Der 2. Weltkrieg in Lengenfeld unterm Stein (Anton Fick, 1951)

Die Versorgung mit Lebensmitteln klappte, sodass niemand Hunger zu leiden brauchte. Kriegsgefangene aus Frankreich, Belgien, Russland, Polen, Italien, sowie Mädchen aus der Ukraine wurden zur Arbeit eingestellt. Gegen Ende des Krieges war ein Lager mit englischen Gefangenen im Dorfe.

1944 und 1945 wurde die Gegend bei Tage und bei Nacht öfters von feindlichen Fliegern überquert. Einmal zogen „Jabos“ (im 2. Weltkrieg gebräuchliche Abkürzung für „Jagdbomber“) mit unheimlichem Heulen ihre Kurven über dem Dorfe, sodass man jeden Augenblick fallende Bomben befürchtete. Doch wurden nur ein paar Brandbomben abgeworfen, die auf ungefährliches Gelände fielen.

Ein anderes Mal ließ ein feindlicher Flieger im Notwurf 10 Bomben auf Steinwachs‘ Land im Heinrichsthal fallen. Die riesigen Trichter waren in den nächsten Tagen das Wanderziel vieler Neugieriger.

Als an der Keudelskuppe eine feindliche Maschine zu Bruch ging, kam die Besatzung zu Tode. Ein feindlicher Flieger, der mit Fallschirm abgesprungen war, wurde von einer Frau aus Geismar „verhaftet“. „Plünderungen nach dem Zusammenbruch kamen bei uns nicht vor.

Namentliche Liste der Gefallenen:

1940
1) Bauer Arthur Schütze, 5/6.1940Somme-ÜbergangGeb.1921.
2) Höppner, Walther , Gefr..J.R.1519/6. 1940 bei St. Hypolyte, südl. Belfort.- Geb.1917
3) Fick, Wilhelm, Gefr. Am 1/9.1940 in der Loire ertrunkenGeboren 1919

1941
4) Fick Herbert, Feldw.-Am 30/6.1941 durch Bombensplitter bei Helesin, Rußland. G.191..
5) Gunkel, Karl, Gefr. 22/7.1941,Rußland.G 191...
6) Mühr, Franz Joseph, Soldat 1/8.1941bei Jelnja westl. SmölenskGeb. 1921
7) Hardegen, Helmuth, 28 J 31/8.1941südlich vom Ilmensee.
8) Wehenkel Paul , 26 J Gefr. 26/8.1941 bei Jachny, Ukraine
9) Fuchs Joseph, 21 JGefr. 10/10.1941 bei Bjasma, Rußland.
10) Kattner Albert, 27.J Uffz. 12/10. 1941 bei Rechotschi, Rußl.
11) Gebhardt Joseph, 20 J.Schütze, 16/10.1941 Rußl.

1942
12) Steinwachs August, 25 J Wachtm., 12/10. 1941 Feldlazarett, Rußland
13) Riese Andreas, 26 J Gefr. 18/1 1943, durch Granatsplitter bei Simferopol, Ukraine.
14) Martin, Nikolaus, 26 J Uffz. 5/2.1942, Lungendurchschuß b. Bjasma
15) Müller Lorenz, 20 Jahre,Gefr. 20/4.1942, Stara..ja Rußland
16) Müller Heinrich, 22 J. Gerfr. 16/5.1942 durch Kopfschuß am Ladogasee.
17) König Johannes 31 J Soldat, 20/6.1942 durch Kopfschuß in Rußland.
18) Ruhland Heinrich, 20 J Gefr. 22/7.1942 bei einem Fliegerangriff in Nordafrika.
19) Witzel Andreas 23 J.Feldw. 31/7.1942 südl. vom Don
20) Döring Josef Gefr. 18/8.1942, Stalingrad.
21) Riese Christian Missionar, 28 J. Gefr. verwundet, Kriegslazarett Riga.
22) Hucke Heinrich 19 J. Pionier, 1/9.1942, Uljanowo, Rußland.
23) Köhler Wilhelm 28 J. Uffz. 17/9.1942, Stalingrad.
24) Schollmeyer Heinrich 34 J Obergefr. 10/11.1942, am Fleckfieber in Uman, Ukraine
25) Richwien August 20 J. Gefr.1/12.1942, Basino, Rußland.
26) Montag August 30 J. J.Ogefr. 7/12.1942

