Faulungen

Faulungen um 1910 Der Name des Dorfes Faulungen lautete ursprünglich Friedental, weil es in einem so ruhigen, weltabgeschiedenen Tal lag. Es sollte aber den schönen Namen nicht lange tragen. Und das kam so:

Eines Tages holten die Knechte des Vogtes auf dem Bischofstein aus dem noch nicht lange erbauten Dorf den fälligen Fruchtzehnten. Der Leiterwagen war davon hoch beladen. Weil es aber auf dem Weg recht sumpfig war, sanken die Pferde samt dem Wagen tief ein und die Knechte hatten große Not, um sie wieder herauszubekommen. Das wiederholte sich noch zweimal. Als die Knechte spät abends nach Hause kamen und der Herr ihnen wegen des langen Ausleibens Vorwürfe machte, erzählten sie von ihrem Missgeschick. Da sprach der Vogt ärgerlich: "Nein, das Dorf soll nicht Friedental, sondern Faulungen heißen, weil dort alles so sumpfig und pfulig ist." Da der Wille des Vogtes im Amt Bischofstein maßgebend war, so ist danach auch geschehen.