Kleine Chronik des St.-Josef-Heims in Lengenfeld unterm Stein (1984 – 2024)

Vorgeschichte

Als am 1. September 1945 der Schulbetrieb in Lengenfeld unterm Stein mit Genehmigung der sowjetischen Militäradministration wieder aufgenommen wurde, erfolgte gleichzeitig die Trennung zwischen Schule und Kirche. Einer Eingabe der Kirche zufolge konnten die Schulräume zur Erteilung des Religionsunterrichts weiter genutzt werden. Da aber zu diesem Zeitpunkt nur vier Klassenräume für 301 Schüler zur Verfügung standen und daher der Religionsunterricht auf den späten Nachmittag verlegt werden musste, strebte unsere Pfarrgemeinde danach, selbst geeignete Räumlichkeiten für den Religionsunterricht zu schaffen. Daher erwarb sie im November 1945 eine Baracke des Arbeitsdienstlagers in Effelder und ließ dieselbe auf dem Schulhof der neuen Schule aufstellen. Da dieser Standort für einen weiteren Ausbau nicht geeignet war, entschloss sich der Kirchenvorstand, diese Baracke abzureißen und auf dem Pfarrgrundstück südlich der Pfarrkirche wieder aufzubauen. Bereits Ende des Jahres 1948 konnte der gesamte Religionsunterricht in diesem für damalige Verhältnisse schmucken Pfarrheim abgehalten werden.

Schon bald stellte sich heraus, dass unser Baracken-Pfarrheim für die Vielzahl der religiösen Veranstaltungen, die darin durchgeführt wurden, zu klein war. Daher beschloss der Kirchenvorstand am 06.03.1979, dass auf dem kircheneigenen Grundstück südlich der Pfarrkirche ein neues Pfarrheim gebaut werden soll.


1981
Grundsteinlegung für das neue Pfarrheim am Mittwoch, dem 11. November. Zunächst wird das Fundament durch Karl-Martin Fiege (als verantwortlichem Bau-Organisator), dem Stammtisch und vielen weiteren Helfern errichtet. In den folgenden Monaten und Jahren bis zu seiner Vollendung wächst die Pfarrheim-Baustelle rasant. Zahlreiche Kinder verfolgen die Bauarbeiten auf dem Kirchberg und freuen sich auf die neuen Räumlichkeiten.


1984
Nach fast dreijähriger Bauzeit wurde das Pfarrheim am Sonntag, dem 2. September als „St. Josephsheim“ eingeweiht und eröffnet. Die Baukosten beliefen sich auf rund 300.000,00 Mark, von denen die Kirchengemeinde durch freiwillige Spenden 230.000,00 Mark aufbrachte.

In seinem Ursprungszustand befinden sich im Gebäude folgende Räumlichkeiten:

  • 2 Mehrzweckräume
  • 2 Frauen- und Männertoiletten
  • 1 Kohlenkeller
  • 4 Unterrichtsräume
  • 1 Vorbereitungsraum
  • 1 Bibliothek
  • 1 Küche befinden


1988
Nach der Erbauung des Pfarrheimes regte Pfarrer Ernst Witzel den Bau eines Stationsweges rund um das „St. Josefsheim“ an und fand dafür begeisterte Helfer. Die Stationen schufen die Maurer Rudolf Gunkel und Josef Mähler, die Formen für den Guss der Betonteile fertigte der Schmied Martin Simon an. 

Der Schnitzer und Bildhauer Heinz Günther, Hüpstedt, gestaltete die Motive dafür in klarem, modernem Stil, die eine Aussage über das Wesentliche treffen.

Der Freikreuzweg wurde am 18. September 1988 durch Franziskanerpater Thomas Schmidt unter großer Beteiligung der Gläubigen eingeweiht. Zur festlichen Ausgestaltung des Gottesdienstes trug die Männerschola bei.


1996
Die Heizungsanlage des Pfarrheims wird von Flüssiggas auf Erdöl umgestellt (Kosten: 9.000 DM)
Oktober: Eröffnung des Jugendclubs im Erdgeschoss des Pfarrheims.


