Zeittafel der Burg Stein und des späteren Schlosses Bischofstein (1137 - 2022)

Daten und Ereignisse von 1137 – 2008

1137

Der Landgraf Ludwig I. übernimmt die Burg zum „Stein“, die schon im 11. Jahrhundert auf dem Burgberg (402 m, NN) erbaut worden ist.

1316

Der Erzbischof Matthias von Mainz erwirbt die Hälfte der Burg „Stein“.

1400

Kurmainz ist alleiniger Besitzer dieser Burg

1409

12. Januar: Die Burg „Stein“ wird zum ersten Male „Bischofstein“ genannt.

1618 – 1648

Im Dreißigjährigen Krieg wird die Burg „Bischofstein“ teilweise zerstört.

1747

Der Kurfürst von Mainz Johann Friedrich von Ostein ließ im Jahre 1746 die Burg abbrechen und im Jahre 1747 das heutige Schloss Bischofstein als neuen Amtssitz seiner Amtsvövte durch den Baumeister Christoph Heinemann aus Dingelstädt am Südabhang des Burgberges, 316 m über NN, errichten.

1747 – 1802

Sitz des Amtsvogtes des Amtes Bischofstein, zu dem 14 Dörfer gehörten.

1802

Am 6. Juni 1802 nimmt das Königreich Preußen das Eichsfeld in Besitz. Bischofstein wird eine staatliche Domäne.

1802 – 1814

Bischofstein hat den Status einer staatlichen Domäne.

1815 – 1907

Rittergut „Schloss Bischofstein“ in Privatbesitz.

1907

Der Pädagoge Dr. Gustav Marseille kauft Schloss Bischofstein, um darin eine Internatsschule einzurichten.

1908

Am 18. Januar 1908 wurde diese Schule als Typ einer Oberrealschule in Schloss Bischofstein eröffnet.

1917

Am 6. November 1917 starb Dr. Gustav Marseille. Herr Oberst Frisch übernimmt die Leitung der Schule.

1919

Am 1. Februar 1919 kommt Herr Dr. Wilhelm Ripke als Lehrer nach Bischofstein.

1920

Am 17. Juli 1920 wird Herrn Dr. Wilhelm Ripke die Leitung der Schule übertragen

1936

In den Osterferien dieses Jahres wird Herr Dr. Ripke aus politischen Gründen vom Kultusministerium der nationalsozialistischen Regierung als Direktor dieser Schule abgesetzt.

1942

Die Schule wird vollkommen enteignet und erhält den Status einer „Staatlichen Heimschule“.

1945

Am 23. März 1945 wird die Heimschule Schloss Bischofstein geschlossen.

1946 – 1947

Am 23. September 1946 wurde die „Pädagogische Fachschule für Russisch“ in Schloss Bischofstein eröffnet, aber schon im April 1947 nach Dingelstädt verlegt.

1948 – 1984

FDGB-Ferienheim
Am 29. Mai 1948 wurde Schloss Bischofstein von Vertretern der regierung des Landes Thüringen und des Zonenvorstandes der Lehrergewerkschaft eingeweiht und der ersten Heimleiterin Frau Martha Linnenkugel übergeben. Am 1. Juni 1948 trafen die ersten Feriengäste in Schloss Bischofstein ein.

1985 - 1989

FDGB-Bezirks-Gewerkschaftsschule
Nachdem der Bundesvorstand des FDGB in Berlin am 1.1.1985 das Eigentumsrecht auf Schloss Bischofstein erworben hatte, wurde nasch einer vierteljährigen Innenumbauzeit am 1. April 1985 in Bischofstein die FDGB-Bezirks-Gewerkschaftsschule eingerichtet.
Infolge der politischen Wende - Öffnung der Grenze am 9. November 1989 - wurde die Gewerkschaftsschule geschlossen und aufgelöst.

1990

Schloss Bischofstein wird in einen Hotelbetrieb umgewandelt.

1991

Freimaurer pachten das Gebäude. Das Priorat für Kultur und Soziales mit Sitz in Mühlhausen plant zunächst eine Kombination von Kur-, Sport- und Ferienhaus. Später soll das Schloss eine Begegnungsstätte für Kultur, Bildung und Kunst für Schüler aus ganz Europa werden. Allerdings wird die Umsetzung der Pläne von verschiedenen Faktoren, wie z. B. Fördergeldern, abhängig gemacht.  Im Laufe der folgenden Jahre kommt es immer wieder zu Verzögerungen des Vorhabend. Schließlich ziehen sich die Freimaurer vom Schloss zurück. Im Zuge der mehreren Stellen gleichzeitig begonnenen Renovierungsarbeiten wird letztlich mehr zerstört als erneuert.

