Grundrezept für Eierkuchen

Eierkuchen war ein auf dem Eichsfeld häufig gebackener und gern gegessener Kuchen. Seine Zubereitung ging schnell. Er schmeckte, sättigte und hielt selbst bei großer Hitze ohne jegliche Kühlung weit über eine Woche. Es kam immer darauf an, wie viele Esser die Familie zählte.

Damals wurde er auf großen Kuchenblechen im Backhaus beim Bäcker gebacken. Die Zutaten brauchten nicht genau abgewogen zu werden, er geriet auch mit weniger Zucker, und der Teig ließ sich mit Zugabe von mehr Milch verlängern. War er nach dem Backen recht hoch geraten, dann konnte man sogar die Stücken schmaler schneiden und einfach quer halten und anbeißen.

Dieser Kuchen eignete sich auch zum Einstippen bzw. Eintunken in schwarzen Kaffee. Es durfte nur nicht lange währen, ansonsten brach das durchgeweichte Stück ab und lag in der Tasse. Ich selber tunke keinen Kuchen ein, sah es aber bei anderen, die mir immer wieder bestätigten, dass eingetunkter Kuchen wirklich gut schmecke.

Teigquantum für zwei Herdbleche:
250 g Butter, 250 g Zucker, 6 Eier, etwas Salz, 1/2 bis l Tasse Milch, 2 TL Hirschhornsalz, 500 bis 600 g Mehl, 1TL Backpulver.
Hirschhornsalz in der leicht angewärmten Milch auflösen.

Butter, Zucker, Eier, Salz und Mehl verrühren, Milch mit Hirschhornsalz zufügen, zuletzt Backpulver mit etwas Mehl darüber sieben. Aus allem einen Rührteig herstellen und ihn auf das gefettete Blech geben. Mit einem Esslöffel und etwas Milch oben glätten. Backzeit ca. 15-20 Minuten bei 200-220°C.

Das Drei- bis Vierfache eines Herdbleches ergab die Menge für ein größeres Blech.

Die meisten Leute backten diesen Kuchen zwar, wussten auch, was da hineinkam, schrieben jedoch das Rezept kaum auf. Zugabe von Backpulver war normalerweise früher nicht üblich.

Eine spätere Variante ist, oben auf den fertig gebackenen Kuchen Zucker-, Zitronen- oder Schokoladenguss zu geben, zum Teil sogar mit bunten Streuseln oder Schokoladenstreuseln als Abschluss.

Beim Originalkuchen ist das nicht so, da wurde es einfacher gehandhabt, entweder wurde der Teig nur auf das Blech gestrichen, oder, wie oben beschrieben, mit Milch geglättet.

Oft wurde auch die obere Teigschicht mit einer Gabel durchzogen, sodass ein Muster mit Rillen bzw. Quadraten entstand.

Anneliese Blacha