2 Jahre „Lengenfelder Echo“ (1958)
Die Monatsausgabe des „Lengenfelder Echo“ hat in diesem Monat ihr zweijähriges Bestehen. Seit Oktober 1956 erscheint unser „Echo“ laufend und ist in weiten Kreisen unserer Bevölkerung eine beliebte und gern gelesene Unterhaltungsschrift geworden. Viele Mitglieder der Ortsgruppe haben bisher mit guten Beiträgen den Inhalt gestaltet. Unser „Echo“ ist auch zum starken Bindeglied aller ehemaligen Einwohner zu ihrer Heimatgemeinde geworden.
Auch durch die Besucher unserer Gemeinde hat unser „Echo“ Verbindungen geschaffen, die weit über die Grenzen unseres Bezirkes hinausgehen.
Wenn damals die 16 Mitglieder der Ortsgruppe diese Dorfzeitung ins Leben gerufen haben, so sind bis zum heutigen Tage weitere Mitglieder zur Ortsgruppe des Deutschen Kulturbundes gestoßen und es bilden jetzt über 50 Mitglieder diese kulturelle Gemeinschaft. Die größte Initiative im Leben unserer Ortsgruppe entwickelt wohl immer noch unser verehrter Vorsitzender, Herr Lambert Rummel, der trotz seines hohen Alters noch eifrig an der Gestaltung unserer Dorfzeitung teilnimmt.
Durch den Geburtstagskalender werden unsere ältesten Einwohner geehrt und mit der Sportecke unserer Jugend besonders gedacht.
Ja, wir haben mit der Herausgabe unserer Dorfzeitung „Lengenfelder Echo“ einen guten Schritt in der kulturellen Entwicklung unserer Gemeinde getan. Sollte es deshalb nicht auch möglich sein, noch weitere Einwohner zur Mitarbeit zu gewinnen? Ist es nicht eine schöne Aufgabe, die sich die Mitglieder der Ortsgruppe gestellt haben, aus der Mühlwiese einen Kinderspielplatz mit Anlagen zu gestalten?
Oder haben sich die Mitglieder der Ortsgruppe nicht alle Mühe gegeben, durch Veranstaltung von Vortragen, durch Mitarbeit in den Arbeitsgemeinschaften oder durch Heimatabende das kulturelle Leben unserer Gemeinde wirkungsvoller zu gestalten? In allen diesen Fragen war das „Lengenfelder Echo“ ein guter Publizist. Aber es hat in den zwei Jahren auch einige Erfahrungen gegeben, die nicht unerwähnt bleiben sollen. In den letzten Monaten ist ein Rückgang im Umsatz unserer Dorfzeitung zu verzeichnen. Was sind die Ursachen? Ein Teil unserer Einwohner sagt, dass das „Echo“ inhaltlich nicht mehr viel bietet, es gibt uns zu wenig aus der Gegenwart. Es sind sehr viele Gedichte zu lesen, aber Abhandlungen über bestimmte Probleme der Gemeinde treten in den Hintergrund.
Die Ortsleitung und auch die Redaktion sind zu der Überzeugung gekommen, dass unser „Lengenfelder Echo“ vielseitiger gestaltet werden müsste. Richtig ist diese Meinung, wenn die Herausgabe der zwei Jahre betrachtet wird.
Deshalb richtet die Redaktion an alle Mitglieder und darüber hinaus an alle Einwohner die Bitte: Helft alle mit an der Gestaltung unserer Dorfzeitung! Bringt viele Beiträge zur Veröffentlichung! Nur durch gute gemeinsame Arbeit werden wir das Niveau des Inhaltes steigern können! Die Redaktion bittet am zweijährigen Geburtstag unseres „Lengenfelder Echo“ um Beiträge aus allen Teilen unseres kulturellen Lebens, von unserem wirtschaftlichen und politischen Aufbau. Wollen wir die Forderung nach Vielseitigkeit erfüllen, um unsere Dorfzeitung noch interessanter zu gestalten, dann ist die Mithilfe vieler Einwohner notwendig.
Schließen wir uns dem Wettbewerb „Das schöne Dorf“ im Bezirk Erfurt an, der zum Ziele hat:
- 1. Sauberkeit der Straßen und Wege.
- 2. Ausbesserung von kleinen Schäden an Straßen und Wegen.
- 3. Ausbesserung der Einfriedigungen; hierbei ist die lebende Hecke zu bevorzugen.
- 4. Sinnvolle Gestaltung und Pflege des Dorfangers.
(Anmerkung der Redaktion: Wer hat den besten Vorschlag zur Entwicklung eines Angers? Einwohner, reicht Vorschläge mit Zeichnung oder Skizze ein!)
- 5. Blumenschmuck an Fenstern und in Vorgärten.
- 6. Verbesserung der Lichtwerbung.
- 7. Anlage und Gestaltung eines zentralen Anschlagplatzes für Mitteilungen aller Art.
(Anmerkung der Redaktion: Kann am Plan nicht eine andere Gestaltung erzielt werden? Wer hat den besten Vorschlag und übergibt diesen der Redaktion?)
- 8. Räumung der Wasserläufe und -flächen im Bereich des Dorfes.
- 9. Ordnungsgemäße Anlage und Unterhaltung der Abfall- und Müllplätze.
- 10. Vorbildliche Anlage und Pflege der Dungstätten und Komposthaufen.
Nehmen wir unsere Dorfzeitung mit dazu, um Anregungen oder Vorschläge zur Verbesserung gewisser Zustände zu veröffentlichen – und wir werden dabei vielen Einwohnern Anregungen zur Mitarbeit geben. „Gemeinsames Handeln – Erreichung der Ziele“.
Quelle: Lengenfelder Echo, 10/1958 (Oktober-Ausgabe)