Gewittermonat Juli: Wolf berichtete über ein Juligewitter vor 225 Jahren (1655)

Die Juligewitter haben es in sich. Auch in den letzten Jahrzehnten sind kleinere und größere Teile des Eichsfeldes von katastrophalen Unwettern im Juli heimgesucht worden. Erinnert sei an die Überschwemmungen von 1926. In der Geschichte Heiligenstadts berichtet Johann Wolf auf Seite 93 und 94 über eine Überschwemmung, die am 15. Februar 1655 die ganze Stadt unter Wasser setzte. Die wilde Flut habe Brücken umgeworfen, tiefe Gräben gerissen und an Gärten und Häusern großen Schaden getan. Er fährt wörtlich fort:

„Einen ähnlichen Ausbruch des Wassers, der von 9 Uhr abends bis 1 Uhr nach Mitternacht dauerte, verursachte am 27. Juli 1732 ein starkes Gewitter. Durch schnelles Anlaufen ausgetretener Bäche wurde der schöne Garten des Kanzleirats Theodor von Steinmetzen (vor dem Geisleder Tor) ganz verwüstet, die Stadtmauer hin und wieder durchbrochen, die Mühlen verderbt, Häuser, Keller und Stallungen, worin viel Vieh ersoff, mit Wasser angefüllt, die Öfen in niedrigen Häusern umgeworfen, Hausgerät, Kaufmannswaren (es war gerade Jahrmarkt) und alles Bauholz mitgenommen und vor den Schulen ein ungemein breites und tiefes Loch gerissen.“

Quelle: „Eichsfelder Heimatborn“ vom 20.07.1957