Beiträge von Josef Menge

Spinnstobben

Wos wor dos freher schene, wenn im Winter Spinnstobben gefiert wurde. Bi uns wor disse Nobbt Spinnstobben. Mine Mutter hotte Isenkuchen und Zimtröllchen gebacken. Im 8 Ühr komen de Gäste. De Manner speelten Korten, Die Fräuwen spunnen und strickten. Min Voter langte dan Zerrwanst un zwischenderch wurde ä mol gesungen. Sö üm 10 Ühr kochte mine Mutter dan Kaffee. Se ging in de Spiesekammer und wullte dan Kuchen lange. Aber, o Schreck, Isenkuchen und Zimtröllchen woren alle wak. Nur ene Kostprobe vun jedem hotte dar Spitzbube liegeloßen. Mine Mutter wor üsser sich.

Schlachtefesterinnerungen

Jetzt es de Ziet, we in das Derfern wedder alle Moine dos übliche Schwienekrehlen ze heren es. De Worschtekammern sin lerk un do mun de Borstentiere starbe. Gaarn denke ich nach zericke an de Schlachtefaste, we ich als Junge dan Schwaanz halte mutte und dann vum Schlachter ene Worscht ohngemassen bekom. Do fällt me eine Geschicte vum Schlachtefaste in. Ich wall se üch erzehle: Bin Kasemanes Merten im Ingerlane wor ferr Montag Moin dos Schlachten ohngesa't worrn. Dar Merten, dos wor en Süffbalg, er hotte sich, wann an besoffen worr, schun oft we en Schwien benumm'n un im Drack rimgewälzt.

Das Neujahrssingen

Es ist ein alter Brauch, dass am letzten Tag des Jahres, am Silvestermorgen, die Kinder van Haus zu Haus gehen, dort ein Liedchen singen und dafür kleine Gaben in Empfang nehmen. Ich durfte leider als Junge nur zweimal an der althergebrachten Sitte teilnehmen. Meine Mutter fasste das Singen trotz Widerspruchs meines Vaters als Bettelei auf. Aber dieses zweimalige Mitsingen steht mir noch heute in tiefster Erinnerung.

Schlachtefesterinnerungen

Jetzt es de Ziet, we in das Derfern wedder alle Moine dos übliche Schwienekrehlen ze heren es. De Worschtekammern sin lerk un do mun de Borstentiere starbe. Gaarn denke ich nach zericke an de Schlachtefaste, we ich als Junge dan Schwaanz halte mutte und dann vum Schlachter ene Worscht ohngemassen bekom. Do fällt me eine Geschicte vum Schlachtefaste in. Ich wall se üch erzehle: Bin Kasemanes Merten im Ingerlane wor ferr Montag Moin dos Schlachten ohngesa’t worrn. Dar Merten, dos wor en Süffbalg, er hotte sich, wann an besoffen worr, schun oft we en Schwien benumm’n un im Drack rimgewälzt.

Spinnstobben

Wos wor dos freher schene, wenn im Winter Spinnstobben gefiert wurde. Bi uns wor disse Nobbt Spinnstobben. Mine Mutter hotte Isenkuchen und Zimtröllchen gebacken. Im 8 Ühr komen de Gäste. De Manner speelten Korten, Die Fräuwen spunnen und strickten. Min Voter langte dan Zerrwanst un zwischenderch wurde ä mol gesungen. Sö üm 10 Ühr kochte mine Mutter dan Kaffee. Se ging in de Spiesekammer und wullte dan Kuchen lange. Aber, o Schreck, Isenkuchen und Zimtröllchen woren alle wak. Nur ene Kostprobe vun jedem hotte dar Spitzbube liegeloßen. Mine Mutter wor üsser sich.

Das Neujahrssingen

Es ist ein alter Brauch, dass am letzten Tag des Jahres, am Silvestermorgen, die Kinder van Haus zu Haus gehen, dort ein Liedchen singen und dafür kleine Gaben in Empfang nehmen. Ich durfte leider als Junge nur zweimal an der althergebrachten Sitte teilnehmen. Meine Mutter fasste das Singen trotz Widerspruchs meines Vaters als Bettelei auf. Aber dieses zweimalige Mitsingen steht mir noch heute in tiefster Erinnerung.

Ein Gruß dem Hülfensberg

Du Perle im Eichslelder Land,
Du stolzer Berg auf steiler Höh’!
Wie vielen bist du doch bekannt,
Wie freu’ ich mich, wenn ich dich wiederseh’!

Dein Kirchlein luget aus dem Grünen,
Und grüßt der Werra gold’ne Au’!,
Die Glocken Gottes Allmacht rühmen
Und jubeln laut im weiten Gau!

Das Kreuz auf steiler Felsenwand
Es zeugt von stolzer Väter Taten.
Schaut weit ins schöne Eichsfeldland,
Grüßt Heimatwälder, Heimatsaaten.

Waldmännchenstag

Wintertag, ganz grau der Himmel,
Schneeflocken wirbeln in wildem Getümmel.
Es heult der Sturm, es ächzen die Bäume,
Sie werden gerüttelt aus des Winters Träume.
Waldmännchen hat heut' seinen Tag.
Kennst du ihn, von dem erzählt die Sag'?
Kennst du den Waldgeist, den Hüter der Berge,
Wie einst bei Schneewittchen die sieben Zwerge?
Den Holzfäller erschlug es bei der dicken Tann',
Dem Holzfuhrmann jagte davon sein Gespann.
Und wär' er nicht schnell zur Seite gesprungen,
Hätte es ihn erwischt mitsamt seinem Jungen.

Wintertag

Es fällt der Schnee in lichten Flocken,
hüllt Wald und Feld in ein weiß' Gewand.
Vom Berge her klingt Jauchzen, Frohlocken
und Schlitten sausen, gelenkt von Kinderhand.

Der Vöglein Jubellied verstummet
jetzt im verschneiten Winterwald,
kein Bienchen auf der Blume summet
und alles scheint so öd und kalt.

Du sitzt am Ofen, wärmst die Glieder
und schaust dem Treiben der Kinder zu,
gedenkst der eignen Kindheit wieder
und leis' dir fallen die Augen zu.

Dar Watterhaohn

Uf unserm Kerchturm stett en Haohn,
Dar kündete immer daos Watter aohn.
Wull dar Bür daos Watter wisse,
Am Kerchturmhaohn daot ar sich vergewisser.
Denn gückt dar Haohn ins Hessenloch,
Do raint es meistens noch und noch.
Und wann ar nach dem Spröwinkel blickt,
Do waor daos Watter ganz entzückt.
Ref ar nach Osten sinn Kikiriki,
Do kaom im Weenter oft Kälte we nie.
Wand’ ar nach dam Dünberg sin Gesicht,
En warmer Südweed de Kälte bricht. -
Dach, säit de Trennung kaom ins Räich,