Zeittafel der Burg Stein und des späteren Schlosses Bischofstein
Daten & Ereignisse von 1137 bis 2008
1137
Der Landgraf Ludwig I. übernimmt die Burg zum „Stein“, die schon im 11. Jahrhundert auf dem Burgberg (402 m, NN) erbaut worden ist.
1316
Der Erzbischof Matthias von Mainz erwirbt die Hälfte der Burg „Stein“.
1400
Kurmainz ist alleiniger Besitzer dieser Burg
1409
12. Januar: Die Burg „Stein“ wird zum ersten Male „Bischofstein“ genannt.
1618-1648
Im Dreißigjährigen Krieg wird die Burg „Bischofstein“ teilweise zerstört.
1747
Der Kurfürst von Mainz Johann Friedrich von Ostein ließ im Jahre 1746 die Burg abbrechen und im Jahre 1747 das heutige Schloss Bischofstein als neuen Amtssitz seiner Amtsvövte durch den Baumeister Christoph Heinemann aus Dingelstädt am Südabhang des Burgberges, 316 m über NN, errichten.
1747-1802
Sitz des Amtsvogtes des Amtes Bischofstein, zu dem 14 Dörfer gehörten.
1802
Am 6. Juni 1802 nimmt das Königreich Preußen das Eichsfeld in Besitz. Bischofstein wird eine staatliche Domäne.
1802-1814
Bischofstein hat den Status einer staatlichen Domäne.
1815-1907
Rittergut „Schloss Bischofstein“ in Privatbesitz.
1907
Der Pädagoge Dr. Gustav Marseille kauft Schloss Bischofstein, um darin eine Internatsschule einzurichten.
1908
Am 18. Januar 1908 wurde diese Schule als Typ einer Oberrealschule in Schloss Bischofstein eröffnet.
1917
Am 6. November 1917 starb Dr. Gustav Marseille. Herr Oberst Frisch übernimmt die Leitung der Schule.
1919
Am 1. Februar 1919 kommt Herr Dr. Wilhelm Ripke als Lehrer nach Bischofstein.
1920
Am 17. Juli 1920 wird Herrn Dr. Wilhelm Ripke die Leitung der Schule übertragen
1936
In den Osterferien dieses Jahres wird Herr Dr. Ripke aus politischen Gründen vom Kultusministerium der nationalsozialistischen Regierung als Direktor dieser Schule abgesetzt.
1942
Die Schule wird vollkommen enteignet und erhält den Status einer „Staatlichen Heimschule“.
1945
Am 23. März 1945 wird die Heimschule Schloss Bischofstein geschlossen.
1946-1947
Am 23. September 1946 wurde die „Pädagogische Fachschule für Russisch“ in Schloss Bischofstein eröffnet, aber schon im April 1947 nach Dingelstädt verlegt.
1948-1984
FDGB-Ferienheim
Am 29. Mai 1948 wurde Schloss Bischofstein von Vertretern der regierung des Landes Thüringen und des Zonenvorstandes der Lehrergewerkschaft eingeweiht und der ersten Heimleiterin Frau Martha Linnenkugel übergeben. Am 1. Juni 1948 trafen die ersten Feriengäste in Schloss Bischofstein ein.
1985-1989
FDGB-Bezirks-Gewerkschaftsschule
Nachdem der Bundesvorstand des FDGB in Berlin am 1.1.1985 das Eigentumsrecht auf Schloss Bischofstein erworben hatte, wurde nasch einer vierteljährigen Innenumbauzeit am 1. April 1985 in Bischofstein die FDGB-Bezirks-Gewerkschaftsschule eingerichtet.
Infolge der politischen Wende - Öffnung der Grenze am 9. November 1989 - wurde die Gewerkschaftsschule geschlossen und aufgelöst.
1990
Schloss Bischofstein wird in einen Hotelbetrieb umgewandelt.
1991
Freimaurer pachten das Gebäude. Das Priorat für Kultur und Soziales mit Sitz in Mühlhausen plante zunächst eine Kombination von Kur-, Sport- und Ferienhaus. Später sollte das Schloss eine Begegnungsstätte für Kultur, Bildung und Kunst für Schüler aus ganz Europa werden. Allerdings wurde die Umsetzung der Pläne immer von verschiedenen Faktoren, wie z.B. Fördergeldern, abhängig gemacht und immer wieder verschoben. Schließlich zogen sich die Freimaurer vom Schloss zurück. Im Zuge der scheinbar angestrebten Renovierungsarbeiten hatten sie allerdings mehr zerstört als erneuert.
1994
Der Freistaats Thüringen bringt eine Nutzung des Schlosses als eine Begegnungsstätte für europäische Jugendliche, eine Jugend-Denkmalpflegewerkstatt oder eine Fahrradwerkstatt ins Gespräch. Aus diesen Plänen wurde jedoch nichts, und das Schloss verfiel in den folgenden Jahren in eine Art Dornröschenschlaf.
1999
wurde der "Verein Internat Schloss Bischofstein" gegründet, der das Ziel verfolgte, das Schloss wieder als Internat zu nutzen. Im Jahr 2000 kaufte der Verein schließlich das Schloss von der Treuhandanstalt.
2003
Schließlich begann im Frühjahr eine aus dem Verein hervorgegangene Investorengemeinschaft damit, das Schloss schrittweise zu sanieren, so dass es als Internat genutzt werden kann. Verein und Investorengemeinschaft bestehen zum größten Teil aus ehemaligen Internatsschülern ("Altbischofsteiner").
2003/2004
Zu Beginn des Schuljahrs konnte das Internat mit zunächst sechs Schülern, die im renovierten Nordflügel wohnten, wieder eröffnet werden. Die Ausbildung der Internatsschüler wurde in Zusammenarbeit mit dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein, der Regelschule Rodeberg und der Grundschule in Lengenfeld unterm Stein gewährleistet.
2005
Ab diesem Jahr wurde der westliche Seitenflügel renoviert; einige Unterrichtsräume zur Betreuung von Internatsschülern waren bereits fertig gestellt.
2006/2007
Der Internatsbetrieb musste auf Grund zu weniger Schüler und zu hoher Kosten am Ende des Schuljahres wieder eingestellt werden.
2008
Seit dem 1.8.2008 befindet sich im Schloss Bischofstein eine Kurzzeitpflegeeinrichtung (Aufenthalt zwischen 28 und 56 Tagen) unter Leitung von Frau Annette Seyfert. Außerdem werden die Räumlichkeiten vom Karnevalsverein, für Kabarettveranstaltungen und das Sommerfest des Gesangsvereins genutzt. Für die Zukunft ist eine Erweiterung der Einrichtung für betreutes Wohnen geplant. Darüber hinaus soll ein Café mit Biergarten und Sommerterrasse im Ostflügel des Schlosses entstehen.
Walther Fuchs,
(ab 1991 ergänzt durch Oliver Krebs)