1999
Sanierung und Wiedereinweihung des Kriegerdenkmals am Pfarrheim.


2000
Herbst: Neugestaltung der Außenflächen des Kriegerdenkmals am Pfarrheim (u. a. neue Pflastersteine zum Aufgang).


2002
November: Das Pfarrheim erhält eine neue Dachbeschichtung (Kosten: 9.000 Euro).


2004
September: Mittels freiwilliger Spenden kann der Kreuzweg am Pfarrheim restauriert werden.


Bis 2006
In die Wirkungszeit unseres Pfarrers Lothar Förster (1992 – 2006) fallen folgende Erneuerungsarbeiten im Pfarrheim, deren genaue Datierung noch aussteht:

  • neue Bestuhlung, finanziert vom St.-Elisabeth-Krankenhaus
  • Einbau einer neuen Schrankwand für Geschirr
  • Erneuerung der Deckenleuchten im Saal


2010
Einbau einer neuen Küche in der oberen Etage des Pfarrheims durch die Firma WKE (Wohnkultur Ershausen).


2014
Ab Januar werden die Sanitäranlagen im Pfarrheim saniert. Um Kosten zu sparen, ist ein Teil in Eigenleistung zu erbringen (ausräumen, Entfernung der Fliesen etc.) Die Ausführung der Arbeiten beginnt in der Woche vom 7. - 11. Januar 2014. Im Mai ist die komplette Erneuerung aller sanitären Anlagen im Pfarrheim auf beiden Etagen abgeschlossen. Auch der Jugendclub wird in diesem Zusammenhang generalsaniert.

Ab dem Spätsommer 2014 werden die Außenanlagen am Pfarrheim und der Zugang zum Jugendclub erneuert (u. a. neue Treppenstufen). Diese Arbeiten werden im Folgejahr um die Sanierung der Zufahrt auf dem Gelände erweitert und finden ihren Abschluss im Spätherbst 2015.

Abbau des Kreuzweges am Pfarrheim mit dem Ziel einer Neuerrichtung der Stationen vom Kirchberg bis zur Lourdes-Grotte am Dünberg.

Zunächst wurden die Stationen wurden ohne ihren Unterbau geborgen, um sie wieder zu verwenden. Die Firma Rühlemann in Uder fertigte neue Unterteile für die einzelnen Stationen an. Nachdem Pfarrer Bolle zusammen mit der Kommune die Standorte im Dorf und der Feldflur festgelegt hatten, konnte die Firma Winfried Kaufhold die Stationen aufstellen. Erhard Hildebrand gab den Stationen eine farbliche Fassung und Kirchenmaler Peter Raphael Richwien restaurierte die Bilder aus Holz. Der gesamte Kreuzweg konnte allein aus Spenden verwirklicht werden. Die Stifter und Paten der einzelnen Stationen wurden mit einer Plakette verewigt.


2016
Am 25. März 2016, dem Karfreitag, konnte unter großer Anteilnahme der Gemeinde – trotz des Regens – der sanierte Kreuzweg mit einer Andacht eingeweiht werden. Fortan führen die Stationen vom Kirchberg bis zur Lourdes-Grotte am Dünberg.


2019
Sommer: Ein neuer Parkplatz wird auf dem Gelände des Pfarrheims geschaffen (straßenseitig). Sechs zusätzliche PKW-Stellplätze können fortan durch die Besucher von Gottesdiensten genutzt werden.
Ebenfalls finden Malerarbeiten im oberen Stockwerk des Gebäudes statt, die durch das Malergeschäft Erhard Hildebrand aus Lengenfeld ausgeführt werden.


2023
Erneuerung des Fußbodens im Saal des Pfarrheims.


2024
Feier des Jubiläums „40 Jahre Pfarrheim“ zur Kleinen Kirmes am Sonntag, dem 8. September.

Oliver Krebs, Ortschronist
im September 2024