Das Zugunglück im Rottenbachtal vom 4. September 1937

Großbartloff

Ein Zug entgleiste. Auf der Strecke Leinefelde – Eschwege entgleiste am Samstagnachmittag gegen 3 Uhr der Nachmittags-Personenzug von Leinefelde. Die Lokomotive und die Wagen, mit Ausnahme der zwei letzten, sprangen aus den Schienen. Zwei Personen wurden verletzt, und zwar trug einer eine Verletzung am Arm, der zweite eine Verletzung an der Kniescheibe davon. Der Zugführer und der Heizer, die sich beide in der umgestürzten Lokomotive befanden, blieben unverletzt.

(Quelle: „Eichsfelder Volksblatt“ vom 06.09.1937)

Großbartloff

Zu dem Zugunfall erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der Unfall ereignete sich etwa 700 Meter vor dem Bahnhof Effelder. Der aus einem Postwagen, vier vollbesetzten Personenwagen und einem Packwagen bestehende Zug war gerade beim Verlassen des 343 Meter langen Mühlbergtunnels, als die Lokomotive und vier Wagen aus den Schienen sprangen. Die Maschine grub sich tief in das Erdreich der Böschung ein, der Postwagen legte sich quer über den Bahnkörper und wurde von den nachfolgenden Wagen zertrümmert. Auch ein Personenwagen wurde erheblich beschädigt. Drei Reisende, die sämtlich aus Großbartloff stammen und auf der Heimfahrt von der Arbeit waren, wurden verletzt, von ihnen der Zimmermann Anton König so schwer, dass ihm im Krankenhaus der rechte Arm abgenommen werden musste. Der Lokomotivführer erlitt leichte Verletzungen. Der Heizer wurde von den aus dem Tender stürzenden Kohlenmassen verschüttet, konnte aber heil geborgen werden. Die Reisenden wurden in Kraftwagen weiterbefördert. Aus Eschwege traf ein Hilfszug ein. Die Aufräumungsarbeiten, an denen sich auch Feuerwehren und die EA. aus den Orten Effelder und Großbartloff beteiligten, waren am Sonntagfrüh so weit beendet, dass der Bahnverkehr wieder voll aufgenommen werden konnte.

(Quelle: „Eichsfelder Volksblatt“ vom 08.09.1937 und eine wortgleiche Meldung in: „Eichsfelder Heimatbote“ vom 11.9.1937)