Mein Eichsfeld
Wo schlägt, wo schlägt denn Deutschlands Herz?
Wo lebt sein bestes Leben?
O schau nicht meer-, nicht alpenwärts,
schau in die Mitte eben,
wo zwischen Harz und Werrastrand
mein Eichsfeld ruht, mein Heimatland.
Hier hat sich Nord und Süd vermählt
zum wunderschönen Bilde
in Land und Leuten: kraftgestählt
und doch so reich, so milde;
so leicht das Blut, so fest das Mark,
das Herz so gut, der Sinn so stark.
Steig' auf die Höh'n mit Burg und Wald,
lass schweifen deine Augen,
des Landes herrliche Gestalt
ins frohe Herz zu saugen:
nach Morgen, Mittag, Mitternacht
und Abend – alles lebt und lacht!
Wo schmal die junge Leine fließt,
die Unstrut wallt zu Tale,
der Heil’ge Berg die Werra grüßt,
der Ohmberg seine Hahle,
die Wipper durch die Auen rinnt:
Heil dir, bist du des Landes Kind.
Des Volkes, das die Heimat ehrt
und kniet vor seinem Gotte.
Das nicht mit jedem Winde fährt
und trabt in jedem Trotte.
Das schwer oft mit der Scholle ringt
und doch so froh sein Danklied singt!
Und wandert auch durch alle Welt,
bis zu dem Zaun der Erde;
mit treuem Herzen hängt und hält
es an dem heim'schen Herde,
und hier im Kreuzesschatten will
es ruh'n in seinem Gotte still.