Dem „Lengenfelder Echo“ zum Gruß! (1957)

Wie bereits in der letzten „Mühlhäuser Warte“ berichtet wurde, gibt die Ortsgruppe Lengenfeld u. Stein des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands eine eigene Heimatzeitung heraus. Die erste drei Nummern liegen uns vor und es ist an der Zeit, die Initiative dieser kleinen Land-Ortsgruppe einer kritischen Würdigung zu unterziehen.

In der Nummer 1 gibt Willy Schiefelbein einen Überblick über die kulturellen Aufgaben in Lengenfeld u. Stein. Da heißt es u.a.:


„Neben den Grundaufgaben haben wir uns weitere allgemeine Aufgaben für die Zukunft gestellt: Verbesserung des Vortragswesens, der Filmarbeit und der Dorf-Bibliothek sowie der kulturellen Arbeit, Verschönerung des Dorfbildes durch Anlegen von Grünanlagen, Plätzen und Promenadenwegen, damit zusammenhängend den Bau der Kanalisation und das Pflastern der Straßen Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Heimatfreunde wird die Traditionen der alteingesessenen Heimatforscher fortsetzen, Material sammeln und es veröffentlichen.“


„Aus der Vor- und Frühgeschichte des oberen Friedatales“ berichtet Lambert Rummel, der den Lesern der „Mühlhäuser Warte“ durch verschiedene heimatkundliche Arbeiten bereits bekannt ist.

Es ist besonders anzuerkennen, dass das „Lengenfelder Echo“ seine Spalten auch der Schule zur Verfügung stellt. So wurden die Einwohner Lengenfeld u. Stein davon unterrichtet, dass im Ort bis 1961 die Musikschule eingerichtet werden soll und dass die Schule heute schon über eine Schulbücherei mit ca. 320 Bänden verfügt.

In der letzten Ausgabe wird der Heimatforschung wieder ein breiter Raum gewidmet. Auch des Heimatdichters Adam Richwien wird gedacht, dessen Todestag sich zum 28. Male jährte. Sein Herbstgedicht „Erkennen“ zeigt, wie fest er mit der Heimat verwurzelt war.

Dass auch die Kommunalpolitik nicht zu kurz kam, zeigt, dass das „Lengenfelder Echo“ eine echte Heimatzeitung zu werden verspricht, die die Einwohner des Dorfes über alle Probleme unterrichtet. Einige Bilder würden dazu beitragen, das noch mehr zu betonen.

Warum erfährt aber der Leser nicht, wer der Redaktion angehört? Zweifellos ist es doch gelungen, eine gute Arbeit zu leisten. Dann will. man doch aber wissen, wem man besonders danken soll.

Das Redaktionskollegium der „Mühlhäuser Warte“ wünscht seinem „kleinen Bruder“ in Lengefeld u. Stein auch für das Jahr 1957 viel Erfolg. Wir hoffen und wünschen, dass das „Lengenfelder Echo“ ein maßgeblicher Faktor im kulturellen Leben des Dorfes wird.    


Gerold Hass
(Quelle: „Mühlhäuser Warte“, Ausgabe 1957/01, S. 14 – 15)