In memoriam: Peter-Raphael Richwien (1951 – 2025) Malermeister und Restaurator

Peter-Raphael Richwien wurde am 11. Februar 1951 als Sohn des Kirchenmalers Joseph Richwien in Lengenfeld unterm Stein geboren. Nachdem er 1970 das Abitur bestanden und 1975 den Titel eines Malermeisters erworben hatte, führte ihn sein Vater an die Kirchenmalerei heran und prägte in ihm die große Begabung im Schnitzen und Restaurieren aus. Zeit seines Lebens war Peter-Raphael Richwien ein gefragter und über das Eichsfeld hinaus bekannter Restaurator.

So restaurierte er viele Kirchen mit ihren Renaissance-Altars, die Altäre von St. Petri und St. Georgi in Mühlhausen, ließ die Kirche in Kella in neuem Glanz erscheinen, bewahrte die Heiligenfiguren des „Eichsfelder Doms“ in Effelder vor dem Verfall, gab den Plastiken in der Kirche zu Katharinenberg einen neuen Glanz und restaurierte den Kanzelaltar in Haynrode. Ein ganz besonderes Geschick von ihm verlangte die vollkommene Erneuerung des Tafelbildes in der evangelischen Kirche zu Kaltohmfeld.

Man könnte so noch viele Restaurierungen und den darauffolgenden Dank der Kirchengemeinden aufzählen, die das große Können Peter-Raphael Richwiens unter Beweis stellen.

Aber ein ganz besonderer Dank gebührt ihm, dass er die Heiligenfiguren des alten Altars in seiner Heimatkirche, „die hl. Anna mit Maria, die hl. Monika mit Augustinus, den hl. Nikolaus und den hl. Liborius“, die 1984 ihre Aufstellung zunächst im damals erbauten Pfarrheim gefunden hatten, in mühevoller Kleinarbeit in neuem Glanz erstehen ließ. Besonders gelungen waren zudem die Flachreliefarbeiten über dem Haupteingang und im Treppenflur des Lengenfelder Pfarrheimes, die er in Verbindung mit seinem Vater und dem Klempnermeister Josef Gaßmann, der die Reliefs in Putz arbeitete, geschaffen hatte.

Im Jahre 1994 schuf der Künstler zudem eine Sonnenuhr, die im Lengenfelder Gemeindezentrum ihren Platz fand und viele heimatliche Motive vereint.

Als langjähriges Mitglied der Lengenfelder Feuerwehr erstellte er darüber hinaus ein Bildnis des hl. Florian – dem Schutzheiligen der Feuerwehrleute – welches das Einsatzgebäude der Lengenfelder Feuerwehr ziert. Dieses restaurierte er 2007 noch einmal umfassend.

Als weitere Arbeiten der vergangenen Jahre sind die Restaurierung der Deckengemälde in der Lengenfelder Pfarrkirche während der großen Sanierung 2008/2009 zu nennen sowie die Restaurierung des Friedhofskreuzes im Jahr 2021 gemeinsam mit Maler Erhard Hildebrand.

In den letzten Jahren war es stiller geworden um den Künstler. Sein gesundheitlicher Zustand erlaubte es ihm nur noch, kleinere Arbeiten in der heimischen Werkstatt ausführen.

Am Nachmittag des 7. Dezember 2025 verstarb Peter-Raphael Richwien in seinem Lengenfelder Wohnhaus im Schlossweg.

Text: Walther Fuchs und Oliver Krebs