Burg Bischofstein

hieß ursprünglich »Stein«. Die Bezeichnung »Bischofstein« kommt erst 1409 vor. Die Burg dürfte im 12. Jh. entstanden sein und war damals im Besitz der Thüringer Land¬grafen. 1326 kam die nach einer Erbteilung thüringische Hälfte und 1400 auch die hennebergische Hälfte an Kurmainz. Der thüringische Anteil war 1339 an die von Hanstein verpfändet worden. Von dort gelangte je ein Viertel als Rand an B. von Schönerstette und die Herren R. Keudel, H. von Ershusen, A. von Proyße von Wanfried und St. von Tastungen. Bertold von Worbis und Johann von Wintzingerode lösten die Randschaft 1351 ein. 1358 wurde ein Register über alle zum Stein gehörenden Güter erstellt. 1381 bekam Siegfried von Bültzingslöwen die Hälfte des Amtes Stein als Rand für ein Dar¬lehn, das dieser dem Kurfürsten Gerlach gewährt hatte. Dieses Darlehn wurde erst 1573 von Kurfürst Daniel eingelöst. Inzwischen war es immer wieder zum Streit wegen einiger zum Amt Bischofstein gehörenden Dörfern mit den Landgrafen von Hessen gekommen. 1549 kam es in Speyer zu einem Vergleich, 1583 zu einer gemeinsamen Grenzfestlegung. Die in den letzten Jahrhunderten abgetragene Burg lag auf einem schmalen Bergrücken etwa 400 m nordwestlich des heutigen Bischofstein, ca. 900 m von Lengenfeld u. St. entfernt. Nur noch undeutlich lassen sich ehemalige Mauerreste erkennen.

Zum Schloss und Amt Bischofstein zählten die Dörfer Großbartloff, Diedorf, Döringsdorf, Ershausen, Faulungen, Geismar, Heyerode, Hildebrandshausen, Katharinenberg, Krombach, Lehna, Misserode, Lengenfeld, Wilbich.

Quelle: Eichsfelder Heimatstimmen, Heft 6 (Juni) 1985