Kloster Zella
Oberhalb des Ortes (Lengenfeld) bei den Sägewerken zweigt links die Straße nach Struth ab. Auf ihr etwa 4 km entlangwandernd erreicht man das ehemalige Benediktinerinnen-Kloster Zella. Weltabgeschieden in einem einsamen stillen Waldtal, umgeben von herrlichen Buchenwaldhöhen, träumt es vom vergangenen Weltgeschehen.
Still und erhaben grüßt es den Wanderer auf der Landstraße. Seine altersgrauen Mauern, teils noch aus der Gründerzeit, etwa 1230, flößen uns Ehrfurcht ein. Dicht hinter dem Kloster entspringt die Frieda dem Berginneren, leise plätschernd und murmelnd fließt das Bächlein silbern leuchtend über Geröll durch das stille Waldtal.
Links die Landstraße verlassend, gelangen wir auf den Eingangsweg zum Kloster, an dem ein seltenes Naturwunder steht. Die eng-umschlungene, sagenumwobene Buche und Esche, die miteinander verwachsen sind.
Haben wir den großen Klosterhof durch das Eingangstor betreten, fallen uns links und rechts des Tores zwei im Balkenwerk geschnitzte, gewundene Säulen auf. Alte Symbole, wie man sie oft an solchen Bauten hat. Die linke Säule trägt einen fratzenhaft aussehenden Kopf (Dämon), die rechte Säule dagegen einen ernsten, eindruckerweckenden Kopf (Bischof). Über dem Torbogen eine alte Sonnenuhr. Wie vielen mag sie die Zeit schon gesagt haben. Die Zeit des Kommens in der Jugend und die Zeit des Scheidens im Alter. Im Geiste sehen wir noch die Nonnen einherwandeln in der Abgeschiedenheit ihrer Welt und wir flüchten uns wieder hinaus in die schöne Freiheit der Natur.
Wir wandern heimwärts durch die erhabenen Dome unserer Buchenwälder, um dann auf lichtüberflutetem Wege am Waldrand des Kälberberges entlang in einer knappen Stunde den Hanstein wieder erreicht zu haben. Ein letzter Gruß gilt der von uns hinter der Gobert scheidenden Sonne, die die ganze vor uns liegende Landschaft vom glutrot bis ins violett gehende Farbenspiel getaucht hat. Abendliche Stille umgibt uns und unser heutiges Erlebnis.