Die vier Jahreszeiten auf dem Eichsfelde (1930)

Wechselgesang nach bekannter Melodie.

Erster Chor
(ernst und gemessen)

1.

Im Frühling ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,
wenn die Felder grünen und die Wiesen blühen,
und die Kraniche hell klingend nordwärts ziehen,
ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön.

Zweiter Chor
(flott und ausgelassen)

Im Frühling ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,
wenn die Hähne auf der Miste kikrikien,
und die Pielichen und Küken tititien,
ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön.

Erster Chor

2.

Im Frühling ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,
wenn die Sensenarbeit liegt in dichten Schwaden,
und die Wagen dorfwärts schwanken kornbeladen,
ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,

Zweiter Chor

Im Sommer ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,
wenn die Sonne brennt, daß selbst die Kröten schwitzen
und die Pferde sich mit einem Strohhut schützen,
ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,

Erster Chor

3.

Im Herbste ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,
wenn im Buchenwald die Blätter blutend sinken,
und im Rosenbusch die Hagebutten winken,
ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,

Zweiter Chor

Im Herbste ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,
wenn die fetten Gänse in die Pfanne taumeln,
und die Kälberblasen auf dem Boden baumeln,
ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,

Erster Chor

4.

Im Winter ist’s ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,
wenn die Stürme heulend um die Dächer brausen,
und die Rodelschlitten von den Bergen sausen,
ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,

Zweiter Chor

Im Winter ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön,
wenn sich alle hinterm Ofen mollig fühlen,
und den langen lieben Tag nur Schafskopp spielen,
ist’s auf dem Eichsfeld so herrlich, so schön.

Georg Wolpers
(Quelle: „Mein Eichsfeld“, Jahrgang 1930, S. 91)