Bischofstein, die Perle des Eichsfeldes

Bischofstein liegt im Eichsfeld. Massiv und wuchtig sehen die nahen Berge aus, die entfernteren dagegen heben sich blau und dunstig ab. Meistens sind die Höhen von Nebel eingehüllt. Durch die Täler, von Meisterhand errichtet, ziehen sich schmale Landstraßen. Zu den Seiten stehen Bäume. Dorf liegt an Dorf. Es sind Häuser mit großen, schmalen Giebeln, echt thüringische Häuser. Der Dreck nach Regen und Schnee ist unbeschreiblich, prachtvoll ist es, wenn alles mit einer weißen Schneedecke eingehüllt ist und der Schnee in der Sonne, Strahlen wie tausend Diamanten glitzert und funkelt und im Herbst, wenn der Laubwald glühendrot wie ein gewaltiger Feuerbrand und die Tannen dagegen sich fast schwarz gegen den mattblauen Himmel abheben. Am schönsten ist es am kleinen Stein. Von dort aus hat man einen weiten schönen Ausblick auf die Berge und Täler des Südeichsfeldes.

Auch für Geschichtsfreunde ist Bischofstein ein dankbarer Ort. Am Abhange des Steins finden sich die Überreste einer gewaltigen alten Ritterburg. Nicht weit entfernt liegt in herrlichen Buchenwäldern eingeschlossen das wundervolle Kloster Zella. An der nahen Werra reiht sich Burg an Burg.

Still und friedlich träumt die Gegend von vergangenen gewaltigen Zeiten. Kein Kurgast stört den heiligen Frieden der urwüchsigen Natur. Selten dringt ein Auto, das Zeichen der Jetztzeit, in den tiefen Schlaf der weiten Wälder ein.

Karl-Heinz von Prittwitz-Gaffron U III
(Schüler auf Bischofstein)

(Quelle: Bischofsteiner Chronik, unbekannter Jahrgang)