Das älteste Güterverzeichnis des Amtes Bischofstein aus dem Jahre 1358 (?) - Teil 1
1. Vorbemerkungen
Das Staatsarchiv in Magdeburg verwahrt eine wahrscheinlich aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts stammende Handschrift, die höchst wertvolle Nachrichten über den Mainzer Besitz auf dem Eichsfelde und zur Siedelungsgeschichte des Ländchens liefert. Das 7 beschriebene Pergamentblätter zählende Heft beginnt mit Aufzeichnungen über die erzbischöflichen Burgen Mühlberg und Großengottern, auf die wir hier nicht weiter eingehen wollen. Dann folgen auf Bl. 2-6 die Einkünfte des Amtes Rusteberg. Laut Überschrift hat Friedrich von Rosdorf, Amtmann auf dem Rusteberge, am 30. März 1318 auf Befehl des Erzbischofs Peter[1] von Mainz dies Register herstellen lassen. Es liegt bereits gedruckt vor im 1. Bande der von Vogt und Vigener herausgegebenen Regesten der Erzbischöfe von Mainz seit 1289.[2]
An letzter Stelle sind in der Handschrift (auf Bl. 6-7v) unter dem Titel: Isti sunt redditus pertinentes ad castrum Steyn[3] die Einkünfte und Berechtigungen des erzbischöflichen Amtes Bischofstein aufgeführt. Alle 3 Teile der Handschrift stammen von einer Hand. Trotzdem kann nicht zweifelhaft sein, daß die Übersicht über den Bischofsteiner Güterbesitz nicht gleich jener über das Amt Rusteberg im Jahre 1318 entstanden ist. Denn den Bischofstein hat der Erzbischof von Mainz erst 1326 erworben. Die Meinung des verdienstvollen Bearbeiters der Wüstungen des Eichsfeldes, die Schriftzüge der Handschrift wiesen in die Mitte des 14. Jahrhunderts[4], lehnt Vogt mit Recht als irrig ab.[5]
Er so wenig wie Fritz Vigener, der Herausgeber des 2. Bandes der Mainzer Regesten, haben sich aber Rechenschaft darüber gegeben, ob nicht trotzdem die Abfassung des Bischofsteiner Verzeichnisses in eine Zeit fällt, die durch das Regestenwerk erfaßt werden sollte.[6]
Wintzingeroda-Knorr vermutet[7], daß unser Verzeichnis identisch sei mit jenem, welches nach Wolfs Angabe[8] im Jahre 1358 über alle zum Schloß Stein gehörigen Güter aufgestellt worden ist und die ältesten Nachrichten über dies Schloß enthält, seitdem es an den Erzbischof von Mainz gekommen ist. Gründe für seine Vermutung gibt Wintzingeroda außer dem irrigen aus dem Schriftbefund nicht an. Eine nähere Prüfung liefert indes den fast sicheren Beweis, daß W. richtig gesehen hat, und daß tatsächlich die Vorlage, deren Abschrift wir in dem Magdeburger Manuskript vor uns haben, wenn nicht im Jahre 1358, so doch kurz vorher entstanden sein muß. Eine spätere Abfassungszeit ist ganz unwahrscheinlich. Die Datierung wird uns ermöglicht durch zwei Namen, die in dem Register genannt werden. Auf Bl. 7v erfahren wir, daß der Mittelberg bei der Plesse dem Hugo von Nezze (Nesse) gehöre. Derselbe Ritter sowie sein Vater Ullrich von Nezze bezeichnen sich als Burgmänner auf dem Bischofstein in einer Urkunde vom 16. Juni 1345[9], worin sie dem Brückenkloster in Mühlhausen einen Zins von dem Walde Gozrode[10] verkaufen. Da in unserm Verzeichnis der Vater nicht mehr genannt wird, muß er inzwischen verstorben sein. Somit haben wir einen sicheren terminus post quem für die Abfassungszeit, den Juni 1345, gewonnen. Weiter ist auf Blatt 7 eine Bertradis Kemerarii, d. h. Bertradis, die Frau des Kämmerers, erwähnt, die Einkünfte aus Gütern in Lengenfeld zu ziehen hat. Die Kämmerer waren ein mächtiges, reichbegütertes kaiserliches Ministerialengeschlecht in Mühlhausen. Diese Bertradis, die Witwe Heinrichs III. Kämmerer genannt von Straußberg, kommt in einer Urkunde von 1323 vor.[11]
