Das Wappen am Bischofstein (1957)
Das jetzige Schloss Bischofstein wurde im Jahre 1747 und 1748 unter Kurfürst Johann Friedrich v. Ostein (1743/63) in halber Berghöhe als Amts- und Wirtschaftsgebäude von Meister Heinemann aus Dingelstädt errichtet. Leider benutzte man bei dieser Gelegenheit, sowie beim Bau der Lengenfelder Mittelmühle und des sogenannten Gewölbes die damals noch stattliche Burg (den alten Bischofstein) als Steinbruch.
Über dem Schlosseingang vom Hofe aus befindet sich ein erzbischöfliches Wappen. Auf der Abbildung sehen wir ein größeres und ein kleineres Oval. Das Oval in der Mitte wird auf jeder Seite von einem Hunde gehalten. Das innere Feld ist durch ein Kreuz in vier gleich große Felder geteilt, von denen die schräg gegenüberliegenden Felder jeweils dieselbe Abbildung zeigen. In zwei Feldern finden wir je ein Mainzer Rad und in den zwei anderen Feldern je einen Hund. Das innere Oval ist gekrönt durch einen Kardinalshut. Links davon sieht man einen Schwertknauf, rechts davon einen Bischofsstab. Die Inschrift innerhalb des größeren Ovals lautet: JOH. FRIED. CAR: D. G. ARCHIEP. MOG. S. R. I. P. GER ARCHICAN. EL. PRINCEPS ELECTOR.
Die Abkürzungen bedeuten: Johann Friedrich Carl dei gracia Archiepiscopus Moguntisensis sancti romani imperii per germanim archicancellarius electus.
Übersetzt lautet der Text: Johann Friedrich Carl durch Gottes Gnade Erzbischof von Mainz, des Heiligen Römischen Reiches für Deutschland Erzkanzler, Kurfürst.
Das Kirchenlexikon von Welzer und Weltes, begonnen von Hergenröther, fortgesetzt von Keulen, 8. Band Seite 521, Freiburg 1893, schreibt über Johann Friedrich Carl v. Ostein, dass er als 72. Erzbischof und Kurfürst von 1743 – 1763 regierte. „Ein gewissenhafter, Gerechtigkeit liebender Landesvater und Gönner der Künste und Wissenschaften“.
Autor: Br. V.
(Quelle: „Eichsfelder Heimatstimmen“, Nr. 17 vom 1. September 1957, S. 288-289)