1943
27) Hochhaus Siegfried 21 J. Gefr. 1/12.1943 durch Unfall, Gigant Salofsk, Südrussland.
28) Witzel Joseph 19 J. Soldat, 4/2.1943, Minendetonation, Südrußland.
29) Riese Herbert 19 J. Soldat,9/3.1943, Charkow.
30) Hahn Franz 38 J. Major, 5/7.1943 durch Kopfschuß, Südrußland.
31) Pudenz Karl 36 J. Obergefr. 29/6.1943, Herzschuß durch bolschewistische  Banden.
32) Döring Alwin 26 J. Obergefr. 5/8.1943 durch Bombenangriffbei Woronez.
33) Fischer Arthur Feldw.17/8.1943. Lazarett in Heidelberg.
34) Fick Joseph SS-Rottenführer, 33 J. 8/9.1943 durch Brustschuß, Rußland.
35) Riese Karl 20 J. Obergefr. 13/9.1943 Seegefecht.
36) Gunkel Helmut Kanonier, 15/9.1943.Südlich vom Ladogasee.
37) Hildebrand Helmut 3/10.1943 bei einem Terrorangriff auf Kassel.
38) Montag Aloys 37 J. Am 26/9.1943 durch Kopfschuß, Lupitsch, Rußland
39) Gries Werner 16 J. Arbeitsmann, Am 9/10.19433 durch Heckenschützenanschlag auf einen Transportzug bei Abbeville (Frankreich).
40) Busse Paul 17 J. Arbeitsmann. Am 9/10.1943 wie Nr.39.
41) Richwien Wilhelm 35 J. Uffz. 29.10.1943, Rußland.
42) Thor Urban 18 J. Füselier. 15/11.1943, Bekowa, Ukraine.
43) Wehenkel Karl-Joseph 21 J. Flugzeugführer, 30/11.1943, tödlich verunglückt bei Krossno.
44) Höppner Aloys 27 J. Uffz. 7/12.1943 im Osten.

1944
45) Mähler Alexander J. 21 J. Soldat, 8/1.1944 Cassino, Italien.
46) Döring Johannes 32 J. Obergefr. 25/1.1944. tödlich verunglückt im Osten.
47) Richwien Raimund 23 J. Obergefr. 2/2.1944. Ausland.
48) Hucke Christoph Wachtm. 47 J. 16/3.1944 durch Heckenschützen in Litauen.
49) Witzel Paul 22 J. Gefr. 29/2.1944. Rotowka, Rußland.
50) Menge Franz 31 J. Obergefr. 6/3.1944. Durch Bombensplitter in Archangelsk.
51) Hübenthal Christoph 34 j. Uffz. 14/4.1944 bei Tarnopol.
52) Eichner Ernst 35 J. Gefr. 10/5.1944 durch Kopfschuß bei Radwanecka.
53) Lotze Heinrich 19 J . Gefr. 5/7.1944 südlich der Düna.
54) Riese Joseph 20 J. Pionier durch Kopfschuß bei Chodra, Rußland. 2/8.1944.
55) Hahn Richard 39 J. D-T-Mann. 28/6.1944; verwundet im Lazarett zu Osmania, Rußland.
56) Appel Franz 21 J. Matr.-Obergefr. 26/8.1944. Schwarzes Meer.
57) Höppner Karl 24 J. Leutn. 27/8.1944 durch Unglücksfall in Frankreich.
58) Riese Siegfried 19 J. SS-Sturmmann 1/9.1944 verwundet bei Skolpje, Bulgarien.
59) Hedderich Joseph 41 J. Schütze verwundet 9/9.1944 im Lazarett zu Medemrode.
60) Menge Heinrich 36 J. Obergefr. 9/9.1944 durch Vergiftung im Feldlazarett. (Furunkel)
61) Hartmann Anton 23 J. Obergefr. 29/19.1944 bei Schaaren Ostpreußen.
62) Mock Aloys 35 J. Obergefr. 22/11.1944. Torkenhof, Halbinsel Sworbe.
63) König Joseph 19 J. Gefr. 19/12.1944. Eibertinge bei Malmeby.

1945
64) Menge Karl 38 J. Obergefr. 19/1.1945. Vespreni, Ungarn.
65) Vogt Michael 44 J. Gefr. 30/1.1945, Bombensplitter, Siegen.
66) Riese Michael Anfang 1945; Terrorangriff auf Siegen.
67) Scharf Heinrich 31 J. Stabsgefr. 1/2.1945 bei Elbing.
68) Montag Robert Anton 36 J. Obergefr. 2/3.1945 durch Bombenvolltreffer bei einem Fliegerangriff auf Oslo.
69) Wehenkel Heinrich 39 J. Gefr. Verwundet. Am 24/3.1945 zu Regensburg.
70) Rummel Karl Stalingrad. Nachträglich als tot gemeldet.

Anton Fick
(Quelle: „Chronik der Gemeinde Lengenfeld unterm Stein und des Bischofsteins“. Unveröffentlichte Maschinenschrift, datiert auf den 23.08.1951)