Ihr Mann wird in Mühlhäuser Urkunden von 1270–1413 erwähnt und war 1316 bereits tot. Von den 4 Söhnen Heinrichs Johann, Theoderich, Hermann und Heinrich sind die letzten 3 bestimmt als Kinder der Bertradis bezeugt, wahrscheinlich war es auch der erste. Johann und Theoderich sowie ein oder zwei weitere ungenannte Söhne Heinrich Kämmerers vollziehen am 2. Okt. 1316 eine Güterübertragung, wobei Johann und Theoderich, weil sie kein eigenes Siegel haben, mit dem ihres Vaters siegeln.[12]
Zufolge des von Herquet aus einer Handschrift des 13. Jahrhunderts mitgeteilten ältesten Mühlhäuser Stadtrechtes waren Knaben nach Vollendung des 12. Jahres berechtigt, sich von der Vormundschaft frei zu machen und in eigenem Namen Rechtshandlungen vorzunehmen.[13]
In demselben Alter begann die Lehensmündigkeit.[14] Danach muß angenommen werden, daß Johann und Theoderich im Jahre 1316 das 12. Lebensjahr bereits überschritten hatten, daß sie jedoch, weil sie eines eigenen Siegels noch entbehrten, nicht weit von 12 Jahren entfernt waren, während der oder die beiden Brüder, deren bei der Besiegelung keine Erwähnung geschieht, in jüngerem Alter standen. Am 14. Okt. 1323 verkaufen die 3 Brüder Hermann, Heinrich und Theoderich (Johann war wohl schon gestorben) mit Zustimmung ihrer Mutter Bertradis eine Geldrente an den Mühlhäuser Bürger Thizelo Markmeister.[15]
Alle drei Brüder sind, was eigens betont wird, im Besitze eines eigenen Siegels und siegeln die Urkunde. Somit ergibt sich als spätester Heiratstermin für Bertradis das Jahr 1303. Würde sie mit 20 Jahren geheiratet haben, so wäre sie 1358 75 Jahre alt gewesen. Man sieht, daß die erste Niederschrift des Bischofsteiner Güterregisters kaum viel später als 1358 vorgenommen sein kann. Als frühestes Datum hatten wir eben das Jahr 1345 ermittelt. Da nun nach Wolfs Zeugnis tatsächlich im Jahre 1358 ein gleiches Register über die Einkünfte des Schlosses Stein hergestellt worden ist, und schwerlich angenommen werden kann, man habe in dem kurzen Zeitraume von 12 Jahren sich zweimal einer solchen Mühe unterzogen, so gewinnt die Vermutung, unser Verzeichnis sei mit dem im Jahre 1358 entstandenen identisch, den höchsten Grad der Wahrscheinlichkeit.[16]
Der Hauptinhalt des Registers ist in der eichsfeldischen Literatur nicht mehr unbekannt. Zwar hat Wolf bei Abfassung seiner Polit. Geschichte des Eichsfeldes dasselbe nicht benutzt, wie seine dürftige Liste der Wüstungen im Amte Bischofstein deutlich ausweist. Diese Tatsache kann nur durch die Annahme erklärt werden, daß Wolf das Verzeichnis nie zu Gesicht bekommen und die Nachricht, es sei 1358 ein solches zusammengestellt worden, anderswoher entnommen hat. Dagegen ist von v. Wintzingeroda-Knorr unsere Akte so häufig herangezogen und ihrem wesentlichen Inhalte nach so ausgiebig ausgeschöpft worden, daß die späteren Historiker des Eichsfeldes, soweit ich sehen kann, sich mit Wintzingerodas Angaben begnügt und nicht veranlaßt gesehen haben, auf das Original selbst zurückzugreifen.[17]
Dabei sind mannigfache Mißverständnisse nicht ausgeblieben[18], zumal die Zitate W.‘s sich nicht immer als zuverlässig herausstellen. Ein vollständiger Abdruck des Registers wird deshalb als ein dringendes Bedürfnis der eichsfeldischen Geschichtsschreibung erachtet werden können. Eine anderweitige Publikation ist vorerst nicht zu erwarten. Denn das große Regestenwerk über die Erzbischöfe von Mainz, das beim Ausbruch des Krieges bis zum 28. April 1374 gediehen war, wird nach einer brieflichen Mitteilung des gegenwärtigen Verlages Walter & Gruyter in Leipzig nicht fortgesetzt. – Offensichtliche Schreibfehler in der Handschrift sind in dem hier folgenden Abdruck stillschweigend verbessert.
