Spätherbst

Blattlos und kahl nun die Hänge,
im Laube raschelt der Fuß,
von ferne wie waidwunde Klänge,
weh - wie eines Scheidenden Gruß.

Träumend die Birken sich neigen,
verschlafen das Unterholz –
wie sind sie versunken in Schweigen,
wie ihre Jugend zerschmolz.

Da drüben im Dickicht am Hange
fällt atembeklemmend ein Schuss.
Mir ist so wehleidig, bange,
ein Rehlein nun sterben muss.

Trotzig nur stehen die Föhren,
im Wipfel ein Eulenschrei.
Nun, Rehlein, lasse dein Wehren,
nun ist deine Jugend vorbei.

Im Westen ein flackerndes Winken
und Nebel ums einsame Haus –
nun muss die Sonne versinken,
nun, Menschenkind, weine dich aus.