Kornstieggenlied

’S äs Arnteziet, de Ahren dorrn,
De Sichel rutscht im riffen Korn.
De Garbenstieggen stenn wie wann
se än kattünern Maantel han
mät Franzeln un Besatz.

Se stenn in langen Riehen henn
wee Wieber, dee zur Kärchen genn.
Än Ströhsäil als Schallappentuch
wee’s freeher sö das Wiebsvolk trug
mät Franzeln und Besatz.

Ganz hing’n, vum letzten Stieggenhut
krachzt änne schwarze Rabenbrut:
„De han ich lange nit gesiehn,
sö häbsche Maintel vun Kattün
mät Franzeln un Besatz.“

De klügste Stieggen spricht: „Dü Lump,
Haal dach din frajchen Schnabelstump!
Mee haalen hee än Trachtenfast,
drim hum’me Maintel uns verpasst
mät Franzeln un Besatz.“

„Gück“ spricht d’r Bür – Welch scheene Tracht,
dass mich das Harz im Liebe lacht –
Äs ehrt gedroschen, Annmerie,
sallst dü än nuiben Mantel krie
mät Franzeln un Besatz.“