Die Dorfstraße
In langer Zeile stehen die Häuser mit ungestrichenem, zuweilen auch braunrotem Fachwerk aus Eichenholz, meist mit der Giebelseite zur Straße hingekehrt. Hin und wieder, wo es die Biegung der Straße zur Wahrung der rechtwinkligen Bauweise erfordert, steht die Geibelseite im spitzen Winkel zur Straße. Durch diese Übereckstellung erscheinen die Häuser wie kulissenartig hintereinander geschoben und geben der Straße ein malerisches Aussehen. Das so zwischen Straße und Giebelwand entstandene Dreieck füllt entweder ein Gärtchen aus, oder man bewahrt dort Brennholz, Baustoffe oder Ackergeräte auf. Die Dorfstraße, "Lange Straße" geheißen, im Volksmunde aber östlich vom "Plon" ‚"Oberland", von der "Stenner Brücken" bis Hansmertens "Am Wasser" und von da bis zum westlichen Dorfende bis "Bildhans Brücken" "Unterland" genannt, ist nicht sehr breit. Ursprünglich wurde sie stellenweise vom Wasser überflossen und bildete an einer Stelle im Oberlande einen sumpfigen Hohlweg. Nach der Verbreiterung des Bachbettes auf Kosten der anliegenden Gärten erhielt sie ihre heutige Form. Gänseschwärme tummelten sich in dem seichten Wasser des Friedabaches, der eine Strecke neben der Frieda herfließt. An einer Stelle ersetzen dicke Steine, in Schrittweite aneinander gereiht, einen hölzernen Steg zur Verbindung der Ufer.