Heimkehr

Am Wärterhäuschen längst die Schranke fiel,
und immer näher rückt das Reiseziel,
und dort ein Feld - schmiegt sich am Rain entlang
- der es bestellt, bald drück' ich ihm die Hand.
Das Stückchen Saat - es ist des Vaters Land,
er war's, der dort mit spröder Scholle rang.

Die Bremsen kreischen - keuchend hält der Zug,
der heimwehkrank mich nach der Heimat trug.
Ein "Grüß dich Gott" nach altem Heimatbrauch,
und Heimatlaute klingen traut ans Ohr.
Wie Quellenrauschen ist's, wie Blütenflor
und süßer Hauch vom wilden Rosenstrauch.

Dort zwischen Bäumen winkt mein Elternhaus.
gestreckte Wipfel spähen nach mir aus.
Im Astloch wohnt wie einst ein Meisenpaar -
begrüßet nun mit frohem Vogellied
den heimwehkranken Wandrer - fahrtenmüd.
Ist alles, wie's in froher Jugend war.

Mein Jugendkämmerlein, der traute Raum,
umfangen hält's mich wie ein Kindertraum.
Und fragend schaun die Bilder von der Wand,
und fahles Mondlicht spiegelt drüber leis.
Ob es von eines müden Heimkehr weiß?
Rührt mir das Haar wie einst der Mutter Hand.

Ich weih' die Stirn mit Heimat-Brunnenlauf
und zeichne dann - wie einst - ein Kreuz darauf.
Schlaf selig ein, und bald ein Traum mich wiegt
von einem Wanderer im fernen, fernen Land,
der, heimgekehrt, nun endlich Ruhe fand
und wieder wie im Mutterschoße liegt.