Beiträge von Walther Fuchs

Einleitung

In einem der schönsten Teil des Obereichsfeldes, dem romantischen Friedatal, liegt idyllisch der Ort Lengenfeld und Stein, eingeschlossen von hohen Bergen, die mit ihrem Laub- und Nadelholzbestand der Landschaft ein besonderes Gepräge verleihen. Über dem Ort, am Südhang des Burgberges, 316 m hoch, liegt das schon 244 Jahre alte ehemalige kurmainzische Schloss Bischofstein, umgehen von einem großen Park, einladend und wie geschaffen für einen schönen und erlebnisreichen Urlaub.

Die Wallfahrt zum Annaberg

Vom Kloster Zella etwa 700 m in nördlicher Richtung entfernt stand bis zum Jahre 1869 auf Einem Bergvorsprung eine Kapelle, in der die heilige Anna verehrt wurde. In dieser Kapelle, die im Jahre 1714 unter Beibehaltung des Glockenturmes vom Jahre 1672 neu aus Stein gebaut wurde, stand das Gnadenbild der hl. Anna, das sogenannte „Selbdrittbild“. Zu diesem Gnadenbild wallfahrteten am jährlichen „Annatag“ (26. Juli) seit Beginn des 18. Jahrhunderts die Einwohner von Struth, Effelder, Küllstedt, Büttstedt, Bickenriede, Lengenfeld u./Stein, Hildebrandshausen und Faulungen in Prozessionen.

Ehemalige Lengenfelder Gemeindediener und Nachtwächter

Dass ein Nachtwächter seinen Dienst in Lengenfeld versah, können wir schon seit 1580 in den noch vorhandenen Kirchenrechnungen feststellen. In der ältesten Gemeinderechnung vom Jahre 1700 finden wir unter der Rubrik „Ausgabe“: „Dem Nachtwächter an Wächtergeld dies Jahr ausgezahlt 3 Thlr. Dem Nachtwächter vor ein Paar Schuhe 18 Schnb.“ 1736 werden die ersten beiden Nachtwächter mit Namen erwähnt: „Hans Hahn und Martin Wagner jedem 4 Rthlr. vor die Nachtwacht thut 8 Rthlr.“

Lengenfeld unterm Stein am Ende des 2. Weltkrieges

Das Bild von den Zuständen in Lengenfeld während der letzten Wochen des Hitlerregimes und kurz danach wird wesentlich kaum anders ausgesehen haben als sonst irgendwo auf dem Eichsfelde. Auf allen Gebieten der Wirtschaft war das Letzte für Hitlers Kriegsmaschine herausgepresst worden.

Die Landwirtschaft, die Industrie, der Handel, der Verkehr, das Handwerk, die Verwaltung und die menschliche Arbeitskraft hatten die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit nicht nur erreicht, sondern vielfach längst überschritten.

Die Innenausstattung unserer Kirche 1992

Ein freudiges Ereignis feierte unsere Kirchengemeinde am Sonntag, dem 10. Februar 1991 mit einem feierlichen Hochamt. Anlaß war die feierliche Einweihung des neuen Hochaltars, der nun in ganz besonderer Weise unsere Kirche schmückt.

Die Renovierung der Kirchturmspitze

Die Renovierung der Kirchturmspitze mit Wetterhahn, Turmkreuz, Windrose und Kirchturmknauf in der Zeit vom 14.09.1990 - 09.11.1990

Am Freitag, den 14. September 1990 wurden zur Renovierung der Kirchturmspitze der Wetterhahn,das Kirchturmkreuz, die Windrose und der Kirchturmknauf von der Firma „GEBA d. H. Gesellschaft für Bauwerkinstandsetzung, Mühlhausen/Thür.“ in mühe- und gefahrvoller Arbeit abmontiert.

Auf den Fortschritt Lengenfelds

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erlebte die Gemeinde Lengenfeld u. Stein einen außergewöhnlichen Aufschwung. Dieser Fortschritt, wie ihn unsere Väter dereinst schon nannten, verbesserte die Lebenslage der Bevölkerung in nicht geringem Maße. Wie sehr alles die Gemüter erregte, zeigt das nachstehende von Johannes Schade im Jahre 1909 verfasste und auch gedruckte Gedicht:

Die Hagemühle

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Schon seit dem frühen Mittelalter hat Lengenfeld unterm Stein immer schon drei Mühlen besessen. Im Oberdorf, der Friedaquelle am nächsten, liegt die Obermühle, auch „Herrenmühle“ genannt, da der Besitzer derselben als „Herrenmüller“ den Herren von Keudell lehnspflichtig war. Im Unterdorf, im Grundstück der Meierei eingebettet, steht die „Mittelmühle“. Ältere Urkunden über die Erbauung der Mittelmühle sind uns nicht bekannt.

Die Meierei in Lengenfeld unterm Stein

Die Meierei in Lengenfeld u./Stein ist die älteste bäuerliche Siedlung des oberen Friedatales. Der Name „Meierei“ ist fränkischen Ursprungs und läßt daher auf eine Siedlung durch die Franken schließen. - Im allgemeinen haben wir eine Siedlung durch die Franken schließen. - Im allgemeinen haben wir wenige Anhaltspunkte für Frankensiedlungen in unserem Gebiet. Nur noch der Nordwesthang des Entenberges oberhalb des „Heyrödchens“, der mit Tannen aufgeforstet ist, hat den Flurnamen „Frankenberg“.

Die Mittelmühle zu Lengenfeld unterm Stein

Die Hofseite liegt im Grundbesitz der Meierei eingebettet, zu der sie einst gehört hat. Erzbischof Daniel von Mainz gestattete im Jahre 1581 dem Vogte zu Bischofstein Philipp Falk, die Mühle zu bauen (Lagerbuch der Vogtei Bischofstein 1664).

Joachim Jakob hat sie von Philipp Falk eingetauscht (Jurisdiktionalbuch 1586 -1609). Man könnte meinen, Falk hätte die Mühle eigens, vielleicht auf Grund einer früheren Abmachung für Jakob gebaut.