einer aus der Höhenplatte des südöstlichen Obereichsfeldes hervortretenden Bergzunge, Schranne genannt. Herrlicher Buchenbestand nimmt den einsamen Wanderer auf. Nach Westen bildet die Höhe eine schroffe Felswand der Wellenkalkstufe. Am Rande des Steilhanges klammern sich die Wurzeln alter knorriger Eiben in die zahlreichen Risse des brüchigen Gesteines. Vor dem entzückten Auge breitet sich das Tal der Frieda, die bei Kloster Zella entspringt und der Werra zueilt.

Die Nonnenschleere

Wer hätte auf dem Eichsfelde noch nichts von dem Kloster Zella gehört? Wie ein versunkenes Märchen liegt es im lieblichen Waldtal. Weit und breit kein Laut. Hinter den stillen Klostermauern herrschte einst emsiges Leben. Gottbegeisterte Zisterzienserinnen [Korrektur: Benediktinerinnen] verrichteten hier aufreibende Arbeit im Dienste der Nächstenliebe. Wenn aber zu den Tagzeiten das silberhelle Aveglöcklein des Klosterkirchleins zum Gebet rief, ruhten die fleißigen Hände. Die frommen Seelen vergaßen dann auf kurze Zeit die irdischen Sorgen und vereinten sich zu andächtigem Gebet.