2. Abdruck
Staatsarchiv in Magdeburg, Sachsen-Thüringen, Anhang, Gener. Nr. 1 fol. 6-7v.
Isti sunt redditus pertinentes ad Castrum Steyn. In villa Vryden[19] sunt 16 Mansi et 16 curie. Quilibet mansus solvit annuatim in redditibus 9 quartalia siliginis et maldrum ordei et modium avene et 5 solidos ad festum Michaelis et Walpurgis denarium Eschwege[20] et ibidem 16 aucas[21] Michaelis et 16 pullos in carnisprivio.[22] Item in eadem dominus habet unam curiam qui solvit 3 soliddos Walpurgis et 18 denarios Michaelis. Item sexagenam ovorum in Pascha vel Pentecosten. Ibidem habet dominus unam curiam que solvit 1 sol. Michaelis et 1 sol. Walpurgis et 2 pullos in carnisprivio. Item dominus habet in eadem villa unum allodium, ad quod pertinent 4 mansi et una curia. Qui mansi solvebant apud dominum Bernardum de Hartenberg[23] 42 maldra scilicet 20 maldra avene et 12 maldra ordei et 10 maldra siliginis. Item dominus habet ibidem duas piscarias[24] an der Werra, qui dant omni septimana solidatam[25] piscium. Item in dicta villa est una curia, de qua possessor tenetur vilicare[26] tria magna plebiscita[27] in opido Steyn et quandocumque idem possessor vult negligere, hoc stat per eum, tunc dat 6 den. pro quolibet plebiscito. Item notandum quod in dicta villa sunt 16 curie, que solvunt domino tria servitia, que dicuntur Kordinst, ita quod quilibet tenetur de sua curia tribus vicibus in anno servire advocato fenum metendo, sectando ligna, in messe cum falce. Item dominus habet in dicto villa unam curiam sevare (!) am (!) molendinum[28] an der Vryde et judicium pertinet in toto ad castrum. Item dominus potest presidere judicio andocumque placet.
In villa Wetche[29] habet dominus 9 mansi et 9 curias. Quilibet mansus solvit Jacobi talentum, Michaelis talentum, Andree 30 sol. Sed mansi tamen solvunt inequaliter. Item solvunt 3 maldra frumenti 5 maldra ordei et 5 maldra avene, quartale minus et 18 pullos Michaelis, 9 pullos in carnisprivio, pentecosten 9 caseos, 2 sexagenas ovorum pascha. Sunt ibi etiam decem agri novalium, qui solvunt 4 sol. et 4 pullos Michaelis. Item tres satellae[30] novalium 1 sol. Michaelis. Item mulier post obitum mariti dat 1 sol. et pro bettesprung[31] 1 sol.
In villa Rothenhac[32] sind 4 mansi et 6 curie, quorum quilibet solvit Jacobi[33] sol. Michaelis 1 sol. Andree 1 sol. et modium tritici modium siliginis modium ordei et maldrum avene et quilibet mansus solvit Michaelis 20 ova et pullum et in carnisprivio pullum, 3 caseos in novo anno valentes tres denarios. mulier post obitum mariti[34] dat 1 sol. et pro bettesprung[35] 1 sol. Item unus mansus solvit Jacobi 16 den. Michaelis 16 den. Andree 16 den. Item unus mansus solvit Jacobi 14 den. Michaelis 14 den. Andree 14 den. Isti tres mansi solvunt in frumento, in caseis et in ovis ut septem mansi precedentes. Item unus mansus solvit Jacobi 6 den. Michaelis 6 den. Andree 6 den. Et ½ maldrum avene et 1 quartale siliginis, alias abventiones solvunt ut precedentes. Judicia sunt dominica. Nota quod quelibet domus dat 10 ova et 1 pullum in carnisprivio pro holtzmythe. Item unus ager novalium solvit tempore suo 6 den.
