Zweierlei Maß - Einleitung

Einleitung:
Zu Beginn der 50er Jahre durfte die Lengenfelder Theatergruppe keine selbst ausgewählten Theaterstücke mehr spielen sondern nur noch sogenannte „LPG-Tragödien“ oder kommunistische Stücke, die von der Abteilung Kultur in Leipzig vorgeschrieben wurden.

Trotzdem schrieb der damalige Bäckermeister und Heimatforscher Lambert Rummel in den Jahren 1955/56 für die Theatergruppe das Stück: „Zweierlei Maß“, welches vom Amtsvogt auf Schloss Bischofsein und dem Unwesen, das er trieb, handelte.

Dieses Theaterstück wurde dann in Lengenfeld unterm Stein, Faulungen, Effelder und Geismar mit vielen Hindernissen und Behinderungen durch die Abteilung Kultur in Heiligenstadt aufgeführt.

Mitwirkende Personen:

Folgende Personen wirkten u.a. damals in der Theatergruppe mit:

Vom eingespielten Geld kaufte die Theatergruppe mehrere 6-mm-Farbfilme und machte sich mit viel Elan an die Verfilmung des Theaterstücks „Zweierlei Maß“. Mit viel Spaß und großem Aufwand wurde in den folgenden Wochen u.a. im Buchborn, im Kloster Zella und im Köhlersborn gedreht. Bei Schenk Jupp im Oberland wurden die Pferde angespannt und so zog das gesamte Team mit seiner Ausrüstung fast jeden Sonntag ins Gelände.

Von diesem Film existiert heute sogar eine Videoausgabe, die aber leider ohne Ton ist, da die Tondokumente bis zum heutigen Tag verschollen sind.
Trotzdem können sich viele Kinder von den schauspielerischen Fähigkeiten ihrer Oma oder Opa überzeugen.

Am 27. 12. 1959 und am 1. 1. 1960 wurde im voll besetzten Saale des Bauernhauses (Gemeindeschenke) von der Laienspielgruppe des Deutschen Kulturbundes erstmalig das Theaterstück „Zweierlei Maß“ aufgeführt. Dieses Stück, welches viel Geschichtliches vom Südeichsfeld, besonders von Bischofstein, Effelder, Lengenfeld und Umgebung aus der Zeit des Bauernaufstandes zum Inhalt hat, wurde von L. Rummel noch in seinem 83. Lebensjahre geschrieben. Unter Leitung von Lehrer Meyer wurde es eingeübt und aufgeführt. Sämtliche Laienspieler spielten ihre Rollen sehr gut. Aber auch unsere Handwerker und Helfer haben in selbstloser Arbeit zum vollen Erfolg mit beigetragen.

Heimatfreund Albin Gaßmann würdigte in seiner Ansprache die Verdienste des Verfassers Lambert Rummel und wies auf den heimatgeschichtlichen Inhalt des Theaterstückes hin. Die Musikkapelle der MTS Geismar verschönerte den Abend mit guten musikalischen Darbietungen.

Reicher Beifall wurde Herrn Rummel und der Laienspielgruppe zuteil. Ein anschließend aufgeführtes Luststück gab dem schönen Dorfabend einen humorvollen Ausklang.

Quelle: Lengenfelder Echo, Ausgabe 2 (Februar) 1960