Lichtmess, Karneval und Fastnacht in früheren Zeiten
Lichtmesse:
Lichtmesse und Martini waren Kündigungstage für Knechte und Mägde. Wem gekündigt wurde, der erhielt vom Bauern einen Taler Kündigungsgeld.
"Das "Nispeln":
Am Abend des 21. Februar wurde "genispelt". In der Dunkelheit klopfte man bei Bekannten ans Fenster und streute dem Öffnenden eine Hand voll Streu ins Gesicht.
"Fastnacht":
Am "fetten Donnerstag" gab es als Mittagessen sauren Kohl. Abends wurde "geteppert".
Unter vielem Lärm feuerte man "Tippen", "Räbster", Flaschen, Blechgeschirre in den "Hüseeren" einer bekannten oder einer benachbarten Familie, um dann schleunigst, wie beim "Nispeln", unerkannt zu entkommen. Hin und wieder zogen auch Verkleidete umher.
–Beim Ball am 2. Fastnachtstage war es üblich, dass die Burschen eine Zeit lang auf dem Anger tanzten, während die Männer im Saale weitermachten. Scheute das junge Volk vor dem schlechten Wetter -das war der Wunsch der Männer- so zogen diese für kurze Zeit der Form halber auf den Anger, wofür die Burschen einen angemessenen Betrag zu entrichten hatten, der dann vertrunken wurde. Alle Burschen, die im Laufe des verflossenen Jahres geheiratet hatten, wurden beim Fastnachtsball in die Gemeinschaft der Männer aufgenommen oder "gemannert", wofür ebenfalls Getränke gestiftet werden mussten.