Der Bildstock auf der Heide (2002)

Die Heide – so heißt das Flurstück am Feldweg von Lengenfeld unterm Stein nach Hildebrandshausen – früher ein Wiesengrundstück mit Obstbäumen bepflanzt. Eigentümerin war Frau Elisabeth Diete, genannt Heide-Lieschen. Sie bewohnte dort ihr einsames Haus auf der Heide.

Als nun im Jahr 1960 die Lengenfelder oft Buswallfahrten zum Schönstatt-Kapellchen in Friedrichroda machten, kam der Wunsch auf. doch auch in Lengenfeld einen Bildstock mit dem Schönstart-Muttergottesbild aufzustellen. So hat Frau Rosa Otto diese Idee in die Tat umgesetzt. Herr Johannes Hagedorn hat den ersten Bildstock geschnitzt. Frau Elisabeth Diete bot dafür ihr Grundstück zur Aufstellung an.

Frauen, Männer und Jugendliche gingen mit großem Eifer daran, Hecken, Sträucher und Blumen zu pflanzen. Durch die Wiese führte ein schöner Rasenweg, verlängert durch Begrenzung mit Lochsteinen, die die Frauen mühsam aus dem Wald holten.

Maria Döring, jetzt im Wiesenfeld, damals viele Jahre im Lengenfelder Krankenhaus tätig, weiß zu berichten, dass immer etwas Blühendes das Bildnis schmückte. Wasser gab es von der Quelle im Hausgarten von Frau Diete. Diese fühlte sich als Wächterin des Bildstocks und wurde von vielen fleißigen Helfern unterstützt.

Dann kam die Zeit, als in nächster Nähe die Kaserne für die Armee gebaut wurde. Tiefbauarbeiten brachten Berge von Erde heraus, die einfach auf dem Gelände aufgeschüttet wurden. Man musste Angst haben um die schöne Anlage und den Bildstock. Es ging alles gut. Die Muttergottes hat ihre Hilfe bewiesen.

Zu erwähnen ist auch Fräulein Klonki, die 20 Jahre als Buchhalterin im Lengenfelder Krankenhaus tätig war und 1972 verstarb. Sie hat sich um die Erneuerung des Bildstocks bemüht, bestellte beim Kunsthandwerker Stützer in Heiligenstadt das gleiche Modell wie in Friedrichroda. In den Folgejahren war wiederholt ein Anstrich nötig, ausgeführt von Malermeister Hildebrand.

Nun haben Witterungseinflüsse und der Zahn der Zeit diesem Bildstock das Ende gebracht; nicht jedoch die Verehrung der Gottesmutter. Es fanden sich immer Besucher und Beter, die das Bildnis schmückten, Kerzen aufstellten oder sich in stiller Andacht dort ausruhten. Kleine Gebetsgruppen, vor allem auch die Bewohner der Bahnhofstraße, kamen monatlich zusammen. Es kam dann auch die dringliche Bitte, das Schönstattbild und den Bildstock von Grund auf zu erneuern. So geschah dies im Frühjahr 2002.

Herr Michael Simon, Lengenfeld, bemühte sich um den Abbau und konnte Herrn Arnold Fischer, der mit über 80 Jahren noch gern zusagte und Herrn Elmar Weske. beide aus Effelder, für die handwerklichen bzw. Schnitzarbeiten gewinnen. Herr Peter-Raphae! Richwien gab sein künstlerisches Können dazu.

Das Muttergottesbild schenkte uns Herr Pfarrer Jacob, jetzt Günterode.

Dank der Initiative von Herrn Stephan Oberthür aus der Bahnhofstraße wurde auch der Standort in einen würdigen Zustand gebracht.

Ihnen und allen Helfern und Betern, Wohltätern sei mit herzlichem „Vergelts Gott“ Dank gesagt. Die Gottesmutter möge alle segnen!

Die Einweihung nahm Herr Pfarrer Förster zusammen mit Herrn Pfarrer Jacob am vor.
Die Grotte am Dünberg und der Bildstock auf der Heide mögen uns Zufluchtstätten bleiben.

Der lateinische Umspruch des Bildstockes lautet:

SERVUS MARIA NUNQUAM PERIBIT
(EIN KIND/DIENER MARIENS GEHT NIEMALS VERLOREN)

Irmgard Große
(Quelle: Lengenfelder Echo, Mai-Ausgabe 2002)