1994

Der Freistaat Thüringen bringt eine Nutzung des Schlosses als eine Begegnungsstätte für europäische Jugendliche, eine Jugend-Denkmalpflegewerkstatt oder eine Fahrradwerkstatt ins Gespräch. Diese Pläne werden jedoch nicht realisiert, wodurch das Schloss zunehmend in eine Art „Dornröschenschlaf“ verfällt, wie die Presse tituliert.

Schloss Bischofstein steht von nun an leer und verfällt zunehmend. Durch undichte Stellen im Dach dringt an vielen Stellen Wasser in das Gebäude und schädigt die Bausubstanz.

1999

Gründung des „Verein Internat Schloss Bischofstein“ (ISB) mit dem Ziel, das Schloss wieder als pädagogische Einrichtung zu nutzen und hierfür eine neue Internatskultur in den Gemäuern zu etablieren.

2000

Übernahme des Gebäudekomplexes durch den der Verein ISB von der Treuhandanstalt. Es folgen umfassende Sanierungsmaßnahmen des Torhauses sowie des östlichen Seitenflügels.

2003

Gründung einer Investorengemeinschaft und schrittweise Sanierung zum Internat.

Im Frühjahr beginnt die aus dem Verein hervorgegangene Investorengemeinschaft damit, das Schloss schrittweise zu sanieren, so dass es künftig als Internat genutzt werden kann. Verein und Investorengemeinschaft bestehen zum größten Teil aus ehemaligen Internatsschülern („Altbischofsteiner“).

2003 – 2004

Zu Beginn des Schuljahres im August 2003 kann das Internat mit zunächst sechs Schülern, die im renovierten Nordflügel untergebracht werden, wiedereröffnet werden. Die Ausbildung der Internatsschüler erfolgt in Kooperation mit dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein, der Regelschule Rodeberg in Struth sowie der Grundschule in Lengenfeld unterm Stein.

2005

Ab diesem Jahr wird der westliche Seitenflügel renoviert. Eigene Unterrichts- und Lernräume zur Betreuung der Internatsschüler sind bereits fertiggestellt.

2006 – 2007

Zum Bedauern aller Beteiligten muss der Internatsbetrieb aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit zum Ende des Schuljahres wieder eingestellt werden. Zu geringe Schülerzahlen verbunden mit fortlaufend hohen Betriebskosten resultieren in der Schließung der Schule im Juli/August 2007.

2007

Mitinvestor Friedbert Helbing aus Struth ist von nun an alleiniger Eigentümer der Immobilie und sucht nach einem neuen Nutzungskonzept.

2008

Annette Seyfert aus Eisenach kann für das „Projekt Bischofstein“ gewonnen werden.

Am 1. August dieses Jahres wird unter ihrer Leitung im ehemaligen Torhaus (Ostflügel) eine Kurzzeitpflegeeinrichtung (Aufenthalt zwischen 28 und 56 Tagen) eröffnet, welche in den folgenden Jahren noch auf den sanierten Ostflügel des Gebäudes ausgeweitet wird.

Außerdem werden die Räumlichkeiten des Ostflügels durch den Lengenfelder Karnevalsverein (LCV), für Kabarettveranstaltungen und das Sommerfest des örtlichen Gesangsvereins genutzt. Für die Zukunft ist eine Erweiterung der Einrichtung für betreutes Wohnen geplant. Darüber hinaus ist angedacht, ein Café mit Biergarten und Sommerterrasse im Ostflügel des Schlosses einzurichten.

2010

Beginn der Sanierung des Ostfügels und Erweiterung des Altenpflegeheims.

2021 – 2022

Beginn umfassender Sanierungsmaßnahmen am historischen Herrenhaus (Südflügel). Hierzu zählen unter anderem die Dach- und Fassadensanierung sowie der Innenausbau des Gebäudes. 

2021 – 2022

Sorgsame Sanierung des ehemaligen „Bondy-Häuschens“ im Schlosspark. Ab Januar 2021: Nutzung des Gebäudes als „Jägerhaus“ zur Vermietung und Übernachtung für maximal 6 Personen. Gästen stehen künftig eine vollausgestattete Wohnküche, 2 Schlafzimmer, ein Bad mit Dusche sowie ein zusätzlicher Schlafraum im Dachgeschoss sowie eine Terrasse zur Verfügung.

2021 – 2022 

Sanierung des Ostflügels im Schloss Bischofsteiner (u.a. Innenausbau und Schaffung neuer Räumlichkeiten).

Walther Fuchs (Zeitraum von 1137 – 1990)
Oliver Krebs (Ergänzung ab 1991)