Christoph Völker
(Quelle: „Unser Eichsfeld“, Jahrgang 1930, S. 14 – 19)
Anmerkungen zum Abdruck
Item dominus. . . hinter das Wort Wilbiche. Der Irrtum ist in die Literatur übergegangen. Vgl. Görich, Chr. v. Wilbich S. 14. Wolf-Löffler S. 137.
Fußnoten
[1] Peter von Aspelt von 1306–1320.
[2] Die Regesten der Erzbischöfe von Mainz von 1289–1396. I. Abtlg. I. Bd. von 1289–1328 bearbeitet von Ernst Vogt. Leipzig 1913. Nr. 1995 S. 378–82.
[3] Erst seit dem Jahre 1409 hat sich für die Burg Stein der heute gebräuchliche Name Bischofstein eingebürgert.
[4] Dasselbe gilt übrigens auch von den an erster Stelle stehenden Aufzeichnungen über Mühlberg und Großengottern. Vogt a. a. O. 382, Anm. zu Nr. 1995.
[5] Levin von Wintzingeroda-Knorr, Die Wüstungen des Eichsfeldes. (Geschichtsquellen der Prov. Sachsen 40 Bd.) Halle 1903, S. 113.
[6] Möglich wäre allerdings, daß in dem bisher nicht erschienenen Bande über die Jahre 1528–54 unser Stück hat erwähnt werden sollen.
[7] Wintzingeroda a. a. O. S. 16. Ebd. S. 14–16 eine Beschreibung der Handschrift.
[8] Wolf, Polit. Gesch. des Eichsf. II. Bd. Göttingen 1793. S. 4 und Wolf-Löffler, Polit. Gesch. des Eichsf. Duderstadt 1921, S. 132.
[9] Karl Herquet, Urkundenbuch der Reichsstadt Mühlhausen i. Th. (Geschichtsquellen der Prov. Sachsen 3. Bd.) Halle 1874., S. 483, Nr. 970.
[10] Das Dorf Gozrode (auch Goßrod, später ein Holzgut) lag nach einer Urkunde von 1269 (Wintzingeroda S. 135) bei dem „Blankentail“, nach einer Urkunde von 1434 (ebd. 135 f und 722) an der „Jungfräulein in der Tzelle Holze bie dem Steine“. Da Blankenthal entgegen der Annahme Wintzingerodas (134 f) nordöstlich von Lengenfeld unterm Stein lag, so muß Gozrode im oberen Friedatal, an der Grenze des ehemals Kloster-Zelle’schen Waldes, also wohl in der Nähe des Buchborns und der Klosterschranne gesucht werden und nicht, wie W. will, bei Nüzigerode oder im Steinerwalde. Die Identität von Gozrode mit Sehenrode oder Sözenrode (oberhalb Großbartloff ehedem gelegen), die schon Wintzingeroda (S. 486) bezweifelt hatte, kann nun nicht mehr behauptet werden, wie ein Vergleich des von Höppner (Thuneres ak. Keudelsteiner Archivstudien usw. Heiligenstadt 1928, S. 37–39) veröffentlichten Lehnsbriefes des Erzbischofs Konrad für Preuße Eckarts Sohn und Hans Keudel (1434) mit dem des Syriaksstiftes in Eschwege für das Brückenkloster in Mühlhausen von 1434 (bei Wintzingeroda 135 f) sicherstellt.
[11] Herquet a. a. D. S. 371 Nr. 789. Ebd. S. 595 f die Stammtafel der Kämmerer von Mühlhausen.
[12] Ebd. S. 325 Nr. 704. Die Urkunde, die nur in der Sylloge des Sudenus erhalten ist, hat eine Fehlstelle, wodurch die Namen von einem oder zwei Brüdern ausgefallen sind.
[13] Ebenda, S. 636.
[14] Jakob Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer. 4. Aufl. von Rud. Hübner. Bd. I. Leipzig 1899, S. 574.
[15] Herquet, S. 371 f, Nr. 789.
[16] Wenn Wintzingeroda die Zitate aus unserm Register regelmäßig mit dem Datum „um 1328–1358“ versieht (S. 122, 135 u. ö.), so ist die erste Jahreszahl ohne ersichtlichen Grund gewählt und willkürlich.
[17] Vgl. Wolf-Löffler, Polit. Gesch. d. Eichsf. S. 133 u. ö. sowie Nikolaus Görich, Chronik des eichsfeldischen Dorfes Wilbich (Heiligenstadt 1923) S. 14 und ders., Chronik von Großbartloff (Heiligenstadt 1923) S. 10 zitieren nach Wintzingeroda-Knorr; bei beiden Autoren sind aber irrig der Verweis auf Mainzer Regesten I. 1 Nr. 1995 und die Jahreszahl 1318. Von Görich wird in der Chronik von Großbartloff a. a. O. die Handschrift mit der gleichfalls nicht zutreffennen Signatur „A“ eingeführt, was Aloys Höppner, Thuneres âk S. 28 übernommen hat. Die Bezeichnung „Handschrift H“ ist ein Privat-Sigel von Wintzingerodas, was er S. XXV. und 16 ausdrücklich sagt.
[18] So die auf eine falsch verstandene Angabe Wintzingerodas (a. a. O. 122 f) zurückgehende Behauptung, zum Amte Bischofstein hätten 1318 bezw. 1328/58 32 Dörfer gehört.
[19] Frieda an der Werra. Daß nicht ein gleichnamiges Dorf bei Großtöpfer gemeint sein kann, was Wintzingeroda 15f für möglich hält, folgt aus der Erwähnung der 2 Fischteiche an der Werra daselbst.
[20] Eschwege.
[21] auca = Gans.
[22] Fastnacht.
[23] Von den Rittern Hildebrand und Johann sowie dem Edelknecht Bernhard von Hardenberg hatte Erzbischof Matthias von Mainz am 25. November 1326 die Burg und die Stadt Stein mit dem Grafenrechte und allen Dörfern, Gerichten usw. für 2300 Mark Silbers erworben. Vogt, Regesten der Erzbischöfe von Mainz I. 1. a. a. D. S. 545 Nr. 2761. Hierzu auch Wintzingeroda 121.
[24] Fischteiche.
[25] Fische im Werte eines solidus (Schillings).
[26] Das Original hat deutlich vilicare, was als villicare zu verbessern wäre. Wintzingeroda liest (a. a. D. 122) visitare, was einen besseren Sinn gibt.
[27] Landgericht oder Thing.
[28] Diese beiden Worte sind offenbar korrumgiert. Herr Staatsarchivrat Dr. Bauermann in Magdeburg, den ich brieflich über die Stelle befragte, schlägt vor, sitam ante (molendinum) zu emendieren.
[29] Wintzingeroda (S. 73) u. ö. stellt „Wilbiche“, was wahrscheinlich richtig emendiert ist, irriger Weise aber auf den unmittelbar vorhergehenden Satz: Item dominus.
[30] Satel ist ein Ackermaß, ungefähr ¼ Morgen, ursprünglich Hohlmaß von 1 ½ Scheffel.
[31] Abgabe bei der Verheiratung.
[32] Rothenhac (Rotenbach oder Rothenbach) lag in der Großbartloffer und Effelder’schen Flur im sog. Rotenbach. Wintzingeroda, S. 774 u. Görich a. a. O. S. 4f.
[33] Jacobi, Michaelis, Andree: Feste des Heiligen Jakobus (25. Juli), des Heiligen Michael (29. September) und des Heiligen Andreas (30. November), Termine für Zinszahlungen.
[34] mulier post obitum mariti (lat.): Die Frau nach dem Tod ihres Mannes.
[35] Bettesprung (dt.): Sprung in das neue Bett/Wohnrecht